USA Reisen
USA Travel
North of the known [2024]
Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico
in Arbeit
Reisestationen
Reiseroute
Reisebericht
Prolog
Zumindest bei uns in Bayern lernte man schon als kleines Kind, dass man in den Bergen weder hüpft, noch läuft! Und mit dem Rad einen Berg hinauf oder hinunter zu fahren war überhaupt nur auf Asphalt denkbar. Dass man im Alter das ein oder andere vergisst oder verdrängt mag ja sein. Aber zudem entwickelt sich gesellschaftlich etwas in eine Richtung, das früher als hirnrissig angesehen wurde. Was würden die Bergläufer, Trailrunner und Mountainbiker tun, wenn sich die Bergfexe des letzten Jahrhunderts durchgesetzt hätten?
In einem Anfall der Euphorie, man könnte es auch als spätpubertäre Dummheit bezeichnen, war die Schönheit der Coyote Buttes Süd so überwältigend, dass sich der alte Mann spontan über das in der Kindheit gelernte hinwegsetzte, sich in Trab setzte und einen Hügel raufrannte, um auf der anderen Seite noch mehr der intergalaktischen Schönheit dieser Landschaft zu genießen. Er kam aber nicht weit! Nach dem ersten Sprung auf den Hügel war abrupt Schluss. Die "Explosion" eines Körperteils, Gott sei Dank nur zirka 1,5 Meilen vom Trailhead entfernt, war nicht aufzuhalten. George Clooney war nicht im Page Hospital Emergency Room, ich schon - aber dazu später mehr.
Wir haben uns vor Jahren vorgenommen, nicht mehr in die überlaufenen Gebiete der Nationalparks vorzudringen. Jedoch wollten wir heuer noch einmal nach 1997 nach Kalispell, Montana, um im Glacier National Park zu wandern. Der erste Teil unserer Reise war darauf ausgerichtet. Und so starten wir nach Ankunft auf dem Denver International Airport sofort nach Norden. Erster Stopp war Laramie in Wyoming.
Wie werden 5.708 Meilen mit dem Auto und 135 Meilen Wanderungen verlaufen? Wir laden Euch in den Emergency Room von Page, AZ, ein und zu einem Reifenplatzer, der eine 562 Meilen lange Tagesfahrt von Page bis Phoenix und zurück zur Folge hatte. Und noch vieles mehr könntet Ihr mit der Schilderung unserer USA Reise "North of the known" er- und durchleben.
Donnerstag, 05.09.2024
Wir haben am Vortag eingecheckt und die Koffer abgegeben und fahren heute ohne viel Verkehr zum Parkdienstleister am Flughafen. Das ist inzwischen selbst bei 4 Wochen noch günstiger, als zwei Taxifahrten. Auf den Monitoren war unser Flug noch nicht aufgelistet und auf unserem Boardingpass stand das Gate L. Also auf zum Satelliten-Terminal und ab in die Business Lounge. Die nette LH Dame am Empfang sagte, dass wir Pech haben, unser Abfluggate ist H. Also zurück, Passkontrolle und in die Lounge von Terminal 2. Es gibt keinen Leberkäs :-(
Der Software-Algorithmus der Homeland Security mag uns nicht. Wie letztes Jahr hat einer von uns viermal das "S". Aber das bedeutet zunächst mal keine Bordkarte, sondern nur eine Checkin-Bestätigung und dann noch eine Extrakontrolle am Flughafen. Alles halb so wild, aber hier besteht in MUC unseres Erachtens ein Sicherheitsproblem. Wenn man nicht alleine reist, kann das komplette Handgepäck an einen anderen Mitreisenden übergeben werden und niemand stört sich daran, wenn man ohne Handgepäck die Zusatzkontrolle betritt. Monika hat den Rucksack mit den Bergstiefeln mitgenommen, was die Kontrolle sehr beschleunigt.
Der Flug verläuft ruhig und nur mit einem kleinen Ausweichmanöver nördlich von Island wegen prognostizierter Turbulenzen. Pünktlich erwartet uns der Denver International Airport und mit dem neuen MPC Verfahren klappt es auch wunderbar und noch schneller.
Aber jetzt auf zu Hertz. Das Auto ist reserviert, und wir müssen noch weitere gut 150 Meilen gen Norden. Anders als im letzten Jahr, steht erwartungsgemäß unser Name und die Parkplatznummer auf der Tafel. Alles so, wie es sich für Gold Member gehört. Nichts wie hin und siehe da, man sieht nix. Kein Auto auf diesem Platz. Rein zum Schalter, der Agent kommt mit raus und sagt: Hier steht kein Auto! Unglaublich, gell! Zurück, - er will meine Kreditkarte, redet davon, dass es Probleme mit der Autorisierung gegeben hat. Aber es ist doch bereits alles bezahlt? Ja, aber die Kaution? Ich kürze es ab: Obwohl das Auto vor dem Abflug rechtzeitig reserviert war, kamen wir erst nach einer geschlagenen Stunde an einen soeben, aber nicht gut gewaschenen Chevy Tahoe mit fast 33.000 Meilen und nicht guten Reifen. Das wird uns noch "auf die Füße fallen", aber wir müssen weiter. Es sei die Anmerkung erlaubt, dass wir seit Jahrzehnten Hertz buchen, weil es bisher hoch automatisiert, also ohne Schalter, sehr gute Autos gab. Das gilt es zu überdenken!
Ab auf die Interstate 25. Inzwischen ist Berufsverkehr, die Pendler raus aus Denver sind bereits unterwegs.
Nach zwei Stunden erreichen wir Laramie, die drittgrößte Stadt in Wyoming. Noch schnell in den Walmart (Kühlbox, Getränke, ...) und dann ins Hotel. Das Quality Inn ist zwar nicht mehr das neueste Hotel, aber die Zimmer sind schön groß und ok. Wir raffen uns noch auf und trinken ein Bier an der Bar im Applebee's. Prost!
Freitag, 06.09.2024
Um 3 Uhr war die Nacht zu Ende. Koffer- und Autostauraum können daher in Ruhe auf die kommenden Wandertage umgestellt werden. Und irgendwie wurde es dann endlich 6.30 Uhr: Breakfast Time! Es war ok. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr haben wir bei der Hotelbuchung sehr darauf geachtet, dass Frühstück dabei ist. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
Bei sonnigen 8 Grad Celsius startet unsere USA Reise auf der Interstate 80. Es geht nach Westen und bald auf die WY 130, Snowy Range Road, die uns gewunden, aber zügig in den Medicine Bow National Forest bringt.
Nach 49 Meilen sind wir am Parkplatz und am Trailhead "Lake Marie West". 5 USD Dollar ins Kuvert, die Wanderstiefel geschnürt und schon startet der Medicine Bow Loop gegen den Uhrzeigersinn. Wir sind auf dem Lake Trail No. 296 und folgen dem geteerten Weg rechts am See entlang. Die ersten Fotos fangen das Morgenlicht und die Spiegelung der gewaltigen Bergwelt prima ein. Es ist einfach schön hier!
Nach 0,9 Meilen erreichen wir den Mirror Lake, in dessen Nähe es auch zwei Parkplätze gäbe. Der Trail geht anschließend etwas in die Höhe, vorbei an schönen weißen Bouldern. Links die gewaltige Felsenwand und dort fast mittig der Medicine Bow Peak, der auf uns wartet. 2017 mussten wir diesen Hike wegen zu viel Schnee abbrechen.
Es folgt der Lookout Lake und vier weitere, kleinere Seen. Sukzessive schiebt sich rechts der Sugarloaf Mountain ins Bild; ein Zuckerhut aus "hingeschmissenen" Felsen. Ein tolles und abwechslungsreiches Szenario! Fast 1,5 Stunden dauert es bis zum Pass, der den Blick nun auch auf die South Gap Lakes und die North Gap Lakes weitet. Im Hintergrund lauert der Browns Peak. Ich habe 29 Seen gezählt, auf alle Fälle sind es eine Menge. Man sieht einen Trailhead, der dieses flache Gebiet ebenfalls erschließt.
Hier an der Trailkreuzung setzen wir den Blinker nach links und es geht auf dem Medicine Bow Trail nach oben und zwar gewaltig. Felsig und steil kommen wir Schritt für Schritt bergan. Kleine Schnaufpausen müssen sein und geben Zeit, sich dieser schönen Bergwelt zu widmen. Drohende, helle Felsen wohin man blickt, ruhige Seen immer weiter unten entfernt.
Wir erklettern den Medicine Bow Peak. Über große Felsen geht es dem Gipfel immer noch steil entgegen. Nach knapp 3 Meilen erreichen wir den Peak auf 3.663 Metern und werden mit einem Superblick über die unzähligen Seen, weitere Gipfel und der Silhouette der Rocky Mountains belohnt. Der Jetlag und die Höhe machen sich in unseren Körpern bemerkbar.
Der beginnende Abstieg zur Südseite war immer noch mit Bouldern besetzt, die wir durch- bzw. übersteigen mussten. Dann wurden die Steine kleiner, der Trail flacher und immer mehr Erde führte uns dann weiter bergab. Für Abwechslung sorgten Bergauf-Passagen und felsige Teilstücke. Ziemlich fertig, aber glücklich erreichen wir nach 6,64 Meilen in 5 Stunden und 23 Minuten den Trailhead. Ein anstrengender, aber wunderschöner Hike endet mit kühlem Eistee.
Sozusagen um uns zu lockern, fahren wir die Paßstraße noch 2,5 Meilen weiter und parken nach einem U-Turn in der Zufahrt zum Campground des Silver Lakes neben der Straße an einer großzügigen Ausbuchtung. Der Trail führt hinunter und bereits nach nicht einmal 0,1 Meilen nach links. In 43 Minuten umrunden wir den See in 1,15 Meilen. War nett ...
Das Abendessen im Hilton Garden Inn war gut, - auch der Kendall Jackson.
Samstag, 07.09.2024
Das Jetlag schwindet, - wir haben besser und länger geschlafen. Schluss war erst durch einen Anruf unseres Parkservices. Die wollten uns vom Flughafen abholen und fragten, ob wir schon gelandet wären. Aber das dauert Gott sei Dank noch einen Monat.
Los geht's um 7 Uhr. Die Sonne scheint, es hat 11 Grad Celsius. Auf der Interstate 80 fahren wir durch endlose, baumlose und hügelige Prärien. Nach Rawlins passieren wir die Continental Divide und sind auch wahrnehmbar im Westen der USA angekommen. Die Natur wechselt ihr Gesicht. Sagebrush, hohes Gras und Züge, die vermutlich durch ganz München reichen würden. Herrlich!
Unsere Interstate ist 214 Meilen alt und es wird Zeit bei Rock Springs auf der wohlbekannten US 191 (früher US 187) nach Norden zu fahren. Wieder endlose Weiten und ohne Orte geht es an den Rockies entlang. Als wir nach 326 Meilen, die wir in 5 Stunden schafften, am Sacred Rim Trailhead in der Bridger Wilderness sind, kommt endlich Bewegung ins Spiel!
Auf dem Weg nach oben liegt der riesige Fremont Lake unten ruhig im Tal. Die ersten Aspen, die vereinzelt hier rumstehen, haben bereits die gelben Herbstfarben angenommen. Der Pole Creek Trail 119 führt uns durch einen schönen Pinienwald, aber wir verlassen diesen breiten Weg nach 0,43 Meilen. Es geht links steil hinunter in den Faler Creek, den wir trockenen Fußes queren. Nach dem Bach geht's wieder hoch und bis zum Ziel nach oben. Nach knapp einer Meile schwindet die Steilheit und wir erreichen die Wilderness Area. Der erste Blick auf die gewaltigen Bergketten der Bridger Wilderness und der Wind River Range ist schon beeindruckend. Als wir jedoch nach 1,67 Meilen direkt am Sacred Rim in einer Höhe von fast 3.000 Metern am Abgrund stehen, wird's gewaltig.
Ein Felsen erlaubt unmittelbar an die steil abfallende Wand zu klettern. Wer sich traut sieht weit unten den Long und den Upper Long Lake, die beide vom Fremont Creek gespeist werden. Dahinter türmen sich die gewaltigen Bergketten und deren Gipfel auf, - das Panorama ist beeindruckend und traumhaft. Dieser Trail hat sich wahrlich gelohnt, - wunderschön. Aber das haben auch andere gewusst, denn für die Bergwelt rund um Pinedale ist "ein Gedränge" eigentlich unüblich.
Nach 2 Stunden sind wir zurück am Auto. Es sind nur 16 Meilen bis Pinedale und unserem Best Western. Wir beziehen ein großes und schönes Zimmer.
Das Stockman's Steakhouse ist bis 19.09. wegen Covid geschlossen und so sichern wir uns einen Platz an der Bar in der Windriver Brewery, wo wir auch gleich zu Abend essen. Es war o.k.. Auf dem Heimweg haben wir nach dem Hampton Inn gesucht, wo wir schon 2014 und 2017 waren. Aber es war weiter außerhalb als wir es vermuteten. Das bemerken wir jedoch erst übermorgen bei der Heimfahrt von den Green River Lakes.
Sonntag, 08.09.2024
Bei zapfigen 6 Grad Celsius biegen wir in Pinedale auf die Fremont Lake Road. Es geht 8 Meilen aufwärts. Links unten liegt dieser namensgebende, gewaltige See. Er ist aber nicht unser Ziel. Wir schießen nach rechts in die Half Moon Lake Road, der wir exakt 2,5 Meilen folgen. Eines der unkomplizierten Vorgehensweisen in den USA ist, dass der Name der Straße gleichzeitig das Ziel benennt. Das erzeugt Sicherheit, dass man richtig ist. Die Straße ist ungeteert, geht aber zunächst pkw-tauglich dem Trailhead entgegen.
Nach dem Half Moon Resort, das bei Google als dauerhaft geschlossen markiert ist, wird es ungemütlicher. Die letzte 3/4 Meile ist sehr ruppig, es liegen größere Steine rum und der Regen hat einige namhafte Löcher ausgewaschen, die nicht aufgefüllt sind. Trotzdem finden sich am Moon Lake Trailhead Personenkraftwagen.
Wir spazieren am Half Moon Lake teils oberhalb der Wasserkante oder in Ufernähe nach Osten Richtung Pole Creek. Nach 1,1 Meilen teilt sich der Trail und wir vermuten, dass wir nach oben steigen müssen. Falsch, aber wir haben es bald bemerkt, dass dieser Weg zurück zum Trailhead führt. Also unten in und an einem kleinen Bach entlang weiter nach Osten. Keine weiteren 0,2 Meilen führt der Weg über eine Lichtung zum Ufer des Half Moon Lakes. Wir gehen davon aus, dass es hier am Campground einen Übergang zur anderen Seite des Pole Creeks gibt. Das Ufer zeigt sich idyllisch, jedoch ohne Chance sich auf die anderes Seite des Creeks zu schlagen. Also wieder zurück und einem Pfad zum östlichsten Ende des Sees gefolgt.
Der Trail ist teilweise nicht mehr auszumachen, aber man trifft immer wieder auf ausgetretene Pfade. Es ist nicht klar, ob es sich um Wildwechsel oder einen Wanderweg handelt. Aber nachdem Tiere sowieso immer den effizientesten aller Wege wählen und das GPS einigermaßen in die gleiche Richtung zeigt, sind wir umhüllt von einer sehr schönen Landschaft, guter Dinge. Es ist inzwischen eine absolut einsame, kleine Bergtour geworden. Ab und zu hört man das Rauschen des Baches, der sich einmal mit einem kleinen Wasserfall zeigt.
Wir erklimmen oder umgehen einen Hügel nach dem anderen. Teilweise müssen die Hände her, um anschließend doch festzustellen, dass es eine einfachere Variante gegeben hätte. Aber das passiert, wenn man mehr oder weniger querfeldein geht. Die Landschaft ist durchsetzt von kleinen Seen. Nach 3,41 Meilen sind wir am Fayette Lake, setzen uns ans Ufer eines Seitenarmes und genießen eine herrliche Landschaft von Wasser und Berg. Das war schwerer als gedacht.
Nach 4 Stunden und 40 Minuten sind wir zurück am Auto, aber es ist noch zu früh, um den Tag zu beenden. Also hocken wir uns ins Auto und versuchen den Little Half Moon Trail zu erreichen. Eine nicht enden wollende, ungeteerte Straße führt uns von Süden her in Richtung des kleinen Sees. Wir begegnen Reitern, aber die Zivilisation wird schnell einsam und die Straße leider sehr schlecht. Schluss!
Das Abendessen beim Mexikaner Los Cabos war ok!
Montag, 09.09.2024
Der Wyoming Highway Nummer 352 führt uns nach dem Frühstück kurz nach Norden. Es ist bereits 8 Uhr. Nach 11 Meilen drehen wir um, - warum nur? Die alten Herrschaften haben etwas vergessen. Gott sei Dank haben wir es noch früh bemerkt, dass ein Rucksack fehlt. 20 Minuten Verspätung, die DB wäre vermutlich froh darüber.
Wir sind endlich an der Green River Road 650. 18,7 ungeteerte, teilweise unsanfte, jedoch PKW-taugliche Meilen liegen noch vor uns. Wir fahren an dem sich schlängelnden Green River entlang, vollführen mit dem größten Nebenfluss des Colorados eine ausgedehnte Kurve nach rechts und sind nach knapp 2 Stunden am Trailhead des Lakeside Trails. Die Landschaft des Quellgebiets des grünen Flusses ist fast unbeschreiblich schön. Die Wind River Range erhebt sich vor den Green River Lakes in namhafte Höhen. Der Übergang von der grünen und im Herbst gelben Fauna zum braunen und grauen Felsen signalisiert und visualisiert die Höhenunterschiede im Bridger National Forest.
Der Trail führt über den Campground an der südwestlichen Seite des ersten Green River Lake entlang. Es ist fast schade, dass 90 % des Weges den Wald durchläuft. Aber immer wieder öffnen sich die Blicke auf dem Lakeside Trail hin zum See und den Gipfeln. Nach 2,85 Meilen findet der Lake an der Trailkreuzung zum Highline Trail sein Ende. Wir schwenken halbrechts in die Bergwelt ein und nehmen den Trail zum Parcupine Pass. Nach drei Meilen steht der gleichnamige Creek im Weg. Baumstämme sorgen für trockene Füße.
Nach insgesamt 3 Meilen beginnt der Aufstieg. Etwas Verschnaufpause finden wir nach 4,5 Meilen auf einer Hochebene. Das Bergpanorama ist klasse. Kurz vor der 5-Meilen-Grenze müssen wir erneut über den Fluss, aber auch hier sorgen Steine für eine bequeme Querung. Es geht weiter in Richtung unseres Ziels, den Twin Lakes.
Es waren dann doch 6,5 Meilen, als wir den ersten kleinen Zwilling erreichen. Es ist nur ein kleines Stück Weg, bis wir am Berührungspunkt der beiden Seen ankommen. Ein riesiger, platter Felsen braucht kein Schild, um zu erkennen, dass er schöner und besser ist, als jeder Wirtshaustisch.
Die kleinen, grünlichen Seen sind eingerahmt von Bergen. Die Umgebung ist herrlich, - die Anstrengung hat sich gelohnt.
Es geht zurück bis zur Kreuzung des Highline Trail. Wir entscheiden uns für diesen Weg, um zurück zu kommen, denn hier stört kein Wald, um die fantastische Landschaft zu beobachten. Die kurze Querung auf die andere Seeseite ist nur 0,3 Meilen. Leider ist vor der Brücke über den Green River der Wasserstand zu hoch, so dass einige kleine Umwege her müssen, um trocken zu bleiben.
Eine Elchkuh weidet mit ihrem Jungen, der vielleicht ein Mädchen ist, am See und lässt sich von uns nicht stören. Der um 0,4 Meilen längere Weg lohnt sich nicht nur deshalb, denn die Blicke haben Raum, um alles zu genießen. Freie Sicht auf Berge und See beenden nach 13,8 Meilen diesen Hike; wir waren fast 7 Stunden unterwegs.
Was für ein schöner Tag, den wir mit einem Abendessen in der Brewery beenden.
Montag, 10.09.2024
Unsere Reise durch Wyoming geht dem Ende zu. Wir verlassen Pinedale auf der US 191 nach Norden Richtung Jackson. Es geht den Hoback River entlang. Wir fahren durch Orte, die vermutlich keine 50 Einwohner haben. Als wir nach 75 Meilen auf den Snake River treffen, um dann in Jackson südlich des Grand Teton National Parks anzukommen, erwartet uns ein Stau. Wir passieren die Stadt im Südwesten teilweise im Schritttempo bis über den Pass auf der US 22. Nach knapp 93 Meilen sind wir dann in Idaho.
Nach 219 Meilen kommt Montana in Sicht. Es geht auf der 287 N immer am schönen und mächtigen Madison River entlang. Der Rauch von Waldbränden, der uns ab Jackson begleitet, wird nicht leichter. Ennis ist ein wunderschönes, kleines Cowboydorf. Dann geht's auf der MT 84 nach Bozeman. Wir fahren durch die Stadt, noch nicht ins Hotel, um uns die Füße bei einem kleinen Hike zu vertreten.
Wir haben 326 Meilen auf dem Buckel, als wir nach 6 Stunden den Trailhead des College M Trails erreichen. Das M steht für Montana und der Bridger Foothills Trail No. 534 wartet, nachdem wir die Bergstiefel an den Füßen haben. Aber vorher erleben wir eine große Überraschung, über die wir noch heute schmunzeln können.
Auf geht's, wir unterhalten uns, als wir den Parkplatz verlassen. Da kommt just von oben ein junger Mann, der offensichtlich gehört hat, was unsere Landessprache ist. Und er sagt "Grüß Gott". Oh, ein Bayer in Bozeman? Wir tauschen uns aus und stellen fest, dass er auch aus München kommt und seine Freundin, die hier studiert, besucht. Woher aus München? Wir wohnen nicht nur im gleichen Viertel, sondern unsere Wohnorte liegen keinen Kilometer Luftlinie auseinander. Welch ein Zufall, - unglaublich!
Aber jetzt los, - moderat geht es nach oben. Der hier breite und gut gepflegte Trail führt den Berg hinauf und unten machen sich unglaublich große Grundstücke und Villen, teilweise mit eigenem See, bemerkbar. Hohe Zäune zeugen von deutscher Mentalität oder einem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis. Wenn man aber weiß, dass es hier Bären gibt, kennt man vermutlich den wahren Grund der Abgrenzung.
Nach 0,8 Meilen nehmen wir den M-Trail No. 511, der durch den Wald den Hang in Richtung M quert. Als wir nach 1,45 Meilen unter dem M angekommen sind, sieht man aufgrund der Perspektive weder das M vernünftig, noch ist Bozeman unten auszumachen, da der Rauch die Sichtweite erheblich einschränkt
Der Abstieg ist heftig. Die kürzere Variante ist naturgemäß steiler. Sie ist aber auch ziemlich steinig und nicht schön zu gehen. Auf halber Strecke treffen wir zwei Hiker, die hier den Aufstieg nehmen. Sie warnen uns vor zwei Bären, die in der Nähe des Trails unterwegs sind. Einen davon treffen wir dann ein Stück unterhalb unseres Trails. Ob es an uns liegt, wissen wir nicht. Aber der Bär hat offensichtlich keine Lust auf ein Foto und verzieht sich ins Gebüsch. Gut so!
Nach 1,85 Meilen sind wir wieder am Auto. Auf der Fahrt ins Hotel stoppen wir nochmal, um das M wenigstens von weitem zu sehen und zu fotografieren.
Wir werden im Comfort Inn sehr nett empfangen und bekommen ein schönes großes Zimmer. Als wir zum Essen aufbrechen, bietet uns die Rezeption Masken an, um den Rauch, der immer noch die Luft durchsetzt, nicht direkt einzuatmen. Er erklärt uns, dass das jedes Jahr das Gleiche sei, wenn es in Kanada, Oregon oder Washington State brennt.
Wir gehen, ohne Maske, eine halbe Stunde bis zur Innenstadt und sind total begeistert von Bozeman. Tolle moderne und alte, sehr schön renovierte Häuser säumen die Mainstreet. Im Plonk, ein schönes Restaurant und eine super Bar, trinken wir ein Bier, bevor wir uns ins Open Range zum Abendessen aufmachen. Wir haben über Open Table reserviert, aber das Restaurant war nahezu leer.
Das Essen und der Wein waren gut, aber total überteuert, denn der Service war poor, wie der Ami zu sagen pflegt. Die Hauptspeise kam schon, als wir noch bei der Vorspeise waren. Aber so mögen es halt die Amerikaner. Fine Dining ist zunehmend auch in den USA möglich, gelingt jedoch nicht immer!
Wir nehmen den Rückweg über die zweite Reihe, also hinten durch, und treffen auf ein wunderschönes AC Hotel. Und die von außen sichtbare Bar war auch einladend. Also rein und einen wirklich guten Aperol Spritz getrunken. Schlürschluck nennt es der Westfale, Absacker der Bayer. Bozeman gefällt uns!
Mittwoch, 11.09.2024
Guten Morgen, - der Rauch ist weg, dafür ist es bewölkt. Um 8 Uhr machen wir uns auf die Socken, es hat 12 Grad Celsius. Die Montana 86 bringt uns nach Norden in den Gallatin National Forest. Nach 21 Meilen biegen wir nach links auf die Fairy Lake Road ab. 7 ungeteerte Meilen, auch mit einem PKW befahrbar, sind es bis zum Sacagawea Peak Trailhead.
Auf dem Trail No. 518, dem Sacagawea Pass Trail, geht es eine halbe Meile durch den Wald, dann wird es lichter. Links und rechts des Trails, der nun durch ein breites "Kanonenrohr" führt, warten die Felsen. Rechts braun und gelb, links grau, - schön! Am Ende des breiten Hochtals nimmt die Steigung zu. Teilweise kraxelt man über kleine Felsen, um die nächste Kehre zu nehmen. Nach 1,75 Meilen stehen wir nun am Pass. Die Aussicht ist fantastisch!
Es ist kalt und windig auf dem Bridger Ridge Trail 513, den wir am Pass nach links nehmen. Sukzessive nimmt die Steilheit zu und kurz vor dem Gipfel geht es noch einmal intensiver bergan, bis wir nach 2,38 Meilen auf dem felsigen Gipfel stehen. 1 Stunde und 50 Minuten hat die Bezwingung des höchsten Berges der Bridger Ridge gedauert, wir sind auf 2.943 Meter und genießen die Rundumsicht.
Auf dem Rückweg, kurz vor dem Trailhead besuchen wir noch über einen kurzen Abstecher den Fairy Lake, der ruhig und unaufgeregt unten im Wald liegt. Nach 4,85 Meilen in 3,5 Stunden sind wir am Auto. Auf der Rückfahrt zum Teer stehen neben der Dirtroad ein paar Autos, die Leute sind mit Feldstecher bewaffnet und schauen Richtung Berg. Ein Bär steht am Waldrand und wartet auf Beute (oder vielleicht mit L :-)
Noch nicht genug für heute. Die Bridger Canyon Road, die US 89 über den Yellowstone River und die Interstate 90, die wir am Exit 333 erneut auf die US 89 verlassen, bringen uns zur East River und zur Luccock Park Road zum Pine Creek Campground. Wir parken am Trailhead zum Pine Creek Falls Trailhead.
Der Trail 47 führt uns durch den Wald. Wir passieren nach 0,26 Meilen geradeaus die Abzweigung zum George Lake Trail und überqueren dann den Pine Creek über eine Brücke. Nach 0,65 Meilen beginnt die Absaroka Beartooth Wilderness und Monika prüft gleich mal, ob ihre Bärenpfeife noch funktioniert. 36 Minuten flacher oder moderat ansteigender Weg führt uns nach 1,4 Meilen zu den langen, jedoch momentan sehr dünnen Fällen. Es ist schön hier und dank der Uhrzeit, 3 Uhr p.m., sind wir ganz alleine.
Genug für heute, - nach 2,75 Meilen für die wir 1 1/4 Stunden gebraucht haben, sind wir am Auto und ratz-fatz im Hotel.
Heute haben wir nicht reserviert, da wir dachten, dass es am Mittwoch leerer wird als gestern. Zuerst waren wir in der Free Fall Brewery, cooler Name, und dann suchten wir ein Restaurant. Und siehe da, alle waren voll! Im Plonk war noch ein Hochtisch frei, - das Essen war gut. Ebenso der Wein und der Service - recommendation!
Für heute Abend war Regen angesagt und prompt hat es uns auf dem Heimweg erwischt. Blitz und Donner begleiteten uns auf dem Rückweg, den wir zur Hälfte laufend bewältigt haben. Als wir im Hotel ankamen, war das ganze Haus und die angrenzende Tanke dunkel. Stromausfall! Gott sei Dank funktionierten die Zimmerschlüssel, aber unsere Taschenlampe kam nach 30 Jahren USA endlich mal zum Einsatz.
Irgendwann in der Nacht ging das Licht an, aber das W-LAN und Internet funktionierte auch am Morgen noch nicht.
Donnerstag, 12.09.2024
Heute haben wir das erste Mal seit einer Woche schlechtes Wetter. Nun gut, es ist Mitte September und wir nähern uns der kanadischen Grenze, sind also bereits sehr weit im Norden. Der Jetstream hat uns in die Zange genommen, aber damit musste man rechnen und ändern kann man sowieso nichts. Also frohen Herzens weiter gen Norden, die Interstate 90 führt uns durch Starkregen. Ich trete nochmal nach und sage, oben im Glacier hätte es auch nicht sein müssen.
Nach 133 Meilen nehmen wir den Exit 175 auf die US 12, dann über Land zur MT 141 und zur MT 200. Die MT 83 führt dann am Salmon River entlang. Ich bin noch nie schnurstracks und gerade so lange durch Wald gefahren. Nur ein paar Seen, die man gerade mal so erspähen kann, bringen Abwechslung. Aber es ist nichts los und das Speed Limit liegt bei 70mph. Brumm ... nach 3,5 Stunden, wir sind 239 Meilen unterwegs, endlich eine selbstgewählte Kurve nach rechts auf die Holland Lake Road. Es geht 4 Meilen bis zum Holland Lake and Falls Trailhead, die letzten 1,3 Meilen über den Campground hinaus sind ungeteert, aber unproblematisch für alle Fahrzeuge.
Das Wetter hat sich beruhigt und wir wandern durch den Wald zum Ufer des Sees. Nach 0,13 Meilen geht es links hoch. Dort steht ein Schild mit "Death End Trail", - ähm, was soll das? Short Version: Das Death End war am Wasserfall! Geht's noch? Wir gehen diesen Trail Gott sei Dank weiter und folgen dem Seeufer in einem Abstand. Nach 0,25 Meilen sieht man die Fälle bereits ziemlich weit hinten am Fuß der Berge.
Nach 0,7 Meilen wandern wir mehr oder weniger wieder am Seeufer entlang, der ruhig und still, umgeben von Wald daliegt und nach einer Meile haben wir das Ende des Holland Lakes erreicht. Nun geht es moderat nach oben, aber es sind nur weitere 0,6 Meilen. Wir sind nun an den Fällen und klettern etwas in Richtung Creek, um gute Sicht auf das prasselnde Nass zu haben. Vorsicht, aber unproblematisch! Einsam genießen wir dann den schönen Wasserfall!
Nach 3,22 Meilen sind wir zurück am Auto und fahren auf der MT 83 weiter nach Norden. Zivilisation gibt es hier so gut wie nicht. Gerade aus, immer durch den Wald, etwas über dem Speed Limit, kommen wir zum riesigen Swan Lake. Noch größer ist anschließend der Flathead Lake, und dann sind wir schon in Kalispell. Wir fahren durch die sehr nette Altstadt, lassen uns im Starbucks auf einen Kaffee nieder und kommen dann ins Hilton Garden Inn. 321 Meilen, knapp 8 Stunden, ein Hike und ein Kaffee, - guter Tag und er wird noch besser!
Das reservierte Zimmer ist nicht reserviert, aber dann doch verfügbar. Es ist schön und groß. Das Abendessen im Hotelrestaurant Freestone war sehr gut, - der Rombauer auch.
Freitag, 13.09.2024
Der Tag wird seinem Namen, respektive seinem Datum, noch alle Ehren machen.
Das Grundproblem ist, dass zu viele Leute auch in diesen, eher abseits gelegenen Nationalpark wollen, was ja aufgrund der Schönheit der Natur sehr verständlich ist. Es reiht sich jedoch ein, dass Unterkünfte nahe des Glacier National Parks Mangelware sind. Wer in Parknähe eine Unterkunft ergattert, hat natürlich höhere Kosten, aber einen nicht zu unterschätzenden Zeitvorteil im Run auf die Parkplätze an den Trails und anderen Sehenswürdigkeiten. Der erste größere Ort, nämlich Kalispell, ist ziemlich entfernt. Die Startpunkte der schönen Wanderungen liegen von diesem Dorf mit rund 20.000 Einwohnern 50 bis gar über 100 Fahrmeilen entfernt. Vor diesem Hintergrund war unsere Abfahrzeit mit 7:45 Uhr viel zu spät gewählt.
Beim Glacier Village geht es nach links und schon stehen wir in drei Reihen an, um 35 USD Eintritt loszuwerden. Es ist aufgrund der Wetterlage noch stockdunkel und auf der Going to the Sun Road ist die Hölle los. Das schlechte Wetter, Regen und Nebel, tut sein Übriges, um unglaublich langsam nach oben zu kommen. Nach zwei Stunden für 66 Meilen sind wir am Logan Pass. Hier wäre der Start unseres 1. Hikes. Jedoch ist der riesige Parkplatz bereits zum Bersten voll. Es ist chancenlos einen Platz zu bekommen. Also kurz geärgert und dann umgeplant.
Wir fahren also hinunter zum St. Mary Lake. Das Wetter wird etwas besser. Beim Ort St. Mary verlassen wir den Park und fahren auf der US 89 zur Many Glacier Road. Hier geht's nach 104 Meilen und 3 Stunden Fahrt wieder in den Park und ungeteert am Lake Sherburne entlang.
Das Wetter wird leider schon wieder schlechter, aber als wir am Many Glacier Trailhead noch einen Parkplatz ergattern, wartet die nächste unschöne Überraschung. In der Nacht oder jetzt auf der Fahrt muss es ins Auto hinten reingeregnet haben. Ein Rucksack nebst Inhalt und die Pullis, die im Kofferraum lagen, sind nass.
Das könnte nun aber reichen, tut es aber nicht. Der Trail zum Grinnel Lake ist wegen Bauarbeiten (Wheelchair preparing) gesperrt. Umweg, - wir müssen neben der Straße zurück und dann zum Many Glacier Hotel. Am See entlang beginnt es wieder zu regnen, so dass wir nach 1,95 Meilen, einem halben Loop um den Swiftcurrent Lake, wieder umkehren. Das Wetter und die Zeit "bremsen" uns ein.
Als wir nach 3,9 Meilen am Auto ankommen ist nicht nur der Parkplatz voll. Die ganze Straße ist zugeparkt. Wir entscheiden uns lieber einen Umweg zu fahren, als noch einmal auf der Going to the Sun Road im Chaos zu stecken. In Westglacier stoppt uns dann noch eine Laufveranstaltung, die über die Straße führt.
Wir besuchen den Glacier Park International Airport von Kalispell und gehen zum Hertz-Schalter. Leider können sie das Auto nicht tauschen, dieser Shop ist lokal eigenständig und kann nicht mit Hertz USA verrechnen und somit auch keine Hilfe leisten. Wir kennen das Problem bereits seit 2012 und haben uns auch nicht so große Hoffnungen gemacht. Trotzdem eine schwache Leistung, wenn Kundenorientierung an der Kostenrechnung scheitert.
Das Fazit des Tages lautet: Kalispell ist ein netter, kleiner Ort, das Abendessen im Montana Club war ok, der Nationalpark sieht uns nicht wieder.
Samstag, 14.09.2024
Das Wetter ist besser geworden als gestern, - es ist Wochenende. Wir haben beschlossen, auf den Glacier View Mountain zu steigen und den Nationalpark aus der Ferne zu genießen. Vorher noch ein kleiner Frühstücksknaller, die in den Hilton Garden Inns an der Tagesordnung stehen. Frühstück für Goldmember ist frei, aber jedes Hotel regelt das anders. Wir bekamen das Continental und wurden wirklich beobachtet, ob wir nur diese Leistung in Anspruch nehmen. Das Mädel hat sich wirklich hingestellt und geschaut und ich habe gefragt, ob sie was braucht. Sie gab zu, zu spionieren und ich habe sie gefragt, ob sie meint, dass ich ein Krimineller sei, der Frühstück klaut. Sie mache nur ihren Job, - aha, ja dann ... Unverschämtheit!
Wir fahren nach Columbia Falls und dann die North Fork Road des Flathead Rivers entlang, die nach insgesamt 30 Meilen für 10 Meilen ungeteert wird. Sie ist absolut plan und PKW- und Wohnmobil-tauglich! Nach einer Stunde parken wir an einer großzügigen Ausbuchtung neben der Straße.
Der Demers Ridge Trail 266 führt auf den Glacier View Mountain und beginnt auf der anderen Straßenseite. Es geht steil und immer steiler nach oben der Ridge entlang. Anfangs führt der Trail durch kleine Waldstücke, aber bald ist freie Sicht. Die Bärenpfeife hängt am Rucksack und wird Gott sei Dank nicht zum Einsatz gebracht. Nach 1,5 Meilen endlich ein etwas flaches Stück, pfffff. Nach 2,2 Meilen stehen wir vor einem Steinhaufen, den die Amerikaner gerne am Gipfel, also da, wo bei uns in Bayern ein Kreuz steht, errichten. Aber der Peak ist laut Karte noch etwas entfernt. Erst nach 2,3 Meilen sind wir on top.
Die Aussicht während des Aufstiegs und der Rundumblick am Gipfel sind fantastisch. Unter im Tal schlängelt sich der nördliche Arm des Flathead River durch einen Canyon und auf der anderen Seite leitet ein weites Tal die Blicke auf den Glacier National Park. Dort hängen die dunklen Wolken in den Bergen.
Beim Abstieg treffen wir doch noch andere Hiker und nach 4,65 nicht unschweren Meilen sind wir in 3,5 Stunden zurück am Auto. Der Hike war eine gute Entscheidung!
Auf der Rückfahrt haben wir das Auto waschen lassen. Es ist nicht sauber geworden, aber es ist glücklicherweise innerlich trocken geblieben. Was will man mehr in der heutigen Zeit. Nachdem wir im Walmart unsere Vorräte aufgefüllt haben, sind wir zurück ins Hotel. Das Abendessen im Freestone war gut, der Rombauer war aus, wobei der Cakebread Cellars auch schmeckte.
Sonntag, 15.09.2024
Heute war eine ganz Schlaue auf dem Frühstücksbeobachtungsposten; die hätte beim BND anfangen können, unglaublich!
Kurz vor 8 Uhr prasselt der Regen auf Kalispell und nun auch auf unser fahrendes Auto. Der Regen in der Nacht hat nichts im Innenraum angerichtet. Wir fahren die einsame und geradeaus führende MT 83 nach Süden und über die MT 200 auf die US 12. Hier entdecken wir auf den Feldern eine für uns ganz neue Art, um das Heu für den Winter zu sichern. Es wird zu hohen und breiten Türmen aufgerichtet und mitten auf dem Feld eingezäunt, um es vor den hungrigen Rindern zu schützen.
Je weiter wir nach Süden kommen, um so besser wird das Wetter. Über die Interstate 90 kommen wir auf die I 15 South. Erstes Schild: 830 Meilen bis Las Vegas. Würden wir heute schon noch schaffen, aber gemach, nächste Woche dann. Zunächst die Metropole Dillon, Montana. Warum? Hunger! Subway!
Die Landschaft ändert sich und wird immer südwestlicher. Nach 236 Meilen erreichen wir Idaho und unser Thermometer ist mittlerweile von 10 auf 29 Grad Celsius gestiegen. Wir sind nach 425 Meilen, 6 Stunden und 45 Minuten, in Idaho Falls. Das Hampton Inn ist schon etwas betagt, aber ok.
Wir treffen Christian und schlendern an den Wasserfällen vorbei durch die nette Stadt. Das Chophouse hatte gutes Essen, das wir bei einem netten, gesprächigen Abend genießen. Zwei Jahre ist unser letztes Treffen her, denn eine in Las Vegas eingefangene Corona-Erkrankung hat uns letztes Jahr ausgeknockt. Ein Schlürschluck im Chili's? Logo! Ein schöner Abend geht zu Ende. CU next year, wenn D.T. will.
Montag, 16.09.2024
Wir kommen erst um 8 Uhr 30 los, es hat 13 Grad und ist bewölkt. Nach der US 20 N, die wir am Exit 339 verlassen, führt uns die ID 33 nach Osten durch das Teton Valley. Die Teton Range haben wir immer im Blick, von der anderen, also nicht der Nationalpark Seite sieht sie auch gut aus. Nach 74 Meilen erreichen wir wieder Wyoming und fahren den Alta Ski Hill hinauf. Schade, dass wir kein Motorrad dabeihaben, die Kurven sind verlockend und fantastisch. Nach 83 Meilen erreichen wir das Grand Targhee Resort, das noch geschlossen ist, und parken unser Auto auf einem riesigen Parkplatz.
Wir gehen in der Mitte durch den Resort-Komplex und finden links von der Liftstation den Ausgangspunkt des Bannock Trails. Ein schmaler Pfad führt in Serpentinen nach oben. Nach 0,7 Meilen wendet sich der Weg nach links bis auf den Rücken der Felsformationen des Freds Mountain, den wir nach weiteren 0,6 Meilen erreichen.
Dem Bergrücken folgen wir nach rechts. Nachdem sich die Blicke beim bisherigen Anstieg auf das Teton Valley und das Basin des Dry Creeks und das Ricks Basin beschränkten, kommt jetzt die Teton Range in den Fokus. Aber nicht nur das. Die Ausläufer der Tetons und die Gletschermoränen aus lang vergangener Zeit geben ein fantastisches Bergpanorama ab. Es ist sehr schön hier und wir genießen nach 3 Meilen einsam am Gipfel des Freds Mountain sitzend diese atemberaubende Welt der Berge.
Nach der Pause geht die Ridge nun weitere 0,6 Meilen nach unten und wendet sich dann nach rechts. Wir nehmen die Forststraße der Teton Vista Traverse und folgen dieser steinigen Straße bis ins Tal. Nach insgesamt 5,76 Meilen sind wir wieder am Parkplatz. Das waren wirklich sehr schöne 3,5 Stunden.
Das Essen und das Ambiente im Copper Rill Restaurant war klasse.
Dienstag, 17.09.2024
So ab Mitte eines längeren USA Urlaubs geht es - zumindest von uns so gefühlt - Schlag auf Schlag. Es ist so viel los, so viel geplant, dass man kaum hinterher kommt. Und die permanente Abwechslung, Natur und Infrastruktur (z.B. Restaurants :-), sorgt dafür, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Wir lieben diesen Urlaubsstress! Die Praxis folgt der theoretischen Betrachtung, - es geht schon wieder weiter nach Süden. Die Kleinstadt Ely mit knapp 4.000 Einwohnern, wir haben Sie 30 Jahre lang "Elei" statt "Ili" genannt, wartet.
Es beginnt mit Regen und kühlen 11 Grad auf der Interstate 15 in Idaho. Lavasteine und Sagebrush, eine tolle Farbenverbindung mit Schwarz und Grün, begleiten uns kurze Zeit. Bei Pocatello, einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen für den inner-amerikanischen Güterverkehr, taucht die Interstate 86 auf, der wir nach Westen bei Starkregen folgen. Die Autobahn begleitet den Lauf des Snake Rivers. Bei Twin Falls überqueren wir mit inzwischen trockenen Reifen eine gewaltige Schlucht, die der Snake River gegraben hat. Wasserfälle, die wir 2014 fast alle abgeklappert haben, sind selbst von der Interstate-Brücke gut sichtbar. Wir folgen der sehr bekannten, fast bis nach Las Vegas führenden US 93 in Richtung Nevada. Schnurstracks geht es gen Süden.
Als wir nach insgesamt 213 Meilen Nevada bei Jackpot (cooler Name für einen Ort) erreichen, wird der Fahrbahnbelag besser, so dass wir schneller werden. Zudem gewinnen wir eine Stunde, jetzt ist Pacific Daylight Time. Nach 7 Stunden und 420 Meilen sind wir dann im besten Hotel von Ely (remember? Ili), einem ziemlich neuen Holiday Inn Express, in dem wir letztes Jahr bereits genächtigt haben. Eine Rechnung haben wir noch aus 2014 und 2023 offen.
Nachdem wir fast den ganzen Tag im Auto gesessen sind, "wandern" wir 1,9 Meilen bis zur Rocks Bar and Grill in der Historic Downtown. Das Essen war gut.
Mittwoch, 18.09.2024
Dritter Versuch! Das Wetter sieht dieses Mal gut aus; in Ely ist es immer ein gewisses Vabanque Spiel. Ist der zweithöchste Berg Nevadas im dritten Anlauf zu bezwingen?
Das Frühstück im Hotel ist hervorragend, nur der Kaffee lässt, selbst für amerikanische Verhältnisse, zu wünschen übrig. Aber um 7 Uhr 30 sind wir gut gelaunt auf unserem Weg. Raus aus Ely auf die US 50, "The loneliest Road in America", durch den Humboldt National Forest. Wir bezwingen mit Motorunterstützung den Connors Pass und den Sacramento Summit.
Juhu, der Gipfel des Wheelers ist frei. Nach 57 Meilen kommen wir in den Great Basin National Park, fahren nach rechts auf NV 487 und bei Baker auf die Lehman Caves Road. Es geht dann nach rechts auf dem Wheeler Peak Scenic Drive nach oben. 11 kurvige Meilen bringen uns nach knapp 1,5 Stunden Fahrt für 78 Meilen zum Wheeler Summit Trailhead. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette, - auf geht's!
Gemächlich macht sich der Trail in die Höhe, ein Aspen- und Pinienwald schützt ihn vor der Sonne. Die Jahreszeit ist in dieser Höhe bereits so weit vorangeschritten, dass die zitternden Blätter eine goldgelbe Farbe haben. Immer wieder gibt der Wald die Sicht auf den Wheeler Peak frei. Das Wetter sieht hervorragend aus, der Gipfel ist frei. Nach gut einer Meile lichtet sich auch der Wald.
Der 1,15 Meilen Spaziergang findet sein Ende. Eine Trailkreuzung führt nach links zum Stella Lake, nach rechts in Richtung des Bald Mountain beginnt unser Gipfelsturm. Eine dann nach links gezogene Serpentine läutet das Ende einer ruhigen Bergwanderung ein. Immer mehr Steine säumen und besetzen den Weg.
Nach gut zwei Meilen schenkt uns eine kleine Ebene etwas Ruhe, bevor sich nach 2,5 Meilen die Steigung extrem in den Weg stellt. 0,7 sehr schräge Meilen sind es bis zu einem Zwischenlager, das mehrere steingestapelte Shelter bereitstellt. Selbst bei der noch sehr ruhigen Wetterlage merkt man den Wind, der von rechts über den Pass pfeift und nach einer wärmeren Jacke schreit. Kleine Pause!
Der Blick nach oben verheißt nichts Gutes. Die Steilheit des Scherbenhaufens, der bis zum Gipfel reicht, und vor allen Dingen die Nebelschwaden, die den inzwischen nicht mehr leichten Wind visualisieren, warnen vor Kälte. Die letzte Meile beginnt, Handschuhe an, die Luft wird immer dünner und wir kämpfen uns nach oben. Aufgeben ist keine Option, obwohl zunehmend die Kräfte schwinden. Die Hände müssen her und die Felsen sind teilweise vereist. Verblühte Blumen haben sich zu Eisskulpturen geformt. Sieht nett aus, keine Frage.
Nach 3,5 Stunden ist es dann endlich soweit. Wir stehen nach 4,24 Meilen ziemlich erschöpft am Gipfel in 3.981 Meter (13.063 Fuß) Höhe. Der Blick rundum war zwar immer wieder durch Nebelschwaden unterbrochen, aber trotzdem unglaublich. Mystische Stimmung und traumhafte Blicke auf den Baker, Jeff Davis und Pyramid Peak. Leider ist es inzwischen saukalt, so dass wir bereits nach kurzer Pause den Rückweg antreten.
Unten machen wir noch den sehr kurzen Abstecher zum Stella Lake und sind aber dann sehr froh, als wir nach mehr als 8 Meilen wieder am Auto sind. Der dritte Anlauf hat endlich geklappt, der Hike war super!
Abends brauchen wir nicht mehr viel. Nur noch ein schnelles Essen beim Mexikaner im Prospector Hotel and Casino, das genau neben unserer Herberge ist. Gute Nacht!
Donnerstag, 19.09.2024
Zapfige 6 Grad Celsius hat's draußen, als wir Ely nach dem Frühstück verlassen. Eine kurze Blockade der US 50 E auf dem Connors Pass, da ein Schwertransporter entgegenkommt. Bei uns in D wäre die Straße vermutlich den ganzen Tag gesperrt gewesen, wir haben nur eine viertel Stunde gewartet. Nach 28 Meilen geht's rechts auf die US 93 S. Eines der riesigen Täler rund um Ely führt uns noch einmal den Wheeler Peak von der anderen Seite vor, dann über den Lake Valley Summit und das gleichnamige Tal Richtung Pioche, das wir nach über 100 Meilen erreichen.
Entlang der Cathedral Gorge erreichen wir die ersten roten Felsen. Wir passieren Panaca, der weiße Arch steht noch, und kommen dann in das nette Caliente mit dem wunderschönen Bahnhofgebäude, das inzwischen ein Museum ist.
Nach 137 Meilen geht es links von der US 93 auf die NV 317, die uns zwei Meilen lang an der Railroad-Strecke entlang führt. Blinker links auf die Kershaw-Ryan Road, 10 $ Fee für non-NV Vehicles. Gleich nach dem Entrance liegt links, idyllisch in die Felsen eingebettet, ein wunderschöner Campground. Dort, wo die Trails des State Parks beginnen ist ein kleiner Park angelegt, an dem man auch parken kann.
Wir passieren den Park und nach 0,16 Meilen sind wir am Rainbow Rollercoaster Trail, dem wir nach Osten in den Kershaw Canyon folgen. Jetzt ist aber Südwesten angesagt, - rote Felswände begleiten uns auch in den trockenen Creek. Es geht ein Stück durch das mit Schilf bewachsene Flussbett und dann abrupt, wir sind 0,37 Meilen unterwegs, nach links oben auf den Reedemption Loop. Der dreht sich nach Westen und führt nach oben zum Canyon View.
Eine kleine Bank lädt nach 0,79 Meilen zum Verweilen und Aussicht halten ein. Der Blick öffnet sich zum Mund des Kershaw Canyons in das Meadow Valley, wo die Eisenbahn nach der Durchfahrt durch Caliente ihr Unwesen treibt. Gemächlich, fast wie ein Ausflugszug, knattert sie durch das Tal.
Weniger gemächlich, sondern ziemlich steil geht es dann über den Skidsteer Trail zurück zum Auto. Nach 45 Minuten und 1,23 Meilen ziehen wir wieder die Wanderschuhe aus. War nett, war schön!
Zurück nach Panaca und nach rechts auf die NV 319. Es wird gebirgig, kurvig und wir nehmen die Utah Staatsgrenze nach 175 Meilen. Welcome back to MSDT (Mountain Standard Day Time) minus 1h. Über Enterprise, dem Einfallstor für den Pine Park, kommen wir auf die UT 18, an der der Saint George Marathon angekündigt ist.
Es geht nach rechts auf die ungeteerte, jedoch wunderbar befahrbare Lower Sand Cove Road. 5,34 Meilen sind ungeteert und am Ende, bei der Zufahrt zum Parkplatz, schaukelt es etwas. Wir sind am Trailhead der Sand Cove angekommen.
Wir machen uns auf den Weg, der zunächst nach unten in die Sand Cove Wash führt. Der Creek hat Wasser, das aber trockenen Fußes gequert werden kann. Nach dem Bach beginnt die Red Mountain Wilderness und es geht nach oben, aber moderat. Nach 0,22 Meilen kommen immer mehr Felsen unter die Sohlen und es ist sehr angenehm zu gehen. Auch die Steigung ist nicht unbedingt als dramatisch zu bezeichnen. Durch ein Tal führt ein nicht vorhandener Trail weiter nach oben. Verlaufen kann man sich nicht, denn links und rechts ragen die feuerroten Felsen in die Höhe.
Nachdem wir einen rechts liegenden Alkoven passiert haben, geht es nach knapp einer Meile um 180 Grad, also in einer Kehrtwende, nach rechts oben. Die Hände müssen möglicherweise helfen, aber schwierig ist die kleine Kletterei nicht. Nach 1,2 Meilen sind wir nach 45 Minuten in dem Gebiet der Bowl, die auch Vortex, also Wirbel, genannt wird. Man sieht sie ziemlich spät, die Bowl, aber ehrlich gesagt ist die Umgebung hier oben wesentlich schöner und interessanter.
Nach gut eineinhalb Stunden sind wir wieder am Auto und fahren über die White Rocks und den Snow Canyon State Park nach St. George. Das Zimmer im Tru ist - wie immer - klein. Nach dem Duschen spazieren wir ins Hilton Garden Inn, - dort lieben wir die hässliche Hotelbar seit vermutlich 20 Jahren. Das Abendessen gleich gegenüber im Rib and Chop House war wie gewohnt gut (Rombauer, hmmm!)
Freitag, 20.09.2024
Nachdem wir Hurricane, Hildale und die Water Canyon Road mit neuem "Glamping" Gebiet hinter uns gelassen haben, stehen wir mitten an der Wurzel des Canaan Mountains und sind immer wieder überrascht, mit welcher Wucht dieser gigantische Berg seine Farben und Massive in unsere Augen brennt.
Wir sind am Trailhead des Squirrel Creek Aufstiegs, zum 7. Mal geht es auf diesen Zauberberg, dessen Felsen Teil des Vermilion Cliff Massivs sind. Aber zunächst ist ein nicht enden wollender Sandspaziergang angesagt.
Der Weg führt über tiefen Sand hinab, dann steil wieder hinauf und dann wieder runter in den Short Creek. Links oben lauert das Eye of Heaven. Der fast trockene Creek, dem wir zunächst nach Osten und dann nach Nordosten 1,5 Meilen folgen, geht sich wie eine Wüstenwanderung. Dann hüpfen wir trockenen Fußes hinüber auf den Squirrel Creek Trail, der nun endlich nach oben führt. Links und rechts spitzen immer wieder rote Felsen in die Höhe und in den Himmel. Unser Ziel, der Bienenstock, ist von der Rückseite ebenfalls bereits zu sehen.
Der Sand begleitet uns eine weitere halbe Meile, dann aber gewinnt der Fels Gott sei Dank die Oberhand. Es gibt keine schweren Stellen, - ja, es wird zwar ab und an etwas steiler und manchmal braucht man sogar die Hände, aber von echten Schwierigkeiten oder gar Gefahren ist der Trail sehr weit entfernt. Aber es liegt auch immer wieder Sand auf dem Trail und damit im wahrsten Sinne des Wortes im Weg.
Nach 3,15 Meilen, wir sind 2 Stunden unterwegs, kommen wir an die Kreuzung, an der es nach links zu den White Domes geht. Wir folgen jedoch einer uralten Off-Road-Strecke nach rechts, die nicht mehr als Straße bezeichnet werden kann. Hier oben in dieser Hochebene umarmt einen die Landschaft in noch unglaublicherer Schönheit.
Nach 3,75 Meilen gehen wir links von der Straße weg und steigen über Wellenformen und Hoodoos direkt zur nächsten Ridge. Es geht, oben angekommen, umgehend wieder hinunter und den Wellenformen entlang auf den Beehive zu. Wir umrunden die nächste Ridge und halten die Höhenlinie. Ein kleines Tal umgehen wir in einem kurzen Bogen nach links, um dann unser Ziel, den Bienenkorb, nach 4,5 Meilen in knapp 3 Stunden, zu erreichen.
Er ist nichts Besonderes, der Beehive, zwar wuchtig, aber eher hässlich gegenüber den anderen Felsformationen. Auf dem Canaan Mountain ist es aber auch manchmal so, dass der Weg das Ziel ist. Wir suchen uns einen guten Sitzplatz mit toller Aussicht und genießen bei einer Brotzeit ganz alleine diese fantastische und immer wieder faszinierende Bergwelt.
Nach 5 Stunden und 45 Minuten steht unser Auto immer noch alleine am Trailhead. Es war ein wunderbarer Hike auf den Canaan Mountain und ein schöner Tag, den wir im Rib and Chop House mit einem guten Essen beenden.
Exkursion - Der Canaan Mountain in Utah
Der Canaan Mountain liegt im U.S. Bundesstaat Utah und ist Teil des Vermilion Cliffs. In seiner West-/Ostausrichtung ist der Berg zirka 8,7 Meilen breit. Er erstreckt sich von der Gould Wash, südlich der Smithsonian Butte, bis zum Short Creek bei Hildale UT/Colorado City, AZ.
Es gibt drei gut etablierte Zugänge zum Canaan Mountain:
- Über die Orte La Verkin und Rockville und den Eagle Crags Trailhead.
- Über die Orte Colorado City, AZ und Hildale, UT und den Water Canyon Trailhead.
- Über die Orte Colorado City, AZ und Hildale, UT, und den Squirrel Creek Trailhead
Aufgrund der mächtigen Ausdehnung des Berges sind es fünf Ziele, die man erwandern kann und u.E. auch sollte (Sortierung von West nach Ost). Alle nachfolgenden Wanderwege sind in der USA Hiking Database ausführlich inklusive GPS-Daten (Download) beschrieben:
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1. Die Eagle Crags über den Eagle Crags Trailhead
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2. Die Ebene zwischen Canaan Springs und Sawmill Springs über den Water Canyon Trailhead
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3. Die White Domes über den Water Canyon Trailhead
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4. Das Eye of Heaven über den Squirrel Creek Trailhead
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5. Den Beehive über den Squirrel Creek Trailhead
Die Trailheads Water Canyon und Squirrel Creek ermöglichen den gegenseitigen Zugang zu vier Zielen, da sie parallel verlaufen und sowohl unten als auch oben am Berg eine Verbindung haben. Dadurch sind zudem Roundtrips möglich.
Samstag, 21.09.2024
Heute haben wir etwas länger geschlafen, der Berg hat gestern ein paar Körner gekostet oder vielleicht war es auch der Rombauer. Egal, um 9 Uhr starten wir bei 21 Grad die Bluff Street nach Norden. Über den Snow Canyon Drive und den Tuacahn Drive fahren wir, vorbei an unglaublich schönen Häusern, zum großen Parkplatz des gleichnamigen Amphitheaters und des Tuacahn Center for the Arts. Wir parken am nordöstlichen Ende, denn dort ist der Saddleback Hiking Trailhead in den Padre Canyon.
Nach dem Einstieg halten wir uns links. Gemächlich geht es zunächst an Theaterbühnen und -Figuren vorbei. Nach 0,7 Meilen erreichen wir dann die Wilderness Boundery und kurz darauf sichten wir den ersten Arch. Die Steigung steigert sich und wir stapfen auf die linke Seite des Einschnitts an der Wand entlang. Nach 1,25 Meilen stehen wir verschwitzt am Sattel.
Der Blick hinunter und hinüber ist herrlich. Tolles Rot und Weitsicht bis zu den White Rocks am Snow Canyon. Es geht wieder hinunter in ein Seitental des Snow Canyons. Der Trail ist sehr abwechlungsreich; Steinbögen, Slickrock und fast unten im Tal ein Kanonenrohr mit Dryfall, das wir gekonnt meistern. War aber auch nicht unbedingt schwierig!
Nach 2,1 Meilen wird es flach und sehr sandig. Der Boden ist zunächst bedeckt mit zarten, hellgrünen Sträuchern, die sich jedoch bei Ausstieg aus dem Canyon verlieren. Sand führt nach der Trailkreuzung zu den Red Sands geradeaus weiter und nach insgesamt 2,75 Meilen stehen wir mitten auf einer Gravelroad im Snow Canyon. Wir folgen dieser Straße nach rechts. Hinter uns die White Rocks, links und rechts rote Felsen, auf die teilweise Leute gestiegen sind, die nicht gerade wie Kletterer aussehen.
Nach 3.8 Meilen kommt der Teer, - wir sind im zivilisierten Teil des Snow Canyon State Parks. Der Teer führt uns, von e-Bikern gestört, zum Südeingang des State Parks. Hier queren wir die Straße und kommen dann nach 5,1 Meilen zum Parkplatz des Johnson Canyon Trailheads.
Am Ende des kleinen Parkplatzes geht der Trail weiter. Nach der Begrüßung durch eine Schildkröte, führt uns der Weg zurück zum Padre Canyon Parkplatz und unserem Auto. 6,5 Meilen in 3,5 Stunden, - wir sind ziemlich fertig, da es inzwischen auch sehr heiß ist. Der Samstagsmarkt am Parkplatz wird bereits wieder abgebaut, aber wir drehen dort noch eine langweilige Runde.
Einer geht noch! Wir fahren 5,3 Meilen weiter ins Kayenta Valley, in dem ein ziemlich modernes, jedoch unschönes Wohngebiet entstanden ist. Wir parken unser Auto in einer Ausbuchtung, die den Trailhead in das Hellhole darstellt. Wir werden in den nächsten 3 Stunden schmerzlich erfahren, welche Konsequenzen eine schlampige Vorbereitung eines Hikes haben kann.
Der Trail bzw. verschiedene ausgetretene Wege führen hinunter in die Dry Wash. Name ist Programm, - außer Steine und Sand ist nichts vorhanden, - Wasser ist Fehlanzeige um diese Jahreszeit. Nach 1,8 Meilen enden wir in einem falschen Einschnitt. Es geht wieder zurück und die nächste Variante probiert. Ausser noch größeren Bouldern die zu überwinden sind, nichts zu sehen, was sehenswert wäre. Nach 2,8 Meilen sind wir auch hier am begehbaren Ende, keine Hölle und kein Loch zu sehen, obwohl die GPS-Daten jetzt stimmen. Wir geben auf!
Nach 4,85 Meilen sind wir zurück am Auto. 3 Stunden Washwanderung und Boulderklettern umsonst. Bei Nachrecherchen erfahren wir, dass es sich um einen Wasserfall handelt, der nur im Frühjahr Wasser führt. Tja!
Das Abendessen an der Bar im Hilton Garden Inn war wunderbar und Wasser hat es auch nicht gegeben.
Fortsetzung folgt ...