USA Reisen
USA Travel
Florida, der Start [1993]
Reisestationen
Ziel | Nächte | Meilen | km | Zeit | Hotel | Stars |
Miami Beach | 5 | Quality Shawnee Beach Resort | ** | |||
Key West | 2 | 166 | 267 | 03:25 | Fairfield Inn Marriott | ** |
Naples | 1 | 271 | 436 | 04:54 | Beachhotel & Golf Club | *** |
Clearwater Beach | 3 | 176 | 283 | 02:51 | Clearwater Beach Hotel | *** |
Orlando | 5 | 108 | 174 | 01:55 | Holiday Inn West Gate | ** |
Daytona Beach | 1 | 56 | 90 | 00:53 | Marriot Daytona Beach | *** |
Palm Beach | 2 | 196 | 315 | 02:52 | Embassy Suites Singer Island | **** |
Miami Beach | 2 | 74 | 119 | 01:22 | Quality Shawnee Beach Resort | ** |
21 |
1.047 |
1.685 |
Reiseroute
Reisebericht
Freitag
7.15 Uhr MEZ. Unsere erste gemeinsame USA-Reise beginnt. Wir starten mit der LTU nach Düsseldorf. Von dort geht es mit einer TriStar 500, einem schon ziemlich ramponierten Seelentröster, nach Miami. Unerträgliche Hitze am Flughafen, vor allen Dingen ziemlich schwül. In der Stadt Riccardo Tubbs (nie gehört von Miami Vice?) warten wir auf unseren Shuttle zu ALAMO (Rent a car - were all miles are free).
Hinweis: Versuchen Sie, wenn immer möglich, einen Nonstop-Flug zu buchen! Das spart Zeit und Nerven. Alamo ist in der Regel billiger als HERTZ. Qualitätsunterschiede haben wir keine entdeckt. Nehmen Sie das größte Auto, das Sie sich leisten können. Insbesondere mit Kindern ist Platz nötig. Für Familien ist ein Minivan optimal, aber auch hier bitte den Großen, ansonsten gibt es Probleme mit dem Kofferraum! Es kann Ihnen beim Minivan jedoch passieren, dass in den Städten die Parkgaragen zu niedrig sind! Aber irgendwie konnte dieses Problem immer gelöst werden. Für die Kaution brauchen Sie eine Kreditkarte. Die Standardversicherungen genügen nicht, schließen Sie eine Extended Protection ab. Viele Reiseveranstalter bieten inzwischen Gesamtpakete an (Zusatzhaftpflicht, zweiter Fahrer, ...). In Deutschland buchen ist billiger!
Damals, 1993, waren gerade in Florida die Morde an deutschen Touristen. Nun ja, wir haben in Miami so einiges erlebt, das im Kontext doch das ein oder andere Angstgefühl erzeugte. Im Nachhinein betrachtet jedoch lächerlich. Und passieren kann einem zuhause auch etwas.
Ein Cadillac Sedan de Ville in Silber mit roten Ledersitzen. Da konnte unser damaliges Heimfahrzeug, ein Ford Sierra, nicht mithalten. Wie die Könige kutschierten wir durch Miami nach Miami Beach. Nach dem Check-in gehen wir noch schwimmen, dann war relativ schnell Schluss. Gute Nacht!
Hinweis: Alle Hotelzimmer haben zwei Betten und können somit mit 4 Personen besetzt werden. Während der Hauptsaison vorbuchen! Die ersten Sommerkataloge kommen Ende November (CA-Ferntouristik).
Samstag
Relativ bald waren wir alle wach und machten uns auf den Weg nach Key Largo. Vor Key Largo - der Insel die wir als erstes erreichen - dehnt sich der John Pennekamp Coral Reef State Park mit seinen schönen Korallenriffen aus. Die Fahrt mit dem Glasbodenboot, zwei Stunden, war sehr interessant. Fische und Korallenriffe waren gut erkennbar. Tolle Farben die jemand, der nicht taucht, wahrscheinlich noch beeindruckender findet. Eine leichte Brise machte die Hitze erträglich. Das Baden im Meer tat sein übriges. Jedoch nach kurzer Zeit ist die Erleichterung verflogen.
Hinweis: Am ersten Tag Ihres USA-Urlaubes sind Sie früh wach. Nutzen Sie die Gelegenheit und unternehmen Sie Ausflüge!
Nach insgesamt 4 Stunden traten wir die Rückreise an. In Miami Beach bestaunten wir das Art Deco Viertel. Muss man ein Architekt sein, um diese Stilart bewundern zu können? Wir fahren zurück ins Hotel und erholen uns kurz am Pool. Dann ging es ins BaySide, einem netten Einkaufszentrum direkt am Hafen von Miami. Leider erst am 1. September 1993 eröffnete das Hard Rock Café Miami. Jedoch stand der Magic Mystery Tour Bus der Beatles bereit, um die Hard-Rock-T-Shirts einzufahren. Das war unsere erste Begegnung mit dem Hard Rock Café. Man kann denken darüber was man will, aber zum einen sind die T-Shirts von relativ guter Qualität und zu einem vernünftigen Preis zu haben und zum anderen ist es doch ein Stück Erinnerung, wenn man das Original-T-Shirt (klassische Ausführung = Classic Tee) mit dem Städtenamen überzieht. Wie das weiter geht, ja ausufern kann, lesen Sie in den anderen Berichten.
Sonntag
Heute geht es in den Everglades National Park. Von der Sumpflandschaft, die einst für ganz Florida typisch war, ist ein großes Stück übrig geblieben: die Everglades. Sie umfassen etwa 10.000 qkm. Glade bedeutet im Amerikanischen sumpfige Niederung. Everglades heißt etwa überall nichts als Sumpf; und so ist es auch. Den südlichen Teil der Everglades - zwischen dem Highway 41 und der Südküste - hat man 1947 zum National Park erklärt. Er umfasst eine Fläche von 5.672 qkm und ist damit doppelt so groß wie Luxemburg.
Wir sind an der Alligator Farm angekommen. Gleich beim Aussteigen überfallen uns die Insekten.
Hinweis: Vergessen Sie bloß nicht, ein starkes Insektenschutzmittel mitzunehmen und sich rechtzeitig einzureiben. Ansonsten werden Sie den Besuch in den Everglades nicht genießen können, zumindest zu dieser Jahreszeit nicht. Zuerst bestaunen wir die kleinen Alligatoren. Plötzlich, im Schilf, ein Riesending - nur ca. 1 Meter weg. Ganz friedlich liegt der Alligator in der Sonne. Dann eine kleine Show, die auch lehrreich war. Zum ersten Mal erfahren wir den Unterschied zwischen einem Krokodil und einem Alligator. Das wohl auffälligste Merkmal ist die Schnauze. Sie ist beim Krokodil ziemlich spitz und beim Alligator rund.
Wir besteigen das oft im Fernsehen bestaunte Air Boot. Relativ langsam geht es auf Kanälen in die Sümpfe. Dann heult der Motor auf und mit einem Affenzahn geht es über das Schilf. Es war toll!
Auf dem Heimweg fahren wir zum Parrot Jungle an der Kreuzung von S.W. 57th Avenue und S.W. 112th Street. Er ist eine farbenprächtige, exotische Vogelschau in einem Dschungel alter Zypressen und riesiger Eichen. Sechsmal täglich zeigen Ara-Papageien, Kakadus und andere Vogelarten andressierte Kunststücke. Nach jeder Vorstellung können Sie am Flamingosee eine wohlgeordnete Parade von über hundert Flamingos sehen und bei den Schulstunden der Vogelkinder, die noch lernen müssen, zuschauen.
Nach der Hitze und einem anstrengenden Tag freuen wir uns auf das Meer.
Montag
Es erwartet uns das Miami Seaquarium. Es liegt am Rickenbacker Causeway. Ein 25 Hektar großer Park, in dem wir die ganze Meereswelt kennenlernen. Haie (besuchen Sie die Fütterung), Delphine zum anfassen, Seelöwen in einer phantastische Show. Besonders beeindruckt hat uns Lolita, der Killerwal. Das Wappentier von Florida, das Manatee (Seekuh) kann garnicht genug Kopfsalat bekommen. Gut, es ist keine Seaworld, aber nicht schlecht. Wie in allen Parks ist der Eintritt nicht billig. Wir zahlten damals schon 100 Dollar für 2 Erwachsene und 2 Kinder. Es war trotzdem sein Geld wert.
Nach sechs Stunden düsen wir ab und fahren nach Key Biscayne. Die komplette Halbinsel war noch sehr vom Vorjahreswirbelsturm Andrew gezeichnet.
Abends geht es nochmal ins BaySide. Wir wollen die M.S. Bounty ansehen. Leider war der Reiseführer nicht aktuell. Ein Polizist verriet uns: gone forever! Dieses Filmschiff wurde nach Japan verkauft.
Dienstag
Heute gibt es nur eines: relaxen. Badetag am Meer, am Pool. Als es nachmittags zu regnen beginnt, gehen wir einkaufen. Das war Miami.
Mittwoch
Nach vier Stunden und 160 Meilen (257 km) sind wir in Key West. Der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Über Brücken (die längste: 17-Miles-Bridge) geht es von Insel zu Insel, den Keys (Key hat im übrigen nichts mit dem englische Wort für Schlüssel zu tun. Cayo ist ein alter, kaum noch gebräuchlicher Ausdruck für felsiges Eiland); links liegt der Atlantische Ozean und rechts der Golf von Mexico. Da fahren wir nun gewissermaßen mitten durchs glasklare Meer und immer wieder durch tropische Vegetation. Die Keys sehen wie Parks aus. Pelikane begleiten uns.
Nachmittags machen wir den ersten Bummel durch die Straßen von Key West. Auf der Duval Street geht es zu wie auf Ibiza. Der südlichste Punkt der USA, the southernmost Point, ist nur 90 Meilen von Kuba entfernt. Hier sind die USA zu Ende!
Abends erwarten wir am Hafen den hochgepriesenen Sonnenuntergang. Die Erwartungen waren wohl zu hoch.
Donnerstag
Wir warten auf den Trolley-Bus, der uns durch die ganze Stadt, pardon durchs Dorf, fährt. An den Straßen sind beeindruckende, wunderschöne alte Häuser. Wir gehen zum Leuchtturm, bestaunen das Hemingway-Haus. Die berühmte Sloopy Joe's Bar gibt es zweimal. Die offizielle und die Kapitän Tony's Bar, auf deren Schild der Zusatz vermerkt ist: The first and original Sloopy Joe's Bar. Wem soll man glauben, egal. Sloopy Joe's Bar, the first and original, zu betreten, ohne eine Visitenkarte aufzunageln, ist wohl nicht erlaubt. Die ganze, wenn auch nicht große Bar ist zehnfach tapeziert von diese Undingern der Neuzeit. Nummernschilder der ganzen Welt hängen auch noch rum. Wir ziehen zum offiziellen Partner um, einem geräumigeren Lokal. Tolle Countrymusik macht unsere Sightseeingpause zum Ohrenschmaus.
Insbesondere durch die Seitenstraßen sollten Sie wandern. Hier stehen wirklich wunderschöne Häuser.
Abends gehen wir zum Hafen, Land end Marina, und erfreuen uns am Sonnenuntergang. Vielleicht ist Key West für Wassersportler interessanter, aber wir würden künftig lieber das Original, Ibiza-Stadt, bevorzugen.
Freitag
Um 8.00 Uhr brechen wir nach einem Frühstück am Pool auf. 240 Meilen (386 km) geht es entlang der Everglades auf dem Highway No. 41 nach Naples.
Naturfreunde finden hier Interessantes. Von der Shell Island Road in East Naples können sie mit einem Boot in das Gewirr der Mangroveninselchen fahren. Acht Kilometer südlich des Ortes liegt - in der Rookery Bay - ein Vogelschutzgebiet.
Wir mieten uns im Naples Beach Hotel & Golf Club ein, ein schönes Hotel, das direkt am 12 Kilometer langen Stand liegt. Den Nachmittag verbringen wir am Strand und gegen Abend wollen wir uns die Stadt ansehen. Jedoch gibt es hier kaum etwas zu sehen. Was heißt kaum, es ist wie ausgestorben. Nicht einmal die oft zitierten Rentner lassen sich blicken. Aber morgen geht es ja weiter!
Samstag
Wir fahren nach Norden auf der 41er. Vor Fort Myers geht die Straße links auf die Insel Sanibel Island. Ein wirklich toller Strand an dem wir entlang maschieren. Der Leuchtturm hat schon ein bisschen Rost angesetzt. Aber sehenswert.
Welcome to Tampa Bay! Auf einer tollen Brücke, dem Sunshine Skyway, geht es über die Bay nach St. Petersburg und weiter nach Clearwater Beach, unserem nächsten Ziel (207 Meilen, 333 km). Das Clearwater Beach Hotel ist super. Blick auf das Meer und den wirklich schneeweißen Strand.
Sonntag
Wir besichtigen St. Petersburg. Sunshine City nennt sich St. Petersburg zurecht. Scheint die Sonne mal zwei Tage nicht, dann bekommt man die Ortszeitung ab drei Uhr nachmittags umsonst. Die Stadt ist ganz nett und unten am Hafen steht ein architektonisches Wunderwert. Eine auf den Kopf gestellte Pyramide, The Pier, ein Einkaufszentrum, in dem auch die Handelskammer mit Informationsmaterial aufwartet. Von oben haben wir eine guten Überblick.
Dann fahren wir zum Fort de Soto, das über Tierra Verde zu erreichen ist. Leider war der gesamte Park gesperrt, da erst vor Tagen ein Öltanker strandete und die Küste verschmutzte. So blieb uns nur das Fort und den Tanker mit unserem Fernglas von weitem zu besichtigen.
Hinweis: Wir haben es uns angewöhnt immer ein Fernglas dabei zu haben. Es tut oft einen guten Dienst!
Montag
Auf nach Tampa zum Adventure Island. Ein Wasserpark mit zig Rutschbahnen. Für jeden etwas. Vom Hochgeschwindigkeitskurs bis zur Rentnerbahn. Der Park ist im Norden der Stadt am Busch Blvd. Gleich daneben der Busch Gardens. Diese tropischen Gärten und der zugehörige Zoo sind ebenfalls sehenswert.
Abends bummeln wir durch Tampa. Interessant ist der Stadtteil Ybor City (zwischen der Nebraska Ave. und der 22. Straße). Hier baute Vincente Martinez Ybor, ein Kubaner, 1866 seine Zigarrenfabrik. Rund um den Betrieb siedelten sich die Arbeiter an. Seitdem geht es hier lateinamerikanisch zu, gemischt mit Spanischem und Italienischem. Es macht Spaß, durch dieses Viertel mit seiner unverfälschten südländische Atmosphäre zu bummeln. Die Downtown an sich ist amerikanisch, ein paar Hochhäuser mit verspiegelten Glasfassaden, nett anzuschauen, aber nicht unbedingt der Hit.
Dienstag
Der Höhepunkt dieser ersten USA-Reise liegt unmittelbar bevor. Und er wird es auch werden. Auf der Fahrt nach Orlando (140 Meilen, 225 km) wollten wir eigentlich Cypress Gardens anschauen. Aber das war uns dann zu teuer, zumal wir zwar die Natur lieben, aber lieber so, wie Gott sie geschaffen hat und nicht so künstlich angeordnet. Nun gut, für all diejenigen, die sich ein bisschen was darunter vorstellen wollen:
Acht Kilometer südöstlich der Stadt Winter Haven, am Highway 540, liegt der subtropische Wundergarten. In gepflegten Anlagen gedeihen fast 10.000 verschiedene Blumenarten und seltene tropische Pflanzen aus 72 Ländern. Besonders eindrucksvoll sind die riesigen, im Wasser wurzelnden Zypressen, die über und über mit Moosen bedeckt sind, auf denen herrliche Orchideen blühen.
Gegen Mittag waren wir in Kissimmee. Der kleine Ort liegt zwischen saftigen Wiesen in der Kissimmee-Prärie - nördlich des großen Tohopekaliga-Sees. Hier wird Viehzucht betrieben. Im Lake Front Park, an der Nordseite des Sees, steht eine unregelmäßige, vierseitige Stufenpyramide: das Monument of the States. Aus den wichtigsten Gesteinsarten der USA und Steinen aus 22 anderen Ländern ist sie gebaut. Aber dies alles werden nur Eindrücke sein, wenn sie dafür Zeit finden. Der echte Eindruck von Kissimmee ist ein anderer. Hotels neben Hotels, Restaurants und Fast-Food-Ketten. Trubel, Trubel und wenn Sie Pech haben, dann stehen Sie bereits beim Frühstück in einer Schlage und warten darauf gefüttert zu werden. Wir checken im Holiday Inn West Gate ein.
Abends fahren wir nach Orlando. Den alten, kleinen Stadtkern bildet die Church Street Station. Rund um den Bahnhof gibt es Salons, Geschäfte und Vergnügungen im alten Westernstil mit toller Atmosphäre. Empfehlenswert! Abschließend noch eine kleine Einkaufstour im Hard Rock Café Orlando, es liegt an den Universal Studios (und ist von den Studios selbst auch zugänglich!).
Die Spannung steigt!
Mittwoch
I spent so much money in Orlando! Für 499 Dollar (1993) kaufen wir uns einen 4-Tages-Paß. Er berechtigt uns zum Eintritt in alle Themenparks des Disneyworld: Magic Kingdom, Epcot Center und MGM-Studios.
Hinweis: Wie gesagt, es ist immer viel los. Ein halbe Stunde vor Öffnung sollten Sie schon da sein, um nicht schon an der Kasse genervt zu sein. Vielleicht finden Sie aber auch am Vorabend Zeit die Karten zu besorgen. Am besten ist es, wenn Sie in einem Disney-Hotel wohnen. Hier bekommen Sie Karten in der Lobby. Teilweise haben Sie die Möglichkeit früher als die Masse in die Parks zu kommen. Das ist toll! Bis 10.30 Uhr sollten Sie Ihre Favoriten abgearbeitet haben.
11 Stunden Magic Kingdom beginnen.
Westlich vom Interstate Highway 4 liegt das Reich von Micky Mouse, Goofy und Donald Duck. Seit 1971 gibt es das Zauberreich mit 50 verschiedenen Shows und Fahrattraktionen in den Abteilungen Main Street USA, Adventureland, Frontierland, Liberty Square, Fantasyland, Tomorrowland und Micky's Starland. Es war einfach toll und wir hatten Glück, dass an diesem Tag die Ferien in Florida endeten. Fast ohne Pause ging es von einem Fahrgeschäft zum anderen; von einer Show zur nächsten. Besonders empfehlenswert ist The Diamond Horseshoe Jamboree Show. Wir haben nicht alles geschafft. In drei Tagen kommen wir wieder!
Donnerstag
Heute gehen wir in das Epcot Center. Nur vier Kilometer vom Magic Kingdom entfernt wurde am 1.10.1982 eine weitere Disney-Attraktion eröffnet: die Experimental Prototype Community of Tomorrow, kurz Epcot. Epcot ist eine Mischung aus Vergnügungspark, Weltausstellung und Zukunftsshow. Das riesige Gelände, über das Sie im übrigen mit dem Bus fahren können, wenn Sie einen Platz ergattern, ist in zwei Komplexe aufgeteilt. Unmittelbar hinter dem Eingang ist Future World. Unter Einsatz aller technischen Raffinessen eine irdische Farm der Zukunft. Wir erleben hautnah Vulkanausbrüche und machen eine Reise in die Phantasie, Höhepunkte der Kommunkikationsentwicklung von den Höhlenzeichnungen der Steinzeit bis hin zur Nachrichtenübermittlung im Weltall.
Ganz anders gibt sich der Komplex World Showcase, das Schaufenster der Welt. Alle hundert Meter treffen wir einen anderen Staat dieser Erde. Von Mexico nach Italien, von Frankreich nach China. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser Länder sind eindrucksvoll nachgebaut. Es gibt historische Shows (besonders gut ist die der USA: hier kommunizieren die Präsidenten miteinander; voll elektronisch gesteuert versteht sich), Fahrgeschäfte (mit dem Wikingerboot durch Norwegen) und Kinos (Kanada: 360 Grad, 3 D). In Deutschland ist eine Biergarten aufgebaut, was sonst! Volksmusik, präsentiert von waschechten Österreichern!
Nach 9 Stunden sind wir durch. Wir verlassen den Park (Re-Entry Stempel nicht vergessen) zum Duschen und Essen. Um 21 Uhr beginnt die phantastische Lasershow. Leider regnet es, es war trotzdem ein Erlebnis.
Freitag
Die Kinder sind schon völlig fertig. 7 Stunden MGM-Studios - es gibt sie seit 1989 -, eine riesige Kullissenstadt mit zahlreichen Film- und Fernsehstudios, stehen uns bevor. Wir beobachten wilde Stunt Shows, die Beauty and the Beast-Show, vergnügen uns in der Kulisse von Liebling - ich hab die Kinder geschrumpft!. Außerdem gab es eine nette Vorführung über das Entstehen eines Filmes (z.B. Back to the future). Nach insgesamt 7 Stunden haben wir alles gesehen. Das Feuerwerk am Abend war ganz nett.
Hinweis: MGM ist nicht mit den Universal Studios zu vergleichen. Wenn Sie die Qual der Wahl haben, dann gehen Sie ins Universal!
Samstag
Wir müssen einfach einmal ausschlafen. So gehen wir relativ gemütlich den Tag an. Trotzdem, - 6 Stunden Magic Kingdom, in denen wir den Rest des ersten Tages bewältigen sowie die besten Sachen nochmal fahren, sind es wieder geworden. Um 21 Uhr beginnt die Electric Parade, ein wirklich sehenswertes Schauspiel. Die Wagen sind mit Tausenden von Lichtern geschmückt und stellen Fische, Sterne oder etwas anderes dar. Auch die menschlichen Paradeteilnehmer glühen in der Nacht. Um 22 Uhr gab es den Abschlußknall zum Feuerwerk über dem Cinderella-Schloß. Vier anstrengende, aber tolle Tage gehen zu Ende.
Hinweis: Inzwischen ist nicht mehr jeden Tag eine Abendshow oder ein Feuerwerk. Die Sparwelle hat offensichtlich auch Disney erreicht. Vorher, rechtzeitig erkundigen!
Sonntag
Bevor wir nach Daytona Beach fahren, besuchen wir St. Augustine, die älteste US-amerikanische Stadt. Am 28.08.1565 landeten hier die Spanier und gründeten die erste ständige Siedlung in Florida. Einiges aus der spanische Zeit blieb erhalten. Vieles hat man in den letzten Jahrzehnten wieder restauriert oder originalgetreu rekonstruiert. Es ist ganz nett und interessant durch die Straßen zu bummeln oder sich mit der Pferdekutsche fahren zu lassen (sehr teuer!).
Nachdem wir das Castillo de San Marcos, eine Festung, besichtigt haben , fahren wir nach Daytona. Unser Zimmer im Daytona Beach Mariott liegt im 14. Stock, Blick auf das Meer, das wir sogleich bevölkern. Dass die Autos am Strand entlang fahren mag außergewöhnlich sein, angenehm ist es nicht. Leider wurden gegen Abend die Wellen so hoch und die Strömung meerwärts so stark, dass wir uns an den Pool verziehen mußten.
Montag
Unser erstes Teilziel heißt Cape Canaveral. Cape Canaveral ist eine Landzunge, die ins Meer ragt. Hier liegt das John F. Kennedy Space Center; es wurde Raumfahrtgeschichte geschrieben. 1950 flog vom Cape die erste Rakete gen Himmel. Am 5. Mai 1961 startete der erste bemannte Weltraumflug. 1969 steuerten von hier aus Amstrong und Aldrin den Mond an.
Zuerst kaufen wir die Karten für die zweistündige Tour und besichtigen dann das Raumfahrt- und Raketenmuseum. Hier sind alte Raumschiffe ausgestellt. Die Tour selbst führte zu den Montagehallen zu deren Füßen die wirklich unvorstellbar große Saturn V-Rakete lag. Dann konnte man von ziemlicher Entfernung die Startrampe für den Space Shuttle bewundern (Fernglas!). Besonders beeindruckend waren die Wege, die für den Transport der Shuttle von der Halle zur Rampe gebaut wurden. Die Raupenfahrzeuge sind unendlich breit und die Ketten, die dieses Ungetüm vorwärts bringen, gigantisch. Um 16.00 Uhr fahren wir weiter. Unser Ziel ist Palm Beach (245 Meilen, 394 km). Was uns vorher nie passierte, ist heute eingetreten. Fast 2 Stunden suchen wir unser Hotel. Es liegt nicht direkt in Palm Beach, sondern auf Singer Island. Das Hotel selbst entschädigt. Eine riesige Suite gibt uns das Gefühl, erstmals nicht in einem Hotel zu sein.
Hinweis: Einen Amerikaner nach dem Weg fragen und eine richtige Antwort bekommen ist wie ein 6er im Lotto. Schlimmer als bei uns!
Dienstag
Das einzige Frühstück, das im Zimmerpreis enthalten war, ist hervorragend. Auch das Ambiente, ein richtiger Salon, stimmt. Heute verbringen wir einen wunderbaren Tag am Strand und am Pool. Die Kinder leihen sich Surfboards aus. Es ist wirklich wunderschön hier. Ein paar Strandspaziergänge tun ihr Übrige, um in aller Ruhe nochmals über das Erlebte nachzudenken.
Hinweis: In der Regel ist im Zimmerpreis kein Frühstück enthalten. Sie können jedoch fast immer im Hotel frühstücken oder essen. Meistens sind preiswertere und bessere Lokale in Hotelnähe. Also vorher Ausschau halten!
Mittwoch
Leider müssen wir diesen schönen Flecken Erde wieder verlassen und uns auf den Heimweg nach Miami machen (190 Meilen, 306 km). Doch halt, nicht so schnell. Zuerst besuchen wir den Lion Country Safari Park. Mit dem Auto - typisch amerikanisch - geht es an Löwen, Elefanten und sonstigem Getier vorbei.
Über holprige Straßen geht es zum Lake Okeechobee. Er ist mehr als dreimal so groß wie der Bodensee - über 1.800 qkm -, aber nirgends tiefer als sieben Meter. Anschließend fahren wir durch Fort Lauderdale.
Die Heimat hat uns wieder. Miami Beach. Abends im BaySide-Einkaufszentrum die vorletzten Einkäufe.
Donnerstag
Der letzte Tag ist schnell erzählt. Ausschlafen, Hard Rock Café, Pool und ein kleines Tennismatch. Einkaufen, wirklich das allerletzte Mal.
Freitag
Wir packen unsere Koffer und geben unser Auto ab. Gott sei Dank hatte der LTU-Schalter schon geöffnet und wir konnten die Koffer gleich loswerden. Flughafenbummel und um 16.45 Uhr war es endgültig vorbei, als wir in die dunkle Nacht hinein nach Deutschland (Düsseldorf - München) abhoben!
Hinweis: Florida ein guter Start? Das war die anfängliche Frage. Nachdem wir inzwischen fast die kompletten Staaten kennen, würden wir kaum mehr nach Florida fahren. Florida ist u. E. nicht die USA, die liegt viel weiter westlich. Und als Badeurlaub gibt es sicherlich nähere und geeignetere Ziele. Aber als USA-Eingewöhnungsreise, insbesondere mit Kindern, ist Florida doch zu empfehlen! Die Antwort heißt also JA!