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Auto fahren
Nachdem die hiesigen Flughäfen inzwischen alles andere als zentral liegen, der öffentliche Personennahverkehr oft nicht oder nur schwierig erreichbar ist und die Taxipreise schnell dreistellige Eurobeträge erreichen, überlegt sich vielleicht der ein oder andere mit dem eigenen Auto zum Abflug zu fahren. Das Autofahren beginnt also möglicherweise bereits in Europa. Das kann sogar betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, bequem ist es allemal, auch wenn man einen Parkplatz am oder in der Nähe des Flughafens braucht. Es gibt inzwischen Anbieter in naheliegenden Dörfern, die einem mit Shuttlebussen zum Flughafen bringen und nach Rückkehr wieder abholen. Und wie das in der heutigen Zeit so ist, haben sich Portale etabliert, die diese Parkplatzanbieter nennen und vergleichen. Soweit vorweg, aber nun zum Autofahren in den USA.
Bitte bedenken Sie, dass Sie sich nach einem langen Flug erst umstellen und beim Autofahren mit Konzentrationsschwierigkeiten rechnen müssen (Thema: Jetlag). Vorbeugend sollten Sie auf schwarzen Tee, Kaffee oder Alkohol während des Fluges verzichten und sich auf Wasser beschränken.
Als europäischer Autofahrer/in hat man auf den nordamerikanischen Highways leichtes Spiel. Man fährt dort vergleichsweise rücksichtsvoll und vor allem gemächlich. Meistens jedenfalls.
Einige Verkehrsregeln unterscheiden sich von denen in Europa:
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Die Höchstgeschwindigkeit ist ausgeschildert: auf Interstate Highways je nach Bundesstaat 55-75 m.p.h. (Meilen pro Stunde oder 89-121 km/h) bzw. außerhalb von Städten auf freien Strecken 65 - 80 m.p.h. (105 - 129 km/h); auf US- und State Highways 55 m.p.h., in Ortschaften 25-30 m.p.h. (40-48 km/h).
In Kanada liegt das Tempolimit generell bei 100 km/h und in den Orten bei 50 km/h. Es herrscht Gurtpflicht.
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Schulbusse mit blinkender Warnanlage, die Kinder ein- und aussteigen lassen, dürfen nicht passiert werden. Das gilt auch für Fahrzeuge aus der Gegenrichtung!
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Rechtsabbiegen an roten Ampeln ist in allen US-Staaten außer in New York City, erlaubt, aber erst nach vollständigem Stopp und der Vergewisserung, dass kein Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer behindert werden (Ausnahme: bei Verkehrszeichen mit einem durchgestrichenen Rechtsabbiegerpfeil oder der Aufschrift NO TURN ON RED).
Außerhalb von Ortschaften muss man zum Parken oder Anhalten mit dem Fahrzeug vollständig von der Straße herunter.
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CAR POOL LANES heißen Fahrspuren auf Interstate Highways, die nur von Bussen, Taxis und Autos mit mindestens zwei oder drei Insassen benutzt werden dürfen. Solche Fahrspuren sind ausgeschildert und mit Rauten markiert. Sie sind auf den Highways immer links, also verpassen Sie nicht Ihre Abfahrt.
Fußgänger, besonders Kinder, haben immer Vorrang!
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Polizeikontrollen in den USA laufen im Gegensatz zu Mitteleuropa etwas anders ab. Wenn sich ein Polizeiauto mit Blaulicht oder Sirene nähert, halten Sie an, stellen den Motor ab und öffnen das Wagenfenster. Die "Cops" legen Wert darauf, Ihre Hände deutlich sehen zu können. Also zum Einen nicht aussteigen und zum Anderen die Hände sichtbar oben auf das Lenkrad.
Es besteht offiziell absolutes Alkoholverbot.
Die Hierarchie der Straßen sieht in allen Bundesstaaten gleich aus. Die Interstate Highways (z.B. I-10) mit ungeraden Nummern durchqueren den Kontinent in Nord-Süd-Richtung, die mit geraden in Ost-West-Richtung. Sie sind den europäischen Autobahnen vergleichbar, d.h. gut ausgebaute, kreuzungsfreie Strecken, außer der Straßenbelag, der ist, um es mit einem profanen Wort zu umschreiben, saumäßig, besonderes in Städten.
Die US-Federals (z.B. US 17) sind interstaatlich, aber nicht ganz so aufwendig und (vor allem im Osten) mit Kreuzungen und Ampeln versehen. Schließlich gibt es die State Routes (z.B. S 1), Landstraßen innerhalb eines Bundesstaates. Außerdem existieren Provinzrouten (County plus Nummer) und natürlich jede Menge "dirt roads", unbefestigte Schotterstraßen, die man mit einem Standardmietwagen ohne Not nicht befahren sollte, respektive darf. Geländewagen und/oder Vierradantrieb wären da schon manchmal zu empfehlen, aber auch hier verbieten die Autovermieter oft das Fahren auf Schotterpisten.
In den USA markieren die Farben an den Bordsteinkanten verschiedene Park- und Haltezonen:
Rot: Halteverbot
Gelb: Loading Zone - Ladezone für Lieferwagen
Gelb und Schwarz: LKW Ladezone
Blau: Parkplatz für Behinderte
Grün: 10 Minuten parken
Weiß: Passenger Loading Zone - nur Ein- und Aussteigen
Nachfolgende Schilder sollte man deuten können:
Etwas, was wir in Europa überhaupt nicht kennen, sind so genannte 4-Way-Stops. Insbesondere in Städten treffen Sie an kleineren Kreuzungen auf folgendes Zeichen:
Es bedeutet, dass alle Fahrtrichtungen ein Stopp-Schild haben. Wie bei einer "normalen" Stoppregelung ist anzuhalten, sich einer freien Fahrt zu versichern und dann weiter zu fahren. Nun passiert es oft, dass nahezu aus allen Fahrtrichtungen die Autos die Kreuzung passieren wollen. Fahren, nach einem vollständigen Stopp des Fahrzeugs, darf der, der zuerst an der Kreuzung ankommt. Sollte es die Situation ergeben, dass zwei Fahrzeuge gleichzeitig am Stoppschild ankommen, so hat der von rechts Kommende Vorfahrt. Soweit die Theorie. Nachdem die Amerikaner gerade im Autofahren sehr akurat und zuvorkommend sind, sind solche 4-Way-Stops ab und zu nervend. Jeder bleibt nicht nur wirklich stehen, sondern hält die Regel ein, d.h. er stoppt das Fahrzeug ein "paar" Sekunden. Ein deutscher Autofahrer könnte bei gleichzeitiger Ankunft versucht sein, schnell zu reagieren (bitte beachten Sie den Konjunktiv <g>). Darum funktionieren diese Regelungen nur in den USA und zwar gut! Bei uns würde man sich "in die Schlacht begeben", oder?
Noch einige, für das Autofahren wichtige Begriffe:
HANDICAPPED PARKING - nur für Behindertenfahrzeuge
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RESTRICTED PARKING ZONE - zeitlich begrenztes Parken; bei Hydranten herrscht ein ebenso striktes Park-Tabu wie in den tow away zones, wo man einen Strafzettel (ticket) bekommt und abgeschleppt wird. Tickets gibt's auch, sobald die Parkuhr (parking meter) abgelaufen ist (expired) und bei zu schnellem Fahren (speeding).
DEAD END oder NOTHROUGH STREET - Sackgasse
YIELD - Vorfahrt achten
RIGHT OF WAY - Vorfahrt
WATCH FOR PEDESTRIANS - auf Fußgänger achten
SLIPPERY WHEN WET - Rutschgefahr bei Nässe
DIP - Bodensenke
MPH -Meilen pro Stunde
SPEED LIMIT - Geschwindigkeitsbeschränkung
MAXIMUM SPEED - Höchstgeschwindigkeit
MERGE - einfädeln
U-TURN - Wendemöglichkeit
NO PASSING - Überholverbot
ROAD CONSTRUCTION AHEAD - Baustelle
FLAGMAN AHEAD - Baustelle (Straßenarbeiter mit roter Warnflagge)
MEN WORKING - Straßenarbeiten
DETOUR - Umleitung
RV - Recreation vehicle (Campmobil)
X-ing - etwas kreuzt (Fußgänger, Enten, Schildkröten, Wild, was auch immer ...)
keep racing <g>