USA Reisen
USA Travel
Water Canyons [2019] - California to Nevada, Utah, Colorado and Arizona
Reisestationen
Reiseroute
Reisebericht
Prolog
Der Canaan Mountain hat seine unglaublichen Farben in die Sonne gestreckt und wartet nur darauf, dass zwei einsame Wanderer erneut seine Höhen erklimmen. Der Weg über den Squirrel Creek tut sich anfangs schwer, um an Höhe zu gewinnen. Zunächst nervt der Sand, der jedoch im Water Canyon auch nicht weniger ist. Der 5. Gipfelsturm des Zauberbergs in den Vermilion Cliffs steht an und er wird im hellblauen Himmel enden; das "Auge des Himmels" erklimmen wir nach viereinhalb Meilen. Was für ein Monstrum an einer senkrechten Wand!
Diese gewaltige Natur zu erleben ist einfach toll! Und selbst auf unserer 31. USA Reise gelang es uns immer noch, sie zu finden. 33 Tage, 5.452 gefahrene Meilen (8.772 Kilometer), 165,6 Meilen (266,5 Kilometer) Wanderungen, an Abwechslung kaum zu überbieten, liegen vor uns.
Kommt mit!
Donnerstag, 17.10.2019
Nachdem wir gestern die Koffer bereits zum Flughafen gebracht und mit einem Wirtshausessen den Urlaub sozusagen initialisiert haben, nehmen wir heute ganz entspannt und unspektakulär die S-Bahn, um zum Münchner Flughafen zu kommen. Die Lufthansa spendiert uns ein gutes Frühstück und eine kleine Überraschung. An unserem Gate steht ein A380. Die Business ist ähnlich dem A340, nur, dass der Riesenvogel auch noch unter dem Fenster ein großes Fach für die Handtasche und mehr ist. Es sind oft die Kleinigkeiten, die Frauen ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Mit einer halben Stunde Verspätung hebt das Ungetüm ab, - Flugzeit 11 Stunden und 25 Minuten bis LAX, dann ist der Flug überstanden.
An der Immigration herrscht Ausnahmezustand! Was war passiert? Ein A380 kann ja bis zu 853 Passagiere transportieren. Wenn dann noch eine andere Fluglinie auf die absurde Idee kommt, auch einen A380 nach Los Angeles zu fliegen und diese beiden Flieger nahezu zeitgleich ihr Ziel erreichen und Passagiere aus Neuseeland auf ihrem Weiterflug nach London auch noch einreisen müssen, warum auch immer, dann, ja dann ist es passiert. Völlig überfordert versuchen die us-amerikanischen Behörden System ins Chaos zu bringen, es gelingt jedoch nicht. Geschätzte 100 Einreiseautomaten nützen nichts, denn die Masse staut sich beim Grenzer, der natürlich auch sein muss. Fazit: Nach 2 Stunden stehen wir bei unseren Koffern, die schon nicht mehr kreisen, sondern neben dem Gepäckband ihr Dasein fristen.
Die Fahrt zu Hertz war kurz und schon stehen wir vor einem schönen Chevy Tahoe LT in Weiß. 3.506 Meilen hat er erst auf dem Buckel und die Reifen sind so, wie der USA-Hiker es braucht. Bravo Hertz, wie immer top! Wir schalten das Navi ein und verlassen den Parkplatz während permanent Jets über uns hinweg donnern.
Auf nach Spanien! Bis Valencia sind es 40 Meilen, überwiegend auf der I-405. Und das ist ja die Stau-Interstate von Los Angeles schlechthin. Noch flüssig bis zäh bis Stop-n-go, die 40 Meilen waren nach eineinhalb Stunden geschafft. Das Hilton Garden Inn, direkt neben dem Six Flags Magic Mountain, ist nicht mehr das Neueste, aber das Zimmer war groß, sauber und ruhig. Nach einem kurzen Absacker im Garden Grill war es genug. Um 21 Uhr gingen bei uns die Lichter aus.
Freitag
4.30 Uhr, - die Kaffeemaschine werkelt und wir packen nebenbei die Koffer etwas um. Die Reise braucht eine etwas andere Logistik, als die Anreise. Das kostenlose Frühstück gibt es ab 6 Uhr und ein Omelett mit allem Drum und Dran, startet unsere Körper endgültig. Abfahrt 6.30 Uhr, es hat 60 Grad, die Interstate 5 gehört uns. Der Sonnenaufgang in den Bergen des Angeles National Forest begleitet uns hinunter in das Central Valley. Wir sind angekommen!
Nach 155 Meilen verlassen wir die Interstate auf die CA 33 und fahren durch das Pleasant Valley an riesigen Obstplantagen vorbei. In Coalinga kaufen wir das erste Mal ein, auch ein Cooler verlässt das Geschäft. Nicht, dass man im Oktober noch Getränke kühlen muss, aber die Herbsterfahrungen haben uns gelehrt, dass die während der Nacht sehr kühl gewordenen Getränke auch während des Tages im Cooler ausreichend kalt bleiben.
Wir verlassen das Dorf auf der CA 198, die hier eine kurvige Bergstrecke ist. Die wunderschönen, gelb-braunen Berge und Canyons begleiten uns bis zum California Highway 25, auch bekannt unter Bolsa Road oder The Airline Highway, der nach rechts zum jungen National Park Pinnacles führt. Ab der Kreuzung wird es einsam. Durch ein ewig langes Tal geht es bis zur CA 146, die direkt in den Park führt. Der Eintritt, gültig für 7 Tage, der im Visitor Center zu zahlen ist, beträgt 30 USD.
Als wir den kleinen Parkplatz der Bear Gulch Area erreichen, dreht der Tahoe nur eine erfolglose Runde und fährt dann 0,2 Meilen wieder zurück, um einen Parkplatz zu finden. Hier ist Platz genug, was aber in Stoßzeiten nicht immer der Fall ist. Also, es geht los! Die Handgriffe zur "Hikerbereitschaft" sind noch etwas ungeübt, doch bald sind wir am Bear Gulch Trail, um die zurückgefahrenen 0,2 Meilen bis zum Bear Gulch Cave Trailhead zu gehen.
Unser Ziel ist der North Chalone Peak. Der Trail ist hier jedoch nicht angeschlagen, denn er beginnt erst oben am Reservoir im Anschluss an den Bear Gulch Cave Trail. Ganz links des Parkplatzes, praktisch direkt an der Einfahrt, nehmen wir den High Peaks Trail. Es geht moderat bergan. Nach 0,3 Meilen halten wir uns links auf den Moses Spring Trail und nach einer halben Meile sind wir am Weg, der durch die Bärenhöhlen führt. Wir steigen durch ein Gewirr von Höhlen - es sind mehr große Felsbrocken, die in den schmalen Canyon gefallen sind und an so manchen Stellen fast ganz blockiert haben. Es wird so dunkel, dass wir unsere Handy-Taschenlampen benutzen, um den Weg zu erkennen. Enge Stellen erfordern, dass wir uns sozusagen durchschlängeln müssen, um vorwärts zu kommen. Das gefällt uns schon mal. Die Fledermaus-Höhle ist verriegelt, auch recht! Als das Tageslicht zurückkehrt, führt eine in Stein geschlagene Treppe hinauf zum Bear Gulch Reservoir. Sehr schön, - ein kleiner, aufgestauter See ist eingerahmt von tollen Pinnacles.
Hier geht es um den See links herum auf den North Chalone Peak Trail. Ein gut gepflegter Pfad führt oberhalb des Frog Canyons, vorbei an den Little Pinnacles und dem Mount Defiance, nach Süden. Die Steigungen sind kaum der Rede wert, die Landschaft schon. Nach einer Stunde und 15 Minuten sehen wir den Gipfel und das grüne Gipfelhaus, einen ehemaligen Lookout Tower. 0,8 Meilen vor dem Ziel steigen wir über zwei Gatter und folgen der alten Fahrstraße nach oben. Nach insgesamt 3,9 Meilen sind wir in gut zwei Stunden am Peak. 3.304 Fuß (1.007 Meter) über dem Meer genießen wir einen tollen Rundblick auf den Pinnacles National Park, die umgebende Bergwelt und das Tal, das der Salinas River gegraben hat. In der Luft kreist ein Condor. Nur das Meer wird leider von der davorliegenden Coast Range verdeckt.
Nach 4,5 Stunden sind wir wieder am Auto. Ein schöner und moderater Hike, - gerade richtig, um einen Überblick zu bekommen und sich einzugehen. Morgen wird's härter!
Es sind noch 56 Meilen bis Soledad. Das Harvest Valley Inn ist ein abgewohntes Motel, völlig überteuert, aber leider ohne Konkurrenz in dieser Gegend. Nebenan ist das Windmill, ein Restaurant, das ganz ok ist. Alternativen sind in diesem Nest aber ohnehin rar bis nicht vorhanden.
Samstag
Das Frühstück im Hotel war sehr karg und findet in einem sehr ungemütlichen Besprechungsraum statt, so dass kein Grund besteht, sich länger aufzuhalten. Um 7 Uhr starten wir bei kühlen 44 Grad Fahrenheit (6,6 Grad Celsius) am östlichen Ende von Solidad auf dem schmalen und kurvigen Highway CA 146 und sind nach 10 Meilen bereits im National Park am West Eingang. Nach weiteren 3 Meilen parken wir am Chaparral Trailhead. Die Parking Area ist im Gegensatz zur Bear Gulch am Osteingang sehr groß. Wir stehen einsam und alleine am Trailhead, die Sonne küsst bereits die Spitzen der Gipfel, aber hier unten im Tal ist es noch ziemlich dunkel.
Der Balconies Trail beginnt an der Einfahrt zum Parkplatz auf der rechten Seite und führt parallel und flach in den Canyon, den der Chalone Creek gegraben hat. An der Machete Ridge erreichen wir nach 0,6 Meilen die Kreuzung von Balconies Cave und dem Balconies Cliffs Trail, den wir nach links nehmen. Es geht etwas bergauf, aber die Runde zu den Cliffs lohnt. Tolle Felsformationen und super Aussichten auf die Cliffs und die Machete Ridge mit ihrem rauen, grauen Felsen mit sandgefüllten Narben begleiten uns. Überall sind Spots ausgewiesen, an denen man klettern kann. Nach 0,8 Meilen ist die Balconies-Runde beendet und wir folgen nach links weiter der West Fork des Chalone Creeks. 1,3 Meilen geht es unspektakulär am bewaldeten Bach entlang; ein netter Spaziergang. Als wir den Old Pinnacles Trail erreichen halten wir uns auf der rechten Creek Seite, - gegenüber am anderen Ufer ist der Parkplatz und Trailhead der Old Pinnacles.
Nach 3,7 Meilen steigen wir nach rechts auf dem High Peaks Trail in Serpentinen nach oben. 5,2 Meilen sind geschafft und wir erreichen ein schönes Zwischenplateau mit tollen Aussichten, das zu einer kurzen Pause einlädt. Dann geht es immer höher hinauf und es kommen die Pinnacles in Sicht. Bald ist die Kreuzung zum Condor Gulch Trail erreicht und dann wandern wir inmitten der Pinnacles auf die High Peaks. Nach 6,6 Meilen überschreiten wir den Pass und die Kreuzung zum Tunnel Trail. Den lassen wir momentan rechts liegen und nehmen Anlauf. Über Mokisteps mit Geländer besteigen wir eine mächtige Felsspitze. Nie gefährlich, aber ziemlich senkrecht kommen wir Step by Step nach oben. Ein herrlicher Trail!
Es geht wieder hinunter. In Serpentinen führt der Weg durch die Felsen, vorbei an einem Cliffhanger Arch, der wie ein großer Ameisenbär aussieht. Mittlerweile sind viele Leute unterwegs, aber wir genießen trotzdem diese tolle Landschaft und seine Amphitheater. Nach 9,4 Meilen sind wir am Parkplatz von gestern in der Bear Gulch Area. Wir folgen dem Trail unterhalb der Straße und gehen bald nach links auf dem Condor Gulch Trail wieder hoch. Vier Condore schrauben sich wesentlich eleganter in die Höhe, aber nach 50 Minuten sind auch wir wieder am High Peaks Trail. Die Füße werden langsam schwer, aber die hohen Gipfel müssen nun nochmals bezwungen werden. Als wir 6,5 Stunden auf dem Buckel haben erreichen wir den Pass und kurz darauf den Tunnel Trail, den wir nun nach rechts nehmen.
Es geht hinunter zum Auto, das von hier oben gut auszumachen ist. Name ist Programm, ein kleiner Tunnel führt durch einen Riesenpinnacle. Wir sind nun im Juniper Canyon und auf dem gleichnamigen Trail. 1,2 Meilen sind es noch nach unten. Herrliche Berglandschaften, deren Felsen teilweise gelb - grün schimmern und irgendwie erinnert das auch an den Big Bend National Park. Nach 7 Stunden, 22 Minuten und 13,01 Meilen (20,93 km) sind wir wieder am Auto. Ein toller Hike bei bestem Wetter, der nicht unanstrengend war, geht zu Ende.
Auch wenn der ein oder andere darüber rätseln mag, warum das hier ein National Park wurde und nicht auszuschließen ist, dass die Politik im Spiel war; richtig ist, dass es hier sehr schön und geologisch interessant ist, - Nationalpark hin oder her. Nur die touristische Infrastruktur ist sehr schwach bis nicht vorhanden. Weder vernünftige Hotels, noch Restaurants sind auszumachen. Noch sind es die Wohnmobile und Zelte, die die Gegend erschließbar machen. Das ist aber allemal besser, wie in so manch anderen Lokationen.
Kaffee und Zitronenkuchen im Starbucks, Einkauf im CVS und dann endlich unter die Dusche! Das Abendessen gibt's wieder im Windmill, - die Rippen waren ok. Ich war so müde, ich hätte am Tisch einschlafen können, so das Tagebuch.
Sonntag
Wir verlassen die Herberge um 5.40 Uhr ohne Frühstück. Das Ambiente wollen wir uns nicht mehr antun. Es ist stockdunkel und neblig als wir auf der US 101 weiter nach Norden düsen. Nach 23 Meilen zeigt uns Steffi in Salinas ein IHOP und wir genießen. In San Jose, am südlichen Ende der Bay, geht es auf die Interstate 680. Nach zwei Stunden schafft es die Sonne endlich den Nebel zu knacken. Nur ab und zu wabert noch der weiße Dampf relativ flach über die Interstate. Über die Interstates 80 und 505 gelangen wir auf die I-5. Eine Pilot tankt uns auf und das Regular für 3.75 USD haben wir heuer noch nicht bekommen. Kalifornien ist - wie immer - Vorreiter für teures Benzin; für amerikanische Verhältnisse natürlich. Weiter südlich sind die Preise eher die, die man aus dem Death Valley kennt - alles über 4. Es ist mittlerweile schön warm geworden. 69 Grad, damit haben wir die 20 Grad Celsius überschritten. Nach 339 Meilen erreichen wir Redding und den Trailhead des Sacramento River Walk.
Wir starten einen regenerativen Spaziergang am Sacramento River entlang, wo sich unsere Muskeln langsam wieder entspannen. Am Anfang stören zu viele Bäume den Blick auf den Fluss und die Umgebung. Aber es wird zunehmend lichter und nach 2,5 Meilen war freie Sicht. Eine Fußgängerbrücke kurz vor dem Keswick Dam bringt uns auf die andere Flussseite. Tolle Häuser stehen auf den höher gelegenen Hügeln. Das tiefe Blau des Sacramento Flusses zieht sich entlang der I-5 Richtung Süden. Das Geläuf ist immer noch geteert, aber inzwischen etwas hügeliger. Es ist ganz nett hier. Nach knapp 5,5 Meilen sind wir wieder an der Brücke des Benton Drive und am Auto. 2 Stunden lockerer Spaziergang, - alles gut!
Das Best Western Plus Hilltop Drive macht einen sehr guten ersten Eindruck. Die Lobby ist sehr einladend gestaltet, man fühlt sich gleich wohl. Das Hotel wird gerade renoviert, wir bekommen jedoch ein altes Zimmer, aber es ist absolut ok. Abends können wir feststellen, dass das Hotel mit dem Restaurant C.R.Biggs einen Volltreffer gelandet hat. Bestes, modernes Essen, gute Weine und eine Terrasse, auf der man vorher wunderbar ein Bier trinken kann. Nahe dem Hotel sind weitere Restaurants, u.a. das noble Steakhaus Cattlemen's und ein profanes Logan's Roadhouse.
Montag
Das Frühstück im Hotel war gut, - um 7 Uhr tigern wir los. Es hat noch 12 Grad plus, als wir auf der CA 44 E in den Sonnenaufgang fahren. Der Berufsverkehr quält sich Gott sei Dank in Richtung Redding. Nachdem wir Shingletown passiert haben, sehen wir kurz vor der Abfahrt auf den Lassen Peak Highway den ersten Schnee. 30 Dollar für eine Woche, Standardpreis für einen Nationalpark im Oktober.
Der Manzanita Lake liegt friedlich und idyllisch in seinem Becken und signalisiert den Beginn der Bergstrecke. Immer höher schraubt sich der Tahoe. Auf 6.000 Fuß hat die Temperatur mit 32 Grad Fahrenheit den Gefrierpunkt erreicht. Je mehr wir jedoch der Sonne entgegenfahren, umso wärmer wird es wieder. Nach 22 Meilen bergauf stehen wir am Lassen Peak Trailhead und wollen es angehen.
Als wir aussteigen, reißt es uns jedoch fast die Türen weg. Sturm! Als ich den Kofferraum aufmache, um die Bergschuhe anzuziehen, erfasst eine Böe den Innenraum und schwuppdiwupp donnern nicht nur ein paar Socken ins Freie. Der Wind hat die Kraft, einen Turnschuh mitzunehmen und samt den Socken auf das Steinfeld vor dem Berg zu blasen. Ich lege in Flip-Flops einen Blitzstart hin, aber ein Socken war auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Der graue Vulkankegel staubt aus allen Poren, vereinzelt ziehen noch Nebelschwaden um die Steilhänge. Da der Lassen Peak praktisch frei von schützender Vegetation ist und man sich bei den momentanen Verhältnissen kaum auf den Beinen halten kann, beschließen wir, zuerst eine andere Wanderung zu machen. Wir fahren 1,3 Meilen weiter und sind nun am Bumpass Hell Parkplatz.
Der Trail beginnt gleich links nach der Einfahrt zum Parkplatz, wir sind auf dem riesigen Gelände alleine. Ein schöner und vor allen Dingen windgeschützter Spaziergang entlang einer Ridge des Bumpass Mountain führt oben am Lake Helen vorbei und eröffnet fantastische Blicke auf den Brokeoff Mountain, den Diamond Peak, den Mount Diller, den Eagle Peak und natürlich auf den Lassen Peak. Bewaldet geht es rund eine Meile flach dahin. Und dann sehen wir es schon dampfen und kurz darauf riechen wir den Schwefel. Unten im Tal brodelt die Hölle des Bumpasses.
Nach 1,4 Meilen, kurz bevor eine Holzbrücke einen kleinen Creek überquert, geht es ein paar Meter links hinauf zu einem Viewpoint. Links liegen von Dampf umgebene Felsen. Weiß und Gelb sind die dominierenden Farben. Im Hintergrund der standhafte grüne Wald. Wir gehen ganz hinunter, es ist nur ein kurzes Stück weiter. Holzstege führen durch die Geysirlandschaft. Es brodelt und blubbert im hellgrauen Wasser. Dampf klettert die schneeweißen Hänge hinauf. Wenn die Hölle so schön ist, ist dagegen nichts einzuwenden. Eine herrliche Landschaft, mystisch und unwirklich!
Am Ende der Hölle geht es noch einen kleinen Hang hinauf, von dem aus die gelb-weißen Inseln im blaugrauen Wasser noch einmal von weiter oben besichtigt werden können. Auch ein Blick in die andere Himmelsrichtung lohnt. Weit hinten strahlt das Blau eines großen Sees, vermutlich ist es der Crumbaugh Lake oder sogar der Juniper Lake, - egal. Der Trail würde weiter nach Osten zum Cold Boiling Lake und darüber hinaus führen. Wir haben jedoch noch einiges vor und sind glücklich, dass der über Jahre 3. Versuch zum Bumpass Hell geglückt ist. Im Frühjahr hat man wegen Schnee selten bis kaum eine Chance. Gut drei Meilen, 1,5 Stunden, in einer herrlichen und interessanten Natur: top!
Mittlerweile stehen mehrere Autos am Parkplatz. Wir sind wieder am Trailhead und bereit zum Gipfelsturm des Lassen Peak. Das Wetter ist es auch. Die Sonne strahlt, der Wind hat nachgelassen und die letzten Nebelschwaden sind verschwunden.
Auf einem gut gepflegten Trail geht es in Serpentinen nach oben. Mit zunehmender Höhe wird das steinige Geläuf durch Steinstufen gestützt. In 40 Minuten haben wir gut die Hälfte des Aufstiegs geschafft. Die Serpentinen schlängeln sich entlang der Glacier Notch. Diese Kerbe ist eine gigantische Halfpipe, die durch Gletscher geformt wurde. Aber momentan liegt nur im oberen Drittel Schnee. Nach 1,6 Meilen steht direkt neben dem Trail ein kleiner Steinbogen, nett!
Die Windgeschwindigkeiten nehmen wieder zu, diametral anders verhält sich die Temperatur. Nach knapp 2,3 Meilen sind wir auf dem Vorplateau zum Gipfel. Es wird ungemütlich, denn es stürmt so, dass man sich kaum auf den Beinen halten kann. Aber es kommt natürlich nicht in Frage, den Hike hier abzubrechen. Obwohl der Schnee auf der Nordseite des Peaks teilweise bis unter die Knie reicht, ein Trail ist nicht mehr sichtbar ist, nehmen wir Kurs auf die Spitze. Eine kleine Senke und dann zapfig hinauf. Querfeldein durch ein Felsenlabyrinth, mit Handschuhen, dass man nicht erfriert und sich auch mal mit den Händen an den vereisten Steinbrocken festhalten kann, fühlen wir uns wie Mount Everest Erstbesteiger. Hier oben haben die Felsen eine bizarre Schicht aus Eis und Schnee, die im Wind gefroren ist.
Nach insgesamt 2,4 Meilen sind wir am Ziel: 3.189 Meter - Berg Heil! Es findet sich ein windgeschütztes, trockenes Plätzchen um Brotzeit zu machen und die gigantischen Weitblicke bis zum wunderschönen Mount Shasta zu genießen. Der Lassen Peak ist der größte Lavadom-Vulkan (auch bekannt als plug dome) der Erde und der südlichste Vulkan der Kaskadenkette. Schall und Rauch - es hat sich wahrlich gelohnt. Nach 3 Stunden und 22 Minuten, 4,76 Meilen, sind wir wieder am Auto.
Den letzten Hike zu den Kings Creek Falls haben wir aus Zeit- und Motivationsgründen abgesagt. Aber diesen Missstand werden wir morgen pulverisieren. Alternativ gibt es in Redding einen Kaffee, auch nett. In der Stadt war es heute sehr warm und wir bemerken, dass die Klimaanlage in unserem Zimmer nicht funktioniert. Außerdem war die Baustelle sehr laut. Ich ziehe los und besorge uns ein anderes Quartier. Also alles einpacken und Umzug! Doch schon bald sitzen wir auf der Terrasse des Restaurants. Nach den Anstrengungen des Tages schmeckt das Bier besonders gut. Anschließend gibt es ein gutes Fläschchen Wein, Poke und Short Ribs; ein krönender Abschluss des Tages.
Dienstag
Die Überschrift im Tagebuch lautet Wasserfälle! Wunderbar, nach den Felsen, Geysiren und Gipfeln wieder etwas anderes. Wir sind um 7.15 Uhr auf der Interstate 5, die gleich in der Nähe unseres Hotels verläuft. Die Sonne scheint und mit 17 Grad Celsius ist es erneut angenehm warm. Entlang des Lake Shasta wird es kurvenreich, doch bald nehmen wir den Exit 736 auf die CA 89 South nach McCloud. Wir erreichen den Shasta Trinity National Forest und kurz darauf biegen wir rechts in die Fowler Public Camp Road ab zu den Lower McCloud Creek Falls. Nach 0,6 Meilen halten wir uns rechts auf die Lower Falls Road, den Trailhead zu den Lower Falls erreichen wir nach 1,3 Meilen. Hier im Wald ist es kühl, es hat nur noch 4 Grad. Ein paar Fischer gesellen sich dazu, meinten aber, dass sie nicht ernsthaft fischen wollen. Sie haben die Angel gesetzt und waren dann aber gleich wieder weg.
Die McCloud Creek Lower Falls liegen praktisch direkt neben dem Parkplatz bzw. an dessen Einfahrt. Eine kleine Besucherterrasse sorgt für Durchblick. Eine Treppe führt hinunter und man kann bis zum Rand auf den Felsen gehen. Die Fälle sind ganz nett, aber von den Socken reißt es uns nicht. Der Trail führt zunächst geteert und flach flussaufwärts. Nach 0,6 Meilen sind wir am Camp Ground, das Frühstück wird leider nicht für uns zubereitet. Wir halten uns rechts am Ufer und am Ende des Campingplatzes geht es nun ungeteert, aber nach wie vor ohne Steigung durch den Wald weiter.
Nach insgesamt einer Meile kommen die Middle Falls in Sicht, die wir nach 1,2 Meilen erreichen. Dieser Wasserfall ist fast spektakulär. Auf breiter Front stürzt sich das Wasser in feinen Fäden in die Tiefe. Wie ein Schleier verhüllt er das Felsmassiv im Canyon, der für den Sturz verantwortlich ist. Leider spitzt die Sonne in die Linse, aber versteckt hinter einem Baum auf den Auslöser drücken gibt schon ein paar Bilder.
Der Trail führt nun in einer Serpentine nach oben, um den Middle Fall zu überwinden und die Höhe für die Upper Falls zu gewinnen. Es geht weiter oben am Hang entlang mit Blick auf den McCloud Creek. Nach 1,9 Meilen sind wir an den Upper Falls. Ein Kanonenrohr übergibt nach Anlauf das Wasser der Luft. Wie aus einem überdimensionalen Feuerwehrschlauch ergießt sich das Nass in die Tiefe. Auch nicht schlecht. Wir klappern noch alle Viewpoints ab und gehen dann zurück. Eine Stunde und 40 Minuten, 3,94 Meilen, Spaziergang mit drei Wasserfällen, das war nicht anstrengend und schön.
Wir fahren die CA 89 weiter und 36 Meilen später kommen wir am Lake Britton vorbei und bald sind wir am McArthur - Burney Falls State Park; rechts abbiegen und 10 Dollar Eintritt zahlen. Es ist nur ein kurzes Stück bis zum Viewpoint. Zwei große Wasserfälle und an den Seiten läuft überall das Wasser die bemoosten Felswände hinunter. Ein toller Anblick.
In Serpentinen folgen wir dem geteerten Trail hinunter zum Fuß der Fälle und zum Falls Loop Trail. Bemooste Lavafelsen stützen den Hang, das sieht etwas eigenartig aus, - wie aufgestapelte Alien-Eier. Nach 0,5 Meilen überqueren wir den Burney Creek und gehen auf der anderen Seite zurück. Bevor die Fälle wirklich fallen, geht es über eine Brücke zurück auf die richtige Seite und nach knapp 1,2 Meilen sind wir am Auto.
Der Tag ist noch jung, angestrengt haben wir uns auch noch nicht, also analysieren wir die GPS-Routen. Mit Tankstopp - war notwendig, kostete aber auch 4.27 USD pro Gallone - sind wir wieder im Lassen Nationalpark und nach 60 Meilen ab McCloud am Kings Creek Trailhead. Links und rechts des Lassen Peak Highways sind Parkbuchten, aber der Platz ist nicht so reichlich, dass es für die Hauptsaison reicht - nur meine Prognose.
Auf der Abhangseite des Kings Creek beginnt der Trail an der Brücke, die den Highway über den Bach bringt. Der Trail geht hinunter durch den Wald, doch bald öffnet sich die Szenerie und eine kleine, aber wunderschöne Lichtung mit Wiese und Bachlauf lässt die Sonne hindurch, mitten in unser Herz. So eine schöne Natur!
Es geht etwas aufwärts und nach 0,6 Meilen kommt eine Trailkreuzung. Oh, was ist das denn? So etwas haben wir noch nicht gesehen, es beginnt ein One-Way-Trail. Wir gehen die Einbahnstraße nach links - es geht abwärts - und umkurven eine Abbruchstufe. Nach 36 Minuten und knapp 1,4 Meilen sind wir oberhalb der Fälle und ein paar Meter weiter gibt es die Möglichkeit, über Felsen hinunter zu steigen. Wir sind alleine und es wird Zeit für eine kleine Brotzeit! Direkt am Fuße der Kings Creek Falls beobachten wir, wie sich das schneeweiße Wasser über das pechschwarze Lavagestein ergießt. Das ist sehr schön!
Zurück auf dem One-Way-Trail und nun wird gleich klar, warum der Wanderweg so angelegt ist. Am Eingang des Loops sind wir direkt am Ende der Kaskaden. Über fast 50 Meter, so die vorsichtige Schätzung, rauscht das Wasser über die kurz abgestuften Felsen. Das sieht wie ein langer weißer Schleier aus, der den Berg herunter weht. Rechts neben den Cascades geht es schmal bergauf, teilweise in Stufen. Der Rückweg war 0,3 Meilen kürzer, da er den Trailhead direkter ansteuert. Dafür ist die Steigung bei den Kaskaden etwas knackiger. Nach 2,1 Meilen schließt sich der Lollipop.
Insgesamt waren es dann 2,54 Meilen schönste Natur! Gut, dass wir uns noch dafür entschieden haben.
In Redding erwarten uns 32 Grad Celsius und eine noch heißere Dusche. Da das Cattlemen's ausgebucht war (20 Minuten Wartezeit) gehen wir ins Logan's Road House. Caesars und Rippen waren fantastisch, das Ambiente weniger.
Mittwoch
20 Grad Celsius noch vor 8 Uhr, danke Kalifornien. Wir befinden uns wieder auf der Interstate 5 nach Norden. Am Exit 726, Soda Creek Road, geht es raus, nach links unter der Autobahn durch und ich schieße sofort geradeaus in eine Einfahrt in den Wald, die weiter hinten abgesperrt ist. Das ist unser Trailhead, aber hier ist parken verboten. Also rückwärts wieder raus und am Anfang der Auffahrt in die I-5 Süd ist am Rande eine Möglichkeit. Aber keine gute, denn der Tahoe steht mit zwei seiner vier Füße auf der Einfahrtsspur. Auf der Abfahrt von der Interstate ist aber ein guter und sogar ausgewiesener Parkplatz. Also Rückwärtsgang rein, in die Abfahrt geschossen und geparkt. Alles gut gegangen, aber wohl keine Aktion zum Wohle der Verkehrssicherheit. Aber was tut man nicht alles für einen guten Hike. Die Bergschuhe stehen bereit und los!
Wir passieren die Schranke und gehen nach links in den tiefen Wald, so geben es die GPS-Daten vor. Es geht bergauf und wir sind noch guten Mutes. Nach zirka einer Meile wird die gute Stimmung unterbrochen. Es gibt ein Problem! Der Weg ginge weiter auf dem Pacific Crest Trail (P.C.T.) Nord, aber der ist hier gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert, - einmal, aber leider nie wieder. Ich nehme vorweg, dass wir einen Umweg von 2,12 Meilen gehen und einige Trailkreuzungen passieren, an denen wir nur vage abschätzen können, welcher Weg uns wieder zurück auf den geplanten Trail führt.
Anstatt die Kettlebelly Ridge nach rechts zu überschreiten, umgehen wir sie nun auf deren linken Seite. Nach 1,6 Meilen halten wir uns in Richtung des Campgrounds und nach 2 Meilen bleiben wir nach einem Wassertank auf der Road und biegen nicht links zum Campground ab. Nach 2,8 Meilen nehmen wir den Bob's Hat Trail, der nach 3,2 Meilen rechts hoch geht. Eineinhalb Stunden sind vergangen und wir haben das erste Mal einen Blick auf unser Ziel, den Castle Dome und die Crags. 3,8 Meilen, endlich Sicherheit, der Crags Trail ist angeschlagen, es geht nach rechts. Und nach 4 Meilen sind wir an einer Trailkreuzung, an der es rechts zur Interstate und links zum Castle Dome geht. Hier wären wir wohl, gut zwei Meilen kürzer, angekommen.
Nun gut, wir sind froh, dass wir mit unseren Richtungsprognosen immer richtig lagen und nehmen nun, nach 4,9 Meilen, die Felsen in Angriff. Links führt ein Trail zu den Indian Springs, wir gehen geradeaus. Nach 5 Meilen ist es vorbei mit gepflegten Waldwegen und Forststraßen, wir sind in der Castle Crags Wilderness im Shasta Trinity Forest. Der felsige Aufstieg gibt zunächst den Blick auf den Mount Shasta frei.
Der Trail wird immer steiniger und steiler, die Sicht immer besser. Der Dome thront nun vor uns und sieht aus wie die Rückseite des Half Dome im Yosemite Nationalpark. Bald sind wir auf dem Plateau und steigen nun in Sandrinnen durch die Vegetation. Und nach knapp 6 Meilen in 3 Stunden sitzen wir staunend mitten in einem Amphitheater aus Felsen. Diese Berglandschaft ist herrlich. Die Krallen ragen in den strahlend blauen Himmel, eine tiefe Schlucht zieht sich nach Nordwesten in die Castle Crags. Im Hintergrund thront der geschliffene Dome und bringt Ruhe in die Szenerie. Leider versperrt er aber auch die Sicht auf den Mount Shasta. Hier, auf 1.427 Metern üNN, pfeift nun ein kalter Wind durch alle Poren. Jacken an!
Als das Zeichen zum Aufbruch gekommen ist, wollen wir mal schauen, ob wir anders zu unserem Auto kommen. Wieso fällt mir jetzt der Text zum Pink-Song "Try" ein? Gotta get up and try, try, try! Nach einer Stunde erreichen wir erneut die entscheidende Kreuzung. Bei ausgedehnten und etwas anspruchsvolleren Wanderungen sollte man sich immer die Frage stellen, ob man wieder ohne größere Probleme zum Trailhead kommt. Wenn wir also nun Richtung Interstate laufen und die Sperrung nicht passieren können, dann müssen wir wieder zurück und den Hinweg benutzen. Wir sind noch gut drauf, also: TRY!
Wir gehen nach 8,8 Meilen links zum Root Creek Trail, der gleichzeitig der Pacific Crest Trail nach Norden ist. Und nach 9 Meilen steht das befürchtete Schild: P.C.T. to Soda Creek closed! Der echte Bayer begegnet solchen Herausforderungen mit einem "A geh, des ziang ma jetzt durch". Einige hundert Meter weiter lichtet sich der Wald und ein gelbes Monster bewegt sich durch die Lichtung. Aha, ein Bagger! Als der Fahrer uns sieht klettert er gleich aus seinem Gefährt, funkt etwas 100 Meter weiter nach unten, dort, wo mehrere Arbeiter und Maschinen werkeln, und kommt uns entgegen. Ich schau mal blöd auf mein GPS und erkläre ihm, dass unser Auto am Trailhead Soda Creek steht. Er war nett und verständnisvoll und schickt uns die Baustelle runter. Auf dem Weg kommt uns der Vorarbeiter gezielt entgegen. Er weiß Bescheid, erklärt uns, dass wir der Forest Road am Ende der Baustelle nach rechts folgen sollen. Das wäre unser Weg. Danke Leute!
Frohen Mutes schlendern wir in dem nun flachen Terrain auf der neu errichteten Straße nach Süden. Wieder im Wald erscheint nun aber eine andere Farbe als Grün und Braun. Etwas Rotes leuchtet durch die Bäume. Trari-Trara, die Feuerwehr ist da und löscht gerade einen Waldbrand. Es war nichts Großes und Flammen waren auch keine mehr zu sehen. Die jungen Burschen der Firefighter begrüßten uns herzlich und waren wahrscheinlich froh, dass alles vorbei ist. Kurz darauf, nach insgesamt 9,6 Meilen in 5 Stunden und 18 Minuten, sind wir wohlbehalten am Auto. Cool!
Nach dem Starbucks-Kaffee fahren wir noch zur Sundial Bridge. Das ist ein sehr schönes Bauwerk, aber gefährlicher als unsere heutige Wanderung. Wir überqueren die Brücke und auf dem Rückweg haut es mich um und ich liege längs am Boden. Was war passiert? In Gedanken habe ich ein Spannseil übersehen und bin mit dem Kopf voll dagegen geknallt. Kein Blut, nix, nur das Gleichgewicht verloren, keine Panik!
Schön war es in Redding und Umgebung! Nein, es war sehr schön!
Donnerstag
Heute ist Fahrtag, wir siedeln nach Elko, Nevada, über. Als wir unsere Reise um 7.15 Uhr auf der CA 44 nach Osten beginnen, hat es noch 70 Grad Fahrenheit. Wir hätten das mehr genießen müssen, denn bald wird sich das dramatisch ändern. Ein Tankstopp für 4.25 USD die Gallone, entlang der Landstraßen ist es in Kalifornien besonders "schlimm". Nach 106 Meilen erreichen wir die CA 36, die uns über Susanville und die 395 endlich raus aus den ausgedehnten Wäldern des Lassen National Forest führt. Die nun weitsichtige Strecke führt an den Diamond Mountains und am Honey Lake entlang und nach 180 Meilen sind wir in Nevada.
3,5 Stunden unterwegs, in Reno endlich die Interstate 80. Entlang des Truckee Rivers, die Bäume links und rechts des Ufers leuchten knallig gelb, kommen die ersten roten Felsen. Tankpause und eine Brotzeit im Subway, die Gallone Regular ist hier um 1.50 Dollar billiger als in Kalifornien über Land. Die Interstate führt entlang des Humboldt Rivers und wir erreichen Winnemucca. Kurz vor Elko erreicht die Interstate einen Tunnel. Warum ich das erwähne? Das ist für die USA eher eine Seltenheit! Anschließend begleiten tolle Felsen und Steinpyramiden unsere nun bergige Fahrt.
Nach 489 Meilen in 9 Stunden erreichen wir unser Ziel. Ein Kaffee muss her, also auf in den Starbucks. Im Hilton Garden Inn, es liegt am Dorfrand neben einem Campingplatz, bekommen wir ein großes Zimmer. Das Abendessen im hoteleigenen Garden Grill war in Ordnung.
Freitag
Das Frühstück war gut, nur der Kaffee war so dünn, dass man keine Milch brauchte. Die angekündigte Kaltfront hat uns erreicht und wir werden bis Scottsdale damit leben müssen, so viel vorweg! Es hat minus 3,3 Grad Celsius.
Wir nehmen den Lamoille Highway zum gleichnamigen Canyon. Rechts wird der Ruby Dome bereits von der Morgensonne angestrahlt. Und dann bringt uns die geteerte Forest Road 660 zwölf Meilen tiefer in die Schlucht. Die Jäger sind bereits unterwegs und lauern mit ihren Ferngläsern auf Beute. Die Straße endet direkt am Trailhead und wir parken sofort nach der hinteren Einfahrt, da hier unser heutiger Weg beginnt.
Der Ruby Creek Trail führt anfangs gemächlich nach oben. Aber bereits nach einer Meile liegt Schnee im Weg. Ein paar Spuren begleiten uns. Nun geht es in Switchbacks hoch, teilweise durch kleine Waldstücke und denen auch Wasserquerungen folgen. Die sind jedoch alle problemlos und trockenen Fußes möglich. Immer höher geht es hinauf und Schneeverwehungen sorgen für reichlich weiß. Wir lassen uns weder irritieren, noch entmutigen und dringen immer weiter in den Lamoille Canyon vor. Nach 1,5 Meilen erreichen wir eine kleine Mesa. Die Wiese führt etwas nass, aber flach hinaus in die Hochebene, in der die Dollar Lakes liegen. Endlich verlässt uns der Schatten und wir machen nach zwei Meilen eine kleine Pause und genießen auf einem Baumstamm sitzend den Sonnenschein.
Etwas weiter oben sind wir nach 2,2 Meilen am großen Lamoille Lake. Wir gehen das kurze Stück runter zum Ufer und finden tolle Viewpoints. Der See liegt ruhig und fast starr da und ist auf drei Seiten eingerahmt von den mächtigen Ausläufern des Snow Lake Peaks und des Mount Fitzgerald. Es ist wunderschön hier. Majestätisch liegt der See vor den Felshängen und spiegelt sie in der Sonne. Der Blick über die linke Schulter hinauf zum Liberty Pass lässt jedoch nichts Gutes erahnen.
Es gibt bereits anfangs Probleme, um den Trail nach oben überhaupt zu finden. Gott sei Dank entdecken wir eine einzige Spur, die uns anschließend weitere Orientierung gibt. Wir beginnen das Abenteuer! Es ist teilweise hart, aber Abkürzungen über schneefreie Felsen erleichtern immer wieder etwas den Aufstieg. Der Blick zurück eröffnet die gigantische Bergwelt und den mächtigen Canyon. Unten liegt ungestört der Lamoille See. Der Snow Lake Peak hat einen Arch. Er dürfte durchaus nicht klein sein, jedoch aus dieser Entfernung ist er gerade noch zu erkennen.
Nach gut 3,4 Meilen haben wir uns auf den Liberty Pass hochgekämpft. Wir sind auf 10.414 Fuß, das sind immerhin 3.174 Meter, also fast 200 Meter höher als die Zugspitze. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette, der Rundblick hier oben ist einfach fantastisch. Auf der Südseite sind unsere weiteren Ziele auszumachen. Liberty Lake und Castle Lake sind praktisch eingeschneit, der Favre See ist noch weiter unten in einer Senke versteckt. Der Trail ist erkennbar, da er sich wie ein weißes Band durch die Natur schlängelt; zugeschneit und zugeweht! Die Orientierungsspur ist verschwunden und wir treffen die Entscheidung, hier umzukehren.
Der Abstieg in 2,5 Stunden endet mit Ärger. Zwei junge Menschen mit vier 4 Kötern auf einem Felsen neben dem Trail. Typisch für die heutige Zeit! Ich will nicht ausführen, was ich gerne in der Hand gehabt hätte. Nach 5 Stunden und 18 Minuten stehen wir nach 6,84 Meilen wieder am Auto. Nach einer sehr kleinen Pause sind wir uns einig und stehen nun am anderen Ende des Parkplatzes. Auf der anderen Straßenseite ist der Island Lake Trailhead. Wir haben den, soweit von unten ersichtlich schneefreien Trail bereits bei der Anreise entdeckt.
In langen Serpentinen kommen wir sukzessive nach oben. Auf dem Weg ein weiterer Besitzer von zwei Hunden. Jedoch hat der Mann die Hunde offensichtlich gut erzogen und im Griff. Wir haben uns dafür bedankt! Nach einer Meile erreichen wir eine kleine Mesa und anschließend eine Brücke, die über einen Zufluss zum Lamoille Creek führt. Das Wasser kommt aus dem Island Lake. Der Bach ist an der Oberseite gefroren, kurze Absätze sind mit einem Vorhang aus Eiszapfen bedeckt.
Anschließend geht es nach links weiter hinauf. Die Serpentinen folgen in kürzeren Abständen. Oben queren wir noch einmal den Creek und nach 1,7 Meilen sind wir am Ziel. Der See hat eine kleine Insel, die das Überbleibsel eines Lavadomes sein dürfte. Er liegt sehr idyllisch und ist wie ein Amphitheater von Bergwänden umgeben. Diese Idylle stören eigentlich nur zwei weitere Hunde, die erst auf unsere Aufforderung hin zurückgehalten wurden.
Nach kurzer Pause geht es zurück - knapp zwei Stunden und 3,48 Meilen später stehen wir am Auto. Ein anstrengender und schöner Tag geht mit einem guten Abendessen im Garden Grille zu Ende.
Vor 30 Jahren war mir Elko kein Begriff. Vor 20 Jahren dachte ich an eine Wüstenstadt, die man am besten links liegen lässt. Vor 10 Jahren war ich der Meinung, dass man schon mal dort übernachten kann, wenn man die Strecke Reno bis Salt Lake City nicht in einem Rutsch fahren will. Heute weiß ich, dass Elko ein „Bergsteigerdorf“ ist.
Samstag
Nachdem wir gestern ziemlich fertig waren, hüllte uns der Schlaf gleich 9 Stunden ein. Wir brauchen einen kleinen Break und haben uns entschlossen, den heutigen Hike auf morgen zu verschieben. Die Wanderung in Salt Lake wäre massiv in die Höhe gegangen, was auf Basis der derzeitigen Wettervorhersage nicht machbar ist. Aber gut, nun auf nach Salt Lake City! Es sind momentan nur ein paar Meter, die wir vorwärtskommen, denn wir müssen noch einkaufen. Gut, dass fast unmittelbar neben dem Hotel ein Albertson ist. Anschließend pflanzen wir uns auf die Interstate 80, um weiter nach Osten zu gelangen.
Nach 110 Meilen sind wir in Utah. Exit 4, Bonneville Speedway, - und ab! Auf der Salt Flats Road geht es kurz nach Norden über den ausgetrockneten See. Das ist der Grund, warum das Gebiet zur Great Salt Lake Desert gehört. Mitten in diese Salzwüste führt nach rechts die Bonneville Speedway Road. Nach 20 Meilen ist Schluss, kein Racetrack, sondern Wasser. Auch schön!
Die Interstate verläuft mitten durch die überflutete Salzwüste. Neben der Straße spiegeln sich die umliegenden Berge im Wasser. Als wir den noch kartographierten Great Salt Lake erreichen, kommt unsere Abzweigung zur geplanten Wanderung auf Stansbury Island. Hart bleiben, nach Salt Lake City fahren, Starbucks Brühe trinken, im Hotel parken, denn das Zimmer ist noch nicht fertig, und dann Sightseeing. Unser kleiner Spaziergang durch die Stadt stoppt in einem Einkaufszentrum, dem City Creek Center. Wir besuchen Apple und ein paar andere Stores und machen uns dann über die South Temple auf zum Gateway, dem nächsten Einkaufszentrum. Aber hier ist kaum mehr ein Geschäft offen, vieles verwaist, nur im Ground Floor noch ein paar unbedeutende Geschäfte, die nichts haben, was wir brauchen könnten oder was gefällt.
Wir sind zurück im Hotel und bekommen eine tolle Suite im 9. Stock. Der Blick reicht weit über die Stadt zur Wasatch Range, sehr schön! Auf dem Weg zum Market Street Grill, ein empfehlenswertes Restaurant, begegnen wir vielen Halloween-Verrückten. Der Samstag vor Halloween ist Party-Tag und zwar für Groß und Klein.
Sonntag
Dass heute schlechtes Wetter ist, war klar. Dass aber Salt Lake City weiß ist, war so nicht prognostiziert. Um 6 Uhr, nach einem Blick aus dem Fenster, drehen wir uns deshalb noch einmal um. All hikes canceled! Nach dem guten Frühstück, es schneit weiter, fällt uns nichts Besseres ein, als nach Park City in ein Outlet zu fahren. Winterliche Straßenverhältnisse, aber die Interstate ist geräumt. Nachdem wir den Parleys Summit auf 2.130 Meter überwunden haben, ein kurzes aufblitzen der Sonne und weiterer Temperatureinbruch. Wir stehen nun mitten im Outlet, es schneit wieder, und warten, dass die Geschäfte öffnen. Um 11 Uhr, es ist ja Sonntag, ist es soweit. Zwei Stunden und weniger Geld später verlassen wir Park City. Aber es ist noch nicht vorbei!
Jetzt sind wir in der Fashion Place Mall südlich von Salt Lake City und die Corner Bakery hat einen guten Kaffee und einen fantastischen Kuchen. Wir besorgen anschließend die letzten Dinge und waren nach insgesamt 5 Stunden wieder im Hotel. Den Abend verbringen wir erneut im Market Grill; heute war es aber nicht so gut wie gestern. Passend zum Tag also. Der erste schlechte Tag nach fast zwei Wochen, das passt schon. Aber ab sofort wird kein Tropfen, auch kein gefrorener mehr den Boden, den wir betreten, berühren.
Montag
Salt Lake City ist kalt, es hat minus 4 Grad Celsius. Aber - und das ist viel wichtiger - die Sonne strahlt! Und sie strahlt die nun tief verschneiten Berge an, die uns auf unserer Fahrt nach St. George auf der Interstate 15 begleiten. Nachdem wir die riesigen Felswände des Zion Massivs passiert haben, nehmen wir nach 285 Meilen den Exit 23 bei Leeds.
Unmittelbar nach der Ausfahrt ginge es nach rechts in die Silver Reef Road zur Yant Flat. Wir fahren aber links, unter der Interstate 15 durch und dann nach rechts auf die UT 228 S, die gleichzeitig die Mainstreet und die Old Highway 91 von Leeds ist. Nach exakt 3,5 Meilen ab der 228er geht es in eine namenlose Straße, die durch zwei sehr, sehr schmale Tunnel unter der Autobahn hindurchführt. Nach der Durchfahrt links, wir queren den Harries Creek, und anschließend folgen wir der Straße bis zum Ende. Wir sind in der Red Cliffs Recreation Area, zahlen Eintritt, und nehmen die Einbahnstraße bis zum nördlichen Ende des Campgrounds. Hier ist der Trailhead zum Water Creek Canyon. Die roten Felsen rings um uns herum erschlagen uns förmlich. Riesig und schön, in der strahlenden Sonne leuchtend, stehen sie da. Herrliche Kontraste entstehen durch die herbstlich gelb gefärbten Blätter der Espen.
Fast gemütlich führt ein sandiger Trail in den Water Creek Canyon. Die Felsen werden durch Wüstenlack etwas dunkler. Bald verengt sich der Canyon und nach einer guten halben Meile treffen wir auf den ersten Dryfall. Rote Gesteinswellen ziehen sich die Canyonwände nach oben. Dort, wo ab und zu Wasser fließt ist der Boden fast weiß und teilweise so geschliffen, dass man denken könnte, er wäre lackiert. Der erste Absatz hat 4 bis 5 Meter Höhe. Auf der rechten Seite sind sogenannte Mokisteps, die an einer Schräge hinaufführen. Nicht so einfach und auch nichts für Angsthasen. Gott sei Dank ist ein Seil montiert, das einen nach oben begleitet und Sicherheit gibt. Es war nicht schwierig, aber ich mit meiner Höhenangst konnte nicht nach unten schauen. Voll konzentriert, was man auch sein sollte, schaffe ich es.
Ein Dryfall folgt dem nächsten. Der Letzte, vielleicht war es auch der Vorletzte, braucht einen Ast, der als Aufstiegshilfe dient. Das sieht ziemlich harmlos aus, macht aber auf dem Rückweg durchaus Probleme. Der Untergrund ist spiegelglatt, man rutscht hinunter und muss sehr aufpassen, damit man mit den Sohlen den Ast trifft. Nach 1,2 Meilen sitzen wir an einem Abzweig, der momentan ein sonniges Plätzchen für eine Pause bietet. Dann geht's weiter nach links und noch 0,2 Meilen in den Canyon hinein. Eine kleine Slot Passage ist die Belohnung dafür.
Nach 2 Stunden, es waren 2,8 tolle Canyon-Meilen, sind wir wieder am Trailhead. Das war wirklich klasse!
Wir fahren die UT 318 am Quail Creek State Park vorbei und genießen die schöne Gegend. Dann geht es über die Hurricain Route, UT 9, zurück zur Interstate und ins Hotel. Das Abendessen im Rib & Chophouse, es liegt direkt gegenüber dem Hotel, in dem wir schon oft waren, war wunderbar!
Dienstag
Es ist 8 Uhr und das Thermometer endet am Gefrierpunkt. Auf nach Hurricane und die Utah 9 entlang. In einer Senke im Apple Valley zeigen sich minus 8 Grad. Aber die Sonne strahlt mit uns um die Wette, denn heute steht der 5. Aufstieg auf den Canaan Mountain an. Nein, wir haben noch nicht alles gesehen und heute werden wir dem Himmel tief ins Auge schauen. Nach 45 Minuten Fahrt heißt es: Willkommen in Colorado City, Arizona, und ein paar Meter weiter sind wir in Hildale, Utah. Die Water Canyon Road finden wir inzwischen auch ohne Navi.
Keine Probleme, wir kommen am neuen "Corral", dem unsinnig konzipierten Trailhead des Squirrel Creeks, an. Der Canaan Mountain freut sich und erstrahlt in seinen prächtigsten Farben.
Unmittelbar nach dem Trailhead geht es in die Tiefe zum Water Canyon Creek. Wir können den kleinen Fluss trockenen Fußes überqueren. Dann geht's wieder hinauf, kurz den Zaun entlang und wieder runter zum Short Creek. Auf der rechten flussaufwärtsseite, eine halbe Meile liegt hinter uns, wandern wir eine weitere Meile entlang der Jeepspur im Short Creek, die einigermaßen Schutz vor dem tiefen Sand bietet. Dann erneut die Querung auf die linke Creek Seite, - und endlich beginnt der Squirrel Creek Trail.
Langsam, sehr langsam, nimmt die Steigung zu. Erst nach insgesamt zwei Meilen wird die Jeep Road zum Trail. Der Berg umarmt uns und wir tauchen in die Welt der roten Hoodoos und Wellen ein. Es geht nun, teilweise zapfig bergauf, aber im Gegensatz zum Water Canyon ist dieser Aufstieg eher human und vor allen Dingen völlig ungefährlich. Sehr steinige Stellen wechseln sich mit Sand auf den flacheren Passagen ab. Nach 3,15 Meilen, 1 Stunde und 40 Minuten, erreichen wir die Kreuzung zu den Beehives, die Gleichzeitig den Ausstieg aus dem Squirrel Creek markiert.
Wir gehen nach links in Richtung der White Domes und nach 3,3 Meilen erschlägt uns die Pracht des oberen Canaan Mountain Plateau. Es ist immer wieder unglaublich!
Nach insgesamt 3,6 Meilen treffen wir auf eine kleine Wash, die von links an den Trail führt. Hier verlassen wir den Weg nach links und steigen querfeldein, die Orientierung bildet der Creek, nach oben. Vorbei an einer kleinen Wand, die noch nicht das Glück hatte von der Sonne erreicht worden zu sein. Das Wasser, das aus allen Ritzen die Freiheit sucht, ist gefroren. Das sieht toll aus.
Dort, wo der kleine Einschnitt endet blockiert ein riesiger Baumstamm das Gelände. Wir steigen nach rechts aus und sind dann nach 4 Meilen oben am Grat mit Blick in den Water Canyon. Wir treffen auf eine sehr sandige Jeep Road und folgen ihr 0,3 Meilen. Der Sand ist jedoch sehr tief und die Oberschenkel beginnen zu brennen. Aber nachdem hier das GPS eine andere Richtung signalisiert, verlassen wir die Road nach links und steigen ziemlich steil über Felsen auf. Immer wieder Verschnaufpause, jedoch insbesondere um das Panorama zu genießen. Die Aussicht zeigt nicht nur die riesigen Dimensionen des Canaan Mountains und die tiefe Schlucht in den Water Canyon, sondern sie reicht auch bin zu den White Domes.
Nach 4,5 Meilen erreichen wir eine Hochebene und folgen dem GPS und Fußspuren nach rechts. 4,9 Meilen, knapp 3 Stunden, und wir stehen vor diesem Wunder der Natur. Ist das Auge von unten schon beeindruckend, aber direkt vor Ort sprengt das Felsentor alle bisherigen Maßstäbe. Auf 2.011 Metern thront und klebt das Eye of Heaven, auch bekannt als Water Canyon Arch, an der Ostwand des Water Canyons. Wir sind überwältigt und happy, es ist einfach der Wahnsinn. Durch das Auge fällt die Steilwand senkrecht 365 Meter in die Hölle. Und ja, man kann den Steinbogen besteigen, denn er ist auch ziemlich dick. Aufgrund der Höhe die einen links und rechts des ca. 3 Meter breiten Rückens erwartet, sollte man nicht zimperlich sein. Monika ist gnadenlos!
Es ist sehr windig hier oben und wir suchen uns ein stilles Plätzchen, machen, umgeben von rot-weißen Butten und Squirrels, Brotzeit und genießen die Aussicht. Wir können nicht genug davon kriegen und beschließen, die Jeep Road komplett bis zum Trail zurückzugehen. Der Sand ist zwar ekelhaft und der Weg ist 0,56 Meilen länger, aber die Panoramen umso schöner. Es lohnt sich!
Aber wir sind dann doch froh, am Auto nach 6 Stunden und 9,2 Meilen anzukommen. Der tiefe Sand hat im wahrsten Sinne des Wortes seine Spuren hinterlassen. Es war einfach herrlich!
Es ist Ende Oktober, - in St. George hat es selbst am Abend noch 17 Grad. Das Abendessen im Chophouse beendet einen wunderschönen Wandertag.
Mittwoch
Es ist wieder kalt heute Morgen, aber die Minus 2 können im Vorgriff auf den Tag als Peanuts bezeichnet werden. Um 8 Uhr läuft das inzwischen warme Auto auf der UT 8 nach Norden. Wir haben St. George verlassen und nach dem Snow Canyon State Park verabschiedet sich die Zivilisation immer mehr. Es ist schön hier im Hinterland. Die Sonne strahlt die hügelige Landschaft an. Immer rarer werden die Häuser.
Als wir den Dixie National Forest erreichen erleben wir den Kältepunkt dieser Reise. In einer ausgedehnten Senke hat es -13,8 Grad. Nach 42 Meilen sind wir in Enterprise. Ob das Raumschiff nach dem Dorf oder umgekehrt benannt ist, entzieht sich dem Wissen des Verfassers. Für US-amerikanische Verhältnisse ist das sehr abgelegene Dorf als durchaus sauber und ordentlich zu identifizieren. Noch in der Ortschaft geht es praktisch geradeaus auf die West Crestline Road.
Wir sind 12,7 Meilen von Enterprise weg und das war es dann auch mit dem Teer. Jedoch geht es wunderbar und flott voran. Nach weiteren 5,6 Meilen setzen wir den Blinker links und biegen in die Enterprise Road ein. 0,8 Meilen und wir hätten die Enterprise Road geradeaus in die Pine Park Road verlassen müssen. Es ist sogar ein Schild angebracht. Angesichts der Tatsache, dass die jetzt nach rechts gehende Enterprise Road so gut zu befahren ist und die Pine Park Road eher einen "Feldweg" befürchten lässt, sind wir fast 4 Meilen weitergefahren. Erst das nervige bitte wenden hat uns zum Nachdenken gebracht und so sind wir 7,5 Meilen Umweg gefahren. Passiert! Trotz Navi! Bäh! Also zurück und die Pine Park Road genommen, die wesentlich schlechter, teilweise nur im Schritttempo zu befahren ist. Aber die restlichen knapp 9 Meilen bis zum Ziel sind bald vorbei. Und dann parken wir das Auto nach 2 Stunden Fahrt am Straßenrand und stehen mitten in einer unglaublichen Landschaft.
Leider haben wir die langen Unterhosen im Hotel und es hat 6 Grad, minus versteht sich. Und das ist alles andere als schön. Aber wir setzen uns in Bewegung und erkunden in der sogenannten 2. Sektion die weißen Felsformationen. Es geht nach oben, vorbei an Hoodoos und Hasen. Ich steige kurz auf den Pass, obwohl das Gelände ziemlich steil wird, um zu erkunden, ob ein Abstieg auf der anderen Seite in die 1. Sektion möglich ist. Leider Fehlanzeige, also zurück. Diese weißen Felsen sehen traumhaft aus und wir freuen uns über diese tolle Natur trotz der Kälte, die durch den Wind noch befeuert wird. Nur knapp 0,4 Meilen in der 2. Sektion und der erste Eindruck verlangt nach mehr.
Wir folgen nun der Straße zu Fuß und kommen an tollen Viewpoints zur 3. Sektion vorbei. Die heben wir uns aber noch auf und wandern zur 4. Sektion. Hier gibt es einen ausgewiesenen Trail, den einzigen im Pine Park [Dixie National Forest]. Der South Boundary Trail 31001 führt rechts an die interessanten Cliffs heran und dann zweimal links immer am Zaun entlang zurück zum Trailhead. Das waren 0,7 Meilen. Man sieht in die 3. Sektion und bereits diese Blicke verraten ungeheuerliches.
Als wir an der Straße oberhalb der 3. Sektion wieder angekommen sind, suchen wir uns querfeldein den Abstieg, der nicht schwierig ist. Und hier finden wir den Höhepunkt der Reise durch die Gipspyramiden des Pine Park [Dixie National Forest]. In einer Wash entlang stehen links und rechts die unglaublichsten Formationen; wie mit Persil gewaschen. Es ist einfach der Hammer, wir sind total begeistert von dieser Landschaft. Jedes Gebiet hat seine eigenen Formen. Nach 0,41 Meilen, am Ende des Tals, gehen wir wieder hoch zur Straße. Toll!
Auf dem Weg zum Auto findet kein Gespräch statt. Jeder rekapituliert diese Zauberlandschaft. Aber wir haben ja noch die 1. Sektion. Auch hier bietet eine Wash Orientierung. Links und rechts davon stehen hier Zinnen, die etwas dunkler als weiß sind. Wie Wellen durchdringen kleine Absätze diese Hoodoos. Dort, wo sich die Wash verengt, haben wir Kontakt und sind hier in der Einsamkeit ziemlich erschrocken. Plötzlich erheben sich Kühe und laufen, aufgeschreckt durch uns, davon. Wieder wunderbare 0,72 Meilen beschließen die Hikes im Pine Park [Dixie National Forest]. Es war gewaltig und schön. Eine vergessene Gegend, warum nur?
Unser Auto hat eine Wäsche nötig, - nach dem Salz in Salt Lake City und dem Sand hier, tut Wasser gut. Dann gibt's noch einen verdienten Kaffee und einen noch mehr verdienten Zitronenkuchen im Starbucks. Und zum guten Abendessen schmeckte der Sonoma Cutrer ebenfalls verdient gut.
Donnerstag
Wir lassen uns etwas Zeit heute Morgen, genießen nochmal das gute Frühstück und verlassen St. George nach fantastischen Wandertagen. Unser nächstes Ziel ist Kanab, jedoch ist die Entfernung nicht so weit, dass man nicht noch ein paar Hikes einschieben könnte.
Die Sonne strahlt und es hat 0 Grad, für die wir schon dankbar sind, nach den letzten, eisigen Tagen. Die Interstate 15 bringt uns nach Norden bis zum Exit 10. Wir sind mitten in Washington, UT. Nach der Ausfahrt geht es nach links auf den Green Springs Blvd. Aber gleich nach der Unterquerung der Interstate folgen wir nach rechts dem Buena Vista Blvd, der parallel zur Autobahn verläuft. Auf dem bleiben wir 1,21 Meilen bis zur Main Street. Blinker nach links und auf der Main nach Norden und zwar bis zum bitteren Ende. Dann geht es immer noch geradeaus weiter. Der Brio Pkwy ist eine gut zu fahrende Sandpiste; es sind noch 1,2 Meilen bis zum Trailhead. Hier versperrt ein Gatter die Weiterfahrt.
Nachdem wir das Gatter überquert haben, folgen wir nun zu Fuß der Straße nach Norden. Nach 0,3 Meilen geht es an einer Jeep Road Kreuzung rechts in die Bone Wash und immer den Stromleitungen entlang. Nach dem Stromverteiler endet die Straße. Wir sind 0,8 Meilen unterwegs, der Trail führt nach unten. Die breite Bone Wash empfängt uns mit rotem und tiefem Sand. Wir tauchen in die roten Felsen der Ausläufer des Washington Hollow ein. Rot soweit das Auge reicht, nur der Sand schattiert das Farbmuster. Nach einer Meile passieren wir eine wunderschöne Felswand und nach 1,2 Meilen entdecken wir links oben einen kleinen Arch.
Wir verlassen nach 1,4 Meilen die Bone Wash nach rechts, das erste Trailschild weist uns den Weg. Es geht zunächst sandig und zuletzt über Felsen steil hinauf. Der Steinbogen ist beim Anlauf schwer erkennbar, da er sich direkt vor den Felsen platziert. Der Trail ist aber trotz Felsen gut erkennbar. Eine kleine Klettertour bringt uns hinauf zum Elephant Arch.
Er ist schön und durch ihn hindurch blicken wir nun auf eine wunderbare Landschaft. Gelbe Sträucher und sogar ein paar Bäume durchbrechen die Felsenlandschaft. Ein schöner Sitzplatz mit Weitblick dient der Rast und der Fotografie. Wir hätten nicht gedacht, dass der Arch so groß und schön ist.
Am Arch vorbei nehmen wir einen anderen Weg nach unten; ein Trail ist sichtbar. Am Pass, vor dem Abstieg, ist das Panorama noch schöner! Nach insgesamt 2,2 Meilen umgehen wir einen Dryfall nach rechts und kurz danach sind wir wieder auf dem "richtigen" Trail. 2 schöne Stunden sind vorbei, als wir am Trailhead zurück sind.
Eines kann man uns ja nicht nachsagen, nämlich dass wir spontan sind. Der Plan wird eingehalten, Ende! Und es steht der Bunting Trail bei Kanab auf dem Plan. Schei... d'rauf! Wir entdecken am Trailhead eine Karte mit weiteren Trails. Und nachdem die Gegend hier sehr schön ist, fahren wir zurück zum Buona Vista Blvd, biegen nach links ab und folgen der Straße bis zum Ende. Eine 90-Grad Kurve nach rechts bringt uns auf den Washington Pkwy und nur gut 400 Fuß später liegt links der Grapevine Trailhead. Wir sind im Red Cliffs Desert Reserve. Und nachdem Grapevine, die Weinrebe, interessant klingt, schnüren wir die Wanderstiefel.
Nach rechts führt unspektakulär eine Dirtroad über ein Gatter. Links oben steht gleich mal ein riesiger Arch an der Ridge. Das geht ja schon gut los, aber das Felsentor lassen wir mal links liegen, vielleicht ergibt sich am Rückweg ein Aufstieg. Nach 0,9 Meilen halten wir uns etwas links Richtung Grapevine. 0,1 Meilen weiter zweigt nach links ein Trail zu den Dino Cliffs ab, aber wir bleiben auf der Road und folgen ihr von Stromleitungen begleitet immer tiefer in die Grapevine Pass Wash hinein. Weit hinten leuchtet es rot und schwarz.
Links baut sich eine Ridge auf, die immer wieder praktisch von schwarzer Lava "überspült" wird. Die Dirtroad folgt den Konturen dieses Grats. Eine rote, mächtige Butte steht vor einem Amphitheater, von dessen oberen Rändern riesige Felder schwarzer Lava in den Kessel schwappen. Die Grapevine Pass Wash hat die Landschaft geformt. Das Tal ist mit hellgelben Büscheln übersät und im Hintergrund leuchten die roten Berge.
Die in Felsen nach unten abgebrochene Lava sieht am Hang schon so aus wie eine Weinrebe. Das erklärt den Namen des Trails, - für uns jedenfalls. Wir stehen mitten am Boden dieser Abbruchkante und staunen nicht schlecht über die Farben, die Felsformationen und das Zusammenspiel von Sträuchern, Gras, schwarzen und roten Felsen. Diese 2,5 unbekannten Meilen haben sich wahrlich gelohnt.
Wenn im Leben zu einem fehlenden Plan auch noch die Gier kommt, die das Hirn frisst, dann, ja dann kann es zu erheblichen Kollateralschäden führen. Wenn das beim Wandern passiert, können diese Schäden immens sein. Wir entdecken ein Trailschild: Bracken's Loop. Klingt gut und das Wort Loop begrenzt den potentiellen Schaden, da man ja schlimmstenfalls wieder an seinen Ausgangspunkt zurückkehrt. Wir hoffen, dass uns dieser Loop auf anderem Weg wieder zurück zum Trailhead bringt. In dieser Hoffnung gehen wir es an!
Wir umrunden auf sandigem Pfad die monsterhafte rote Butte. Der Trail führt anschließend nach Osten und er orientiert sich an dem Rand der Wash, der durch die Berge markiert ist. Entlang roter Felsen, immer wieder bergauf und bergab, führt der Weg durch die tolle Landschaft. Die Aussicht ist gigantisch. Von Yant Flat im Norden über die Zion Massive bis zum Canaan Mountain auf der östlichen Seite, - nur Weltwunder zu sehen.
Osten ist aber leider nicht die Richtung, in der der Trailhead ist und unser Auto steht. Immer wieder überlegen wir, ob eine Umkehr nicht die bessere Lösung ist. Aber nachdem unten im Tal die Interstate gut sichtbar ist, fühlen wir uns nahe der Zivilisation; die Gefahr scheint beherrschbar. Erst nach knapp zwei Meilen nach Grapevine prallt der Weg nach Südwesten ab und geht in die richtige Richtung.
Wir durchqueren die Grapevine Pass Wash und nachdem der Trail nun stetig gen Trailhead führt, können wir diese Natur richtig genießen. Wir sind in der Wash angekommen, die sich durch eine schmale Lavaschlucht in die Ebene ergießt. Nach 6,6 Meilen, wir sind nun 3 Stunden unterwegs, treffen wir auf den Prospector Trail, den wir nach rechts nehmen. Und nach 7.2 Meilen sind wir an unserem Ausgangstrail Grapevine wieder angekommen. Es sind nur noch 0,7 Meilen bis zum Auto. Ungeplant lang, ungeplant schön, das kalkulierbare Risiko hat sich gelohnt.
Über Fredonia, ein ausgestorbener Ort, kommen wir nach Utah und bald sind wir in Kanab. Das Hampton Inn empfängt uns nicht sehr freundlich, aber das Hotel ist ok. Über OpenTable findet sich das Restaurant Sego im sehr einladenden Canyon's Hotel. Das Essen und der Wein waren fantastisch!
Freitag
Wir fahren auf der US 89 nach Süden. Die Einfahrt in die House Rock Valley Road erreichen wir nach 45 Minuten. Es hat -12 Grad Celsius, aber je näher wir dem Wirepass Trailhead kommen, umso wärmer wird es. Wir verlassen das Auto bei - 7 Grad, die Parkgebühr beträgt heuer 6 Dollar, eine Permit für unseren Hike brauchen wir nicht.
Eine Rangerin lungert am Parkplatz rum und klärt uns dann auf, dass der Slot im Wirepass Canyon leider unpassierbar ist. Ein Stein blockiert den Weg und das Wasser hat dafür gesorgt, dass es anschließend rund 2,5 Meter in die Tiefe geht. Bis gestern stand da noch eine wacklige Leiter, aber die sei zu gefährlich gewesen. Es gibt Gott sei Dank einen Bypass und das schauen wir uns jetzt an.
Wie zur berühmten Wave nehmen wir die Wash, folgen ihr aber 1,3 Meilen bis zum Beginn des Wirepass Slot Canyons. Ein paar Meter sind wir vorgedrungen und jetzt "Ende Gelände". Ein Seil ragt zwar in die Tiefe, aber das tun wir uns nicht an. Also zurück zum Slot-Beginn und auf der rechten Seite der Wash hinauf. Oben folgen wir praktisch parallel dem Slot Canyon, Cairns markieren den Weg. Aber nicht mehr lange, denn die Rangerin entfernt sie alle. Nach dem Grund gefragt antwortet sie, dass die Leute "durcheinander" waren. Das Problem ist eher, dass die Leute selbst Cairns anlegen, aber leider an Stellen, wo sie wirklich nur verwirren und keine Hilfe sind.
Es sind nur 0,1 Meilen und dann geht es wieder hinunter in den Slot Canyon. Kurz vor dem Zusammenfluss, englisch Confluence, von Wirepass Slot und Buckskin Gulch, kommt rechts der tolle Alkoven und nach 1,7 Meilen sind wir an der Kreuzung. Wir steigen nach rechts in die fast unendliche Buckskin Gulch ein.
Wir wandern durch tiefen Sand oder über unförmige Steine durch ein nicht enden wollendes, unglaublich schönes Labyrinth. Traumhafte Szenen insbesondere, wenn nur Teile des Sonnenlichtes die roten Felsen berühren. Ein unglaublicher Spot reißt uns aus unseren Slot Canyon Träumen. Ein Beam erleuchtet die Schlucht und uns. Es ist kalt zwischen den schmal stehenden Canyonwänden, aber ein Motiv nach dem anderen drängen uns immer tiefer hinein. Nach 2 Stunden und 40 Minuten markieren wir den Umkehrpunkt. Eine Meilenangabe ist nicht möglich, denn im engen Canyon gibt es kein oder kaum ein GPS-Signal.
Als wir zurück am Trailhead sind, genießen wir noch kurz die inzwischen 18 Plusgrade und setzen dann das Auto auf die Rüttelstrecke der House Rock Valley Road. In Kanab kaufen wir die Verpflegung für morgen ein, denn ein weiteres Kapitel von Extreme-Hiking in den Grand Canyon wird morgen aufgeschlagen.
Das Abendessen im Rocking V Cafe war gut!
Samstag
It's all over now, baby blue; 5 Uhr, der Wecker klingelt! Waschen, Geburtstagsanruf, Frühstück und los! Um 5:30 Uhr, heute am 2.11. noch stockdunkle Nacht, donnern wir einsam und verlassen auf der 89 A über Fredonia bis Jacob Lake, das wir nach 37 Meilen erreichen. Es geht weiter auf dem Highway 67. Ein gigantischer Sternenhimmel begleitet uns, aber er wärmt nicht. Am höchsten Punkt unserer Fahrt, 2.694 Meter üNN, hat es 14 Grad minus. Ganz langsam kommt aber Licht ins Dunkel. Auf der Straße könnte man teilweise Schlittschuhe gebrauchen, aber zwei Reifen sind immer auf einer trockenen Stelle, so dass zwar Vorsicht, aber kein Schneckentempo angebracht ist. Auf den Wiesen links und rechts des Teers grasen die Büffel und nehmen ihr Frühstück.
Am Eingang zum North Rim des Grand Canyon Nationalparks war natürlich noch niemand, aber auch Self-Pay war nicht möglich. Wir müssen zum Visitor-Center, das wir nach ziemlich exakt 80 Meilen erreichen. Das Center war geschlossen und der Eintritt-Zahl-Automat mit schwarzer Plastikfolie verschweißt. Gut, dann halt nicht und 2,5 Meilen, mitten durch eine Hirschherde, zurück zu unserem Trailhead.
1,5 Stunden und 82,5 Meilen sind vergangen. Willkommen am North Kaibab Trailhead bei -6 Grad Celsius. Wir legen einen Zettel ins Auto, dass es unmöglich war zu bezahlen und dass wir es nach der Wanderung noch einmal versuchen. Jetzt ist es Punkt 7 Uhr, auf geht's!
Der North Kaibab Trail führt anfangs bewaldet nach unten. Die Sonne erleuchtet die Bäume und den Trail. Es beginnt wunderbar, die Stimmung ist super, auch wenn wir wegen der Suche nach Bezahlmöglichkeiten den Sonnenaufgang verpasst haben. Nach 0,6 Meilen der 1. Overlook mit dem Namen Coconino. Durch den gewaltigen Einschnitt sieht man in die Schlucht, die zunehmend von der Sonne vereinnahmt wird.
Toilette und Muliparkplatz nach 1,7 Meilen! Gott sei Dank ist kein Tier an den eisernen Stangen angeleint. Die Nase bleibt mit Frischluft versorgt. Wasserversorgung Fehlanzeige, denn die Leitungen hat der Frost platzen lassen. Durch einen kleinen Tunnel geht es weiter und der Blick in die Tiefe wird noch imposanter. Nun auf rotem Sand windet sich der Trail in Serpentinen und Stufen Richtung Erdmittelpunkt.
Nach drei Meilen erreichen wir den Roaring Springs Creek, - eine Brücke führt über den Bach. Anschließend ist es vorbei mit bergab, denn es geht wieder hinauf und es folgt ein Up and Down des Trails, bevor der Weg auf der rechten Seite der Schlucht wieder Ruhe findet. Es wird wärmer und die 1. Jacke kann im Rucksack verschwinden.
Wir passieren einen trockenen Wasserfall, der Trail wird schmäler und links klafft die Schlucht noch namhaft in die Tiefe. Die Manzanita Rest Area ist nicht mehr weit, als auf der linken Schluchtseite ein breiter Wasserfall, die Roaring Springs, Richtung Creek in vielen Stufen nach unten rauscht. Es sieht aus, als würde er aus einer Mine herausschießen. Wir kommen nun in den Bright Angel Canyon.
Die Manzanita Restarea ist gut ausgebaut. Sogar Picknicktische laden zur Brotzeit ein. Aber unsere Rast ist überschaubar, denn es sind noch einige Meilen zu gehen. Über eine Holzbrücke queren wir den Bright Angel Creek und folgen ihm nun nach rechts Richtung Colorado River. Hier unten nimmt die Vegetation kräftig zu. Die Bäume sind noch wunderbar grün. Wir begegnen jeder Menge Trailrunner, Hiker sind kaum unterwegs. Und nun haben wir auch T-Shirt-Wetter.
Wir passieren einen weiteren Muli Corral und den Cottonwood Campground. Hier gibt es wieder Trinkwasser! Bald treffen wir auf eine Trailkreuzung: Links Phantom Ranch, rechts Ribbon Falls. Also rechts halten und dann stehen wir nach knapp 4 Stunden Weg am Bach und trauen unseren Augen nicht. Die Brücke hängt im wahrsten Sinne des Wortes in den Seilen. Sie ist kaputt und natürlich gesperrt! Der Bright Angel Creek ist hier stellenweise sehr tief und reißend. Rechts vorne wühlen sich zwei Hiker durch das Gebüsch und suchen einen Übergang.
Wir stehen vor der Brücke, die windschief über dem Bright Angel Creek hängt. Links neben dem Brückenbeginn geht es gut hinunter zum Bach. Wir ziehen die Neoprensocken an, krabbeln durch Ufergebüsch und finden eine Stelle, die uns sicher auf die andere Seite bringen könnte. Da man aber ja nie weiß, wie sich die Strömung und der Boden verhalten, bleibt der Konjunktiv so lange gültig, so lange es einen nicht auf die Nase gehauen hat. Nur Mut, wird schon schiefgehen!
Mit ein paar Wacklern und nassen Füßen erreichen wir das rettende Ufer. Alles oberhalb des Knies ist trocken - wunderbar! Kurzer Aufstieg zum Brückenende und weiter auf dem Trail. Bald danach kommt ein Schild mit Ribbon Falls, es geht nach rechts und die Vorfreude steigt. Und dann sieht man die Fälle bereits.
Nach einer kurzen und leichten Kletterpartie stehen wir nun vor diesen schönen, einzigartigen Wasserfällen. 4 Stunden und 15 Minuten für 6,23 Meilen hat es gedauert und es war jede Minute und jeden Zentimeter wert. So etwas haben wir noch nie gesehen. Die roten Felswände sind durch das Wasser mit einer Schießscharte durchbrochen. Aus ihr donnert das Wasser in hohem Bogen heraus, über rotem und an den Rändern moosigem Fels hinunter und trifft auf einen bemoosten Lavakegel. Diese zweite Wasserfallstufe leuchtet in verschiedenen Grüntönen. Das Wasser perlt und glitzert über dieses Moos in einen kleinen Pool. Großartiges Drehbuch, tolle Szene!
Nach ausgiebigem Sightseeing nehmen wir den Weg nach oben und umrunden den Lavakegel. Kleine Pools an der Spitze des Felsen bunkern das Wasser, das sich durch den Aufprall in alle Richtungen verteilt. Glitzer und ein Regenbogen stechen einem mitten ins Auge. Toll! Die Zeit, um alleine dieses Naturschauspiel zu genießen ist begrenzt. Von der Phantom Ranch kommt immer mehr Publikum. Es wird Zeit Platz zu machen. Der Aufstieg droht!
Wir nehmen wieder unseren Weg durch den Creek und denken einmal mehr über Wading Boots nach. Die Socken und die langen Unterhosen ziehen wir aus und trocknen alles in der Sonne. Anschließend wandern wir im T-Shirt weiter. Bei einer Pause auf dem Rückweg fällt uns auf, dass sich von einem Bergschuh von Monika die Sohle ablöst. Die Dinger sind erst ein Jahr alt. Und jetzt hoffen wir, dass es damit beim langen Aufstieg keine Probleme gibt.
Je weiter wir hochkommen, umso kälter wird es. Der Anstieg ist, wie immer nach stundenlangen Wanderungen, sehr hart, aber in gut 5 Stunden schaffen wir ihn. Nach insgesamt 12,5 Meilen sind wir nach fast 10 Stunden am Trailhead zurück. Eine Bezahlmöglichkeit an der Ausfahrt gibt es nicht, vermutlich ist der Canyon zu dieser Jahreszeit frei. Auch gut!
Eine wunderbare Sonnenuntergansstimmung begleitet uns nach Kanab, aber die Nacht bricht schnell herein. Auf der Strecke hat das Auto vor uns ein Reh gestreift, das hätte böse enden können. Footlong bei Subway, - um 20 Uhr sind wir daheim. Das war ein Tag! Traumhaft, aber kein Traum! Keep on hiking!
Sonntag
Genau vor einem Jahr standen wir am Start des New York City Marathons, heute schlafen wir aus! Erst um halb Neun verlassen wir Kanab in Gedanken an zwei wunderbare Hikes. Die Sonne scheint und es hat Plusgrade bereits am Morgen.
Es geht durch Panguitch, am Sevier River entlang und durch Circleville. Hier nehmen wir die UT 62 durch den wunderschönen und interessanten Kingston Canyon mit schönen Hoodoo-Landschaften. Die Fahrt auf dieser Strecke wird nicht langweilig, weil die Gegend so sehenswert ist. Nach dem Ort Koosharem geht es auf dem Highway 24 weiter. Als wir Torrey erreichen, fahren wir erst einmal durch und müssen feststellen, dass der Ort und dessen Infrastruktur nicht interessanter geworden sind. Aber das Riff strahlt in tollem Rot der Sonne entgegen.
Es geht am Capitol Reef entlang und dann mitten durch. Der Park kostet immer noch keinen Eintritt. Bei angenehmen 10 Grad Celsius kommen wir in den tollen Badlands an und beim MM 100.4 entdecken wir den alten Betonmischer, der das fast unübersehbare Zeichen des Trailheads auf die Caineville Mesa ist. Die Mesa und die umgebenden Badlands sind klasse, jedoch bei gleißendem Sonnenlicht ziemlich eintönig. Wir haben da andere Bilder im Kopf und zudem ist erkennbar, dass der Aufstieg zur Qual werden wird. Loses Gestein und sehr steil, ohne echten Trail. Das lassen wir jetzt mal bleiben, zumal der Powerhike von gestern noch in den Füßen schlummert.
Es geht 16 Meilen zurück zum Capitol Reef. Am Trailhead zur Grand Wash, der direkt an der UT 24 liegt, finden wir einen Parkplatz und marschieren in diese gewaltige Schlucht.
Die Wanderung ist ein Spaziergang. Ein Spaziergang durch interessante Felsformationen, ein Spaziergang vorbei an gewaltigen Canyonwänden mit einer kleinen Verengung auf halbem Weg, the narrows. Außerdem ist es gut zu gehen, ohne tiefen Sand, das tut den Haxen gut. Bis zum Ende der Grand Wash, dort, wo der Trailhead für den Cassidy Arch liegt, sind es gute zwei Meilen.
Wir machen kehrt und sind nach insgesamt 2 Stunden und 20 Minuten wieder am Auto. War ein netter Hike, für heute ist's genug!
Unser Hotel, das Capitol Reef Resort sieht auf den 1. Blick nicht sehr einladend aus, aber wir bekommen ein schönes Zimmer mit Blick auf das Reef. Eine Sandwolke verdunkelt die untergehende Sonne, aber das Riff leuchtet in unglaublichem Rot und begleitet uns zum Abendessen in das hoteleigene Restaurant. Das Essen war gut und sogar der Wein mehr als genießbar.
Montag
Das Frühstück kostet 10 Dollar und es war es wert. Um 8 Uhr, es hat 7 Grad, fahren wir in den Park und beim Visitor Center rechts auf den Scenic Drive. Nach 9 Meilen parken wir kurz vor dem Fruita Campground, ein paar Meter vor dem Cohab Canyon Trailhead, auf einem sehr großen Parkplatz. Wir sind alleine. Ein weiterer Trailhead ist auf der UT 24, nordöstlich von hier, am anderen Ende des Cohab Canyons.
Der Wanderweg führt nach oben zum Reef. Es geht schon gut bergauf, aber der Trail ist gut angelegt. Oben angekommen führt der Weg nach rechts am Reef entlang. Aber es sind nur 250 Meter, bis wir am Eingang zum Canyon stehen. Unten beleuchtet die Sonne bereits die unglaubliche Szenerie. Das Capitol Reef vor dem Sulphur Creek erleuchtet in braun-rot, Schatten wird nur von den kleinen Einschnitten auf die Wand projiziert. Hier oben, sozusagen hinter der Sonne, schmiegt sich ein zartes Rosa in die gewaltigen Felsen.
Wir tauchen nach links in den Canyon ein und bereits die ersten Eindrücke sind gewaltig. Dieser Canyon ist wunderschön. Felsskulpturen, Käselöcher und Butten säumen in hellen Farben den Weg. Rote Streifen durchziehen die Wände. Obwohl es im Capitol Reef National Park schön ist, treffen wir die Aussage, dass dieser Canyon ein Juwel ist.
Wir schauen und trödeln auf dem sandigen Weg und nach zirka einer Meile thront der Cohab Canyon Arch an der rechten Wand. Nach 1,1 Meilen steht das Schild zum Fruita Overlook mit zwei Aussichtspunkten im Weg. Die Entscheidung ist klar, auf nach oben. Nach einer viertel Meile sind wir am nördlichen Aussichtspunkt. Er liegt praktisch auf der anderen Seite der Hickman Bridge. Der Freemont River hat das Tal dazwischen gegraben.
Auf einem roten Slickrockfeld geht es zum südlichen Viewpoint des Fruita Overlooks. Felsen und Hoodoos säumen den Weg. Die Farben reichen von Gelb bis Rot und dazwischen liegen dekorativ braun-schwarze Lavasteine. Die Aussicht am Ende des Trails ist toll und Sitzgelegenheiten gibt es viele, um diese wunderbare Natur in aller Ruhe zu bestaunen.
Wir sind wieder zurück auf dem Cohab Canyon Trail, der sogleich an einer Trailkreuzung ankommt. Nach rechts könnte man über den Frying Pan Trail zum Cassidy Arch gehen und nach links führt der Weg weiter nach Nordosten durch den Cohab Canyon. Auf diesem Abschnitt, der am nordöstlichen Trailhead an der UT 24 endet, hat man das große Bergpanorama im Blick.
Nach 4,24 Meilen sind wir zurück am Parkplatz. Unser Auto steht immer noch einsam und alleine auf dem großen Feld.
Unsere Fahrt führt uns weiter auf dem Scenic Drive nach Süden. Kurz nach dem Fruita Campground kommt die Fee Entrance Station; es kostet 20 Dollar pro Auto. Am Ende der herrlichen Fahrstrecke nach 7 Meilen erwartet uns ein großer Parkplatz mit Picknickbänken. Wir steigen aber nur kurz aus und nehmen dann Kurs auf der etwas ruppigen, jedoch gut zu befahrbaren Dirtroad in die Capitol Gorge.
2,3 Meilen sind es bis zum Trailhead und diese 2,3 Meilen haben es in sich. Motorisiert geht es in eine unglaubliche Schlucht, eingerahmt von riesigen roten Felswänden. Was will man mehr. Nach 1,7 Meilen ein Schild am "Golden Throne" Viewpoint. Gegenüber ein Einschnitt, der diesen gelben Zauberberg zeigt. Aber das ist uns zu wenig!
Der Trail zum "Base of Golden Throne" beginnt moderat. Es geht über einen steinigen Pfad hinauf, entlang an einem massiven Berg, der aus der Wand herausgewachsen ist. Durch weiße Felsen und Hoodoos geht es weiter. Die Aussicht ist grandios. Immer wieder wachsen gelbe Bergspitzen in den Blick.
In das Massiv hinein geht es entlang eines Einschnitts, der erst am Ende überquert werden kann. Insgesamt sind 3 Einschnitte zu passieren. Immer wieder tolle Fotospots eröffnen sich, es wird nie langweilig. Gelbe Berge mit roten Hauben drängen sich ins Bild. Fantastisch!
Als wir das 3. Seitental passiert haben und um die Kurve kommen, steht der Goldene Thron in seiner ganzen Pracht vor uns. Eine unglaubliche Bergwelt aus Hoodoos und Butten empfängt uns mit den tollsten Farben. Nach 1,92 Meilen stehen wir auf einem Hügel, dem End of Trail und der Base of Golden Throne. In aller Ruhe genießen wir das Panorama.
Was war das für ein toller Tag mit zwei coolen Hikes in schönster Landschaft und bei bestem Wetter. Wir sind echt überwältigt. Das gute Abendessen im Hotel passte wunderbar dazu.
Dienstag
Wir verlassen Torrey bei sonnigen 2 Grad Celsius. Die UT 24 bringt uns durch den Park nach Osten. Die schönen Butten und Badlands begleiten uns und bald sind wir in Hanksville. Obwohl wir nach Moab müssen, schlagen wir uns auf der UT 95 nach Süden weiter. Es geht vorbei an der Little Egypt Geologic Site. Auf der anderen Seite wäre der Arsenic Arch; alles schon gesehen. Es geht weiter bis nach den MM 28, also 28 Meilen südlich von Hanksville, nach links in den sandigen Parkplatz
Wir sind am Trailhead zum Leprechaun Slot Canyon. Die sehr sandige und unbefahrbare Straße führt uns in die roten Felsen. Entlang der Wash teilweise Gebüsch, aber es ist so ausgetreten, dass jederzeit ein Durchkommen ist. Schöne Felsformationen, auch Hoodoos, begleiten uns.
Nach 15 Minuten beginnt der enge Canyon. Es gibt hier zwei Möglichkeiten einen Slot zu gehen. Zuerst probieren wir die Linke. Der Slot ist hier nieder, aber so schmal, dass man bereits nach ein paar Metern das Weite nach links oben sucht. Dort, wo es wieder Sinn gibt in die tiefste Stelle des Canyons zu steigen, geht es nur kurz voran. Bald steht man vor einer ca. 2 Meter hohen Wand, die diese Slotpassage zugänglich macht. Ein Seil ist angebracht, aber wir verzichten.
Nun geht es vom Ausgangspunkt nach rechts. Bald erwarten uns die großen Kathedralen des Leprechaun Canyon. Eingehüllt in rotem Gestein geht es flach voran. Die Lichtverhältnisse wechseln, es ist schön hier. Doch bald verengt sich der Slot Canyon. Ziemlich kurz ist der Übergang von gut begehbaren und sehr, sehr engen Passagen. Wir liegen quer im Canyon und stoppen den Hike, der aber ganz nett war.
Zurück nach Hanksville und auf der UT 24 weiter nach Nordosten. Nach insgesamt 144 Meilen erreichen wir die Interstate 70. Wir passieren Green River und beim Exit 182 geht es nach 178 Meilen auf der US 191 weiter nach Süden. Moab wir kommen! Zum Einchecken ist es noch zu früh, wir machen einen Spaziergang durch das Dorf. Außer, dass es noch mehr Hotels gibt, hat sich nichts verändert. Das ZAX steht, wo es stand. Wir schauen bei Kim und Dave vorbei, aber im Garten stehen die BMWs ziemlich verlassen umher. Wir haben eine Nachricht hinterlassen. Am Ende entdecken wir ein neues Hilton Curio mit dem Namen Hoodoo. Es ist toll geworden, - wir besichtigen die schöne Bar und das nette Restaurant und reservieren gleich für heute Abend.
Das Homewood Suites ist unser zuhause für drei Nächte, wir beziehen eine riesige Suite. Abends sitzen wir zuerst an der Bar im Hoodoo. Nette Plauderei und wir erfahren, dass das Hotel erst seit 3 Monaten offen hat. Das Essen und der Wein waren sehr gut, nur der Ober hat noch ein paar Dinge zu lernen.
Mittwoch
Wir gleiten am ruhig fließenden Colorado River auf der 128 E entlang. Die Sonne strahlt die linke Seite der feuerroten Felswände gnadenlos an. Es geht vorbei an der Sorrel River Ranch und zwischen den Mile Markern 18 und 19 geht es rechts auf die ungeteerte Ranch Road. Die Fisher Towers stehen links im Hintergrund, sind aber heute nicht unser Ziel. Wir tauchen in das Professor Valley ein und finden unseren Trailhead nach 2,3 Meilen Dirtroad, die auch ein PKW locker bewältigt hätte. Das Valley ist nach Sylvester Richardson benannt, der auch Professor genannt wurde. Der komplette Einschnitt, von hier bis zu den Fisher Towers ist das Richardson Amphitheater. Der Creek, der auch Wasser führt, kommt aus dem Mary Jane Canyon.
Wir nehmen nach rechts den Sylvester Trail, es geht nach Süden. Ein fester Sandpfad führt in kleinen Wellen in Richtung der Ridge, die zwei markante Felsformationen bereithält. Wir steuern durch eine wunderschöne Landschaft. Hoch oben führt der Priester eine Kolonne von Nonnen an. Die Formation ist berühmt als "Priest and Nuns".
Begleitet von roten Felsen, grünen Junipers und gelb blühenden Sträuchern, frisst sich der Trail parallel zur Ridge auf die Adobe Mesa zu. Hinter den Nonnen steht der gewaltige Castle Rock, der eine ganz eigene, interessante geologische Geschichte hat. Geologisch wird er als Castleton Tower bezeichnet. Eine etwa 120 Meter aufragende Felsnadel im Osten des US-Bundesstaats Utah bewegt sich unmerklich hin und her – zumindest für menschliche Augen unmerklich. Mit Hilfe von Seismometern zeigten Forscher um den Geologen Jeff Moore von der Universität Utah, dass der berühmte Castleton Tower etwa einmal pro Sekunde schwingt.
Nach knapp 2 Meilen wird der Weg anspruchsvoller, aber nicht schwer. Es gilt einen Hügel nach dem anderen zu erklimmen. Das sind die jeweiligen Ausläufer der Ridge. Wir bewundern zwischendurch die Kletterer, die sich aufmachen, den Castle Rock zu bezwingen. Einige sind schon oben und wir stellen uns die gigantische Aussicht auf die Landschaft und die Fisher Towers vor. Aber auch vom Trail erhält das Auge Futter ohne Ende.
In knapp zwei Stunden sind wir am End of Trail. Ein Blick in das Castle Valley belohnt uns für 3,2 Meilen moderate Wanderungen. 360 Grad Rundblick und in jeder Phase ein Highlight. Insgesamt waren wir dreieinviertel Stunden unterwegs.
Eine kleine Stärkung am Parkplatz, denn es ist noch nicht vorbei. Die Mary Jane Falls warten. Der Trail startet ebenfalls hier. Im Osten des kleinen Parkplatzes geht es sofort hinunter in die Wash. Es gibt kein Trailschild, aber die Orientierung ist einfach, denn der Weg führt immer am Bach entlang.
Wir folgen dem Professor Creek in den gleichnamigen Canyon und erleben eine komplett andere Landschaft. Das Wasser hat sich in Schlangenlinien durch das Tal gefressen und je enger es wird, desto mehr Flussquerungen sind notwendig, um dem Trail zu folgen. Wir haben Glück denn der Wasserstand lässt es lange zu, über Steine balancierend die andere Seite trocken zu erreichen. Anfangs schlendert man sogar durch kleine Aspen-Wälder, aber nach 1,5 Meilen schlägt der Stein gnadenlos zu. Die Konzentration auf das Geläuf und das Wasser drängt die roten Felswände, die ab und zu auch Hoodoos auf ihrer Kante haben, in den Hintergrund.
Die Windungen und Querungen nehmen kein Ende und wir sind schon kurz davor umzudrehen. Aber aufgeben ist keine Option und die letzte Meile nehmen wir fast im Laufschritt, denn langsam aber sicher droht jetzt im Winter auch der Sonnenuntergang. Nach knapp vier Meilen müssen wir die letzten Meter durch Wasser, um die Fälle zu sehen. Als wir den durch einen riesigen Stein ausgelösten Mary Jane Fall sehen, sind wir aber glücklich, dass wir es durchgezogen haben. Das Wasser rauscht uns in dem sehr engen und inzwischen ziemlich dunklen Canyon weiß spritzend entgegen!
Nach gut vier Stunden sind wir zurück, das waren harte 8 Meilen, obwohl es ziemlich flach dahingeht. Schön, dass es in der Nähe von Moab noch solch nicht frequentierte Secrets gibt.
Es tut uns ziemlich alles weh, es war ein anstrengender Tag, aber die heiße Dusche hilft, Knochen und Muskeln wieder auf Vordermann zu bringen. Auf ins ZAX, dort gefällt es uns immer. Die Rippen waren etwas fad, aber wir haben einfach Hunger.
Donnerstag
Neugierig, wie ich bin, habe ich die Finger genommen und gezählt. Gezählt, wie oft wir jetzt eigentlich schon in Moab waren. Das war der 13. Besuch und ich muss sagen, es war erneut schön. Was heißt war, einen Tag haben wir ja noch. Und dieser Tag hat eine Besonderheit. Nachdem ein ausgedehnter Hike auf die La Sal Mountains wegen Schnee in den großen Höhen ausfallen muss, wissen wir nicht, was uns erwartet.
Die Sonne scheint, es hat 0 Grad Celsius am frühen Morgen. Wir nehmen die 191er und biegen unmittelbar nach der Coloradoüberquerung auf der Höhe des Arches National Parks die UT 279 nach links. Es geht am Fluss entlang, rechts bauen sich die roten Wände auf, an denen sich Kletterer immer wieder versuchen. Nach 10 Meilen sind wir am Williams Bottom und entdecken rechts den Poison Spider Trailhead. Trailhead klingt schon mal sehr gut und als wir lesen "Longbow Arch Trail" ist alles klar.
Wir schnüren die Turnschuhe, gehen nur sehr kurz vom Trailhead parallel zum Colorado weiter und dann geht es nach links hinauf. Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch hier durch die Felsen nach oben. Es ist durchaus anstrengend, durch und über die Felsbrocken zu steigen, aber es ist nicht weit. Vielleicht 150 Meter geht es so hinauf und nach links haltend dann in einen kleinen Einschnitt, einem sogenannten Gully, hindurch. In diesem Gully ist bereits ein kleiner Arch, eine Felsspalte, die wie eine Linse fungiert, durch die man auf den Colorado blicken kann. Das war's mit dem Aufstieg. Über eine kleine Kletterhilfe kommen wir in die Ebene. Die Steigung ist vorbei und der Trail führt über einen Felsenrücken flach in die Hochebene und halbrechts in ein Tal.
Der Weg läuft nach Norden, teilweise ist er zwischen Felspassagen sandig. Auf dem Felsen sind Trail-Markierungen aufgemalt. In dem Tal, eingerahmt von den massiven Felsen, geht es nun rund eine halbe Meile voran. Ziemlich am Ende, wir sind rund 1 Meile unterwegs, führt ein Einschnitt nach rechts. Bereits am Eingang ist links oben das mächtige Felsentor zu sehen. Auf Höhe des hinteren Endes des Steinbogens geht es zu ihm hinauf. Wir sind ganz alleine und freuen uns, dass wir hier schon wieder so ein tolles Ziel für uns entdeckt haben. Die Aussicht lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes auch sehen.
Wie immer, - auf dem Rückweg ist der Trail leichter zu erkennen, denn man hat die Eindrücke schon auf dem Hinweg gesammelt, wo man sich in dieser gigantischen Felsenwelt schon fast verloren fühlt. Nach 2 Stunden und 2,4 Meilen sind wir wieder am Trailhead. Hier gäbe es noch einen kleinen Abstecher zu den Dinosaurier Tracks, aber das ist weniger was für uns.
Unsere Entdeckungstour geht weiter. Wir fahren zur Auffahrt zu den Gemini-Bridges, aber nachdem hier die ersten Jeep-Tours im Stau nach oben stehen, machen wir kehrt. Wir versuchen unser Glück auf der Kane Creek Road und nach knapp 5 Meilen, kurz nach Ende des Pavements ist der große Kane Creek Trailhead. Von hier starten mehrere Wanderwege und Mountainbike Trails. Wir studieren die ausgehängte Trailkarte und entscheiden uns für den Jacksons's Trail, der auch eine Mountainbike Fahrstrecke ist. Wir treffen aber, und so viel vorweg, nur einen Biker, der Trail ist sehr anspruchsvoll. Unsere Bergschuhe sind von gestern noch sehr nass und so kommen sie auf's Autodach, um in der Sonne zu trocknen.
Der Weg führt in den Kane Springs Canyon hinunter, quert den Creek über eine kleine Brücke. Die Brücke ist immer nur für eine Person freigegeben, entsprechende Halteschilder finden sich auf jeder Seite. Nach 0,3 Meilen haben wir den Colorado River erreicht, der Weg wendet sich nach Westen und führt nun entlang des Flusses. Eine Gasleitung begleitet uns kurz. Links oben thront ein mächtiger Arch.
Nach 0,8 Meilen verlassen wir die Ebene und es geht nach oben. Der Trail will uns eine noch bessere Aussicht spendieren. Und die wird gigantisch. Der Colorado liegt unter uns wie ein See, so ruhig läuft er hier dahin. Nach 1,6 Meilen treffen wir erneut auf einen kleinen Steinbogen und dann eröffnet sich der Blick nach Osten auf die andere Seite des Spanish Valley. Die La Sal Mountains ruhen in grün vor den mächtigen rosa-weißen Butten und Spitzen. Das ist sehr schön und beeindruckend.
Nach insgesamt 2 Meilen signalisiert ein Schild das Ende des Jackson's Trail. Auch für uns ist hier Schluss. Fast, denn wir gehen noch nach einer kleinen Pause ein Stück den Hang hinauf, um die Aussicht zu checken. Na ja, sie wird nicht besser und wir hätten noch weiter gehen müssen, um ins Jackson Hole zu sehen.
Nach 2,5 Stunden sind wir wieder am Trailhead. Das waren 4 wunderbare Meilen. Unsere Bergschuhe sind immer noch nicht trocken.
Zwei tolle Tage in Moab gehen mit einem netten und interessanten Bargespräch im Hilton Hoodoo dem Ende zu. Wir treffen den Chef eines Jeeptouren-Veranstalters aus dem Monument Valley - Monument Valley Safari. Ein netter und sehr angenehmer Zeitgenosse! Er hat das Geschäft vor zwei Jahren von seinem Vater übernommen. Das Essen im Hotelrestaurant, dem Josie Wyatts Grille, war wieder sehr gut.
Freitag
Leider mussten wir feststellen, dass unser Zimmer während unseres Aufenthaltes sehr vernachlässigt wurde. Wir haben uns beim Auschecken darüber beschwert.
Es hat 0 Grad, als wir um 8:15 Uhr Moab nach Süden verlassen. Die US 191 bringt uns nach Blanding. Kurz vorher, wir sind 72 Meilen unterwegs, biegen wir nach rechts auf die Pimon Ridge Road ab. Es folgen 15 ungeteerte Meilen auf der Causeway Road an der Elk Ridge Road entlang bis auf 8.200 Fuß Höhe. Wir sind im Bears Ears National Monument.
Die Aussicht ist fantastisch, rund herum ist außer der gut zu befahrenden Straßen keine Infrastruktur zu sehen. Man fühlt sich bereits im Auto einsam und verlassen. Das Monument kennt kaum jemand. Barack Obama hat es am 28.12.2016 zum National Monument erklärt, das vom BLM und den örtlichen Indianerstämmen gemeinsam verwaltet wird. Donald Trump hat die Fläche am 4.12.2017 um 85 % reduziert. Um was geht es, - natürlich um Rohstoffe. Aber ein Bundesgericht in Washington D.C. hat 2018 entschieden, dass die Flächenreduzierung vorläufig nicht wirksam ist.
Wir sind am Ziel und parken an der Straße. Diese Stelle haben wir auf Basis von topographischen Karten ausgemacht. Und jetzt schauen wir mal, ob der theoretische Plan auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Wir stehen am Rand der Causeway Ridge und wollen nach unten in den Canyon, um den schönen Causeway Arch zu besuchen. Aber es sieht von hier oben nicht gut aus. Der Abhang ist steiler als gedacht, aber vor allen Dingen eng bewachsen. Einen Trail, den wir aber auch nicht zu finden hofften, ist nicht vorhanden. Wir probieren es! Jedoch auf halben Weg müssen wir die Flagge hissen. Es geht teilweise senkrecht nach unten, eine Umgehung ist nicht auszumachen. Hilft nicht's, - auf nach Durango!
Zurück nach Monticello und eine kleine Stärkung im Subway. Das hat gutgetan und so fahren wir auf landschaftlich sehr schöner Strecke auf der 491er, die Abkürzung bei Cortez über die 184 und dann auf der 160er nach Durango. Das Doubletree vermietet uns ein Zimmer mit Balkon und Blick auf den Animas River. Ein kurzer Bierstopp im Strater Hotel und ein sehr gutes Abendessen im Eolus beenden den Fahrtag.
Samstag
Wir fahren auf der US 550 in die hohen San Juan Mountains nach Silverton. Es wird ein sonniger Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden, denn die fantastischen Bilder werden uns lange begleiten.
Aber von vorne, - die 550 nimmt Anlauf, nach 10 Meilen dampft ein Geysir neben der Straße vor sich hin und gibt das Startsignal für den Aufstieg. Es ist kaum was los, aber ein Motorradfahrer im Skianzug sorgt für ein erstes Schmunzeln. Die Straße schraubt sich immer weiter in den Himmel, am Rand taucht der erste Schnee auf. Bei 3.243 Meter üNN überqueren wir den Coal Bank Pass. Einhundert Höhenmeter weiter verschwindet der Molas Pass unter unseren Pneus und dann geht es in das Tal von Silverton, das der Animas River gegraben hat.
Noch vor dem Touristenort vollführt die Straße eine Wendung nach links, um der 550er weiter zu folgen. Was heißt hier der 550, die hat einen viel schöneren Namen: Million Dollar Highway. An der South Fork des Mineral Creek setzen wir den Blinker nach links. Die ungeteerte, aber auch für PKWs befahrbare CR 7 bringt uns weiter in die Natur. Gelb-rote Berge vor hellblauem Himmel, wir halten an, noch bevor wir am Trailhead sind. Die Farben sind einfach unglaublich! Gefrorene Wasserfälle steuern hier im Creek ein grelles Weiß dazu. Bereits jetzt sind die Augen etwas überfordert.
Nach 4,4 Meilen parken wir am Ice Lake Trailhead beim South Mineral Campground. Es hat -5 Grad, - die erscheinen aber nicht so kalt, denn es ist windstill.
In langgezogenen Serpentinen führt der Ice Lake Trail hoch durch den Wald. Vorgestern noch tiefer Sand und Slickrock, heute fester Untergrund, Berge und Schnee. Sind wir in der Schweiz? Nach 0,5 Meilen friert sich ein Wasserfall durch eine Waldschneise. Wir überqueren kurz den Creek, um uns die Eiswelt näher anzusehen. Es folgt Wald auf freies Felsenfeld und so kämpfen wir uns immer höher hinauf. Der Schnee nimmt zu und der Trail ist im Schatten noch nicht ganz abgetaut. Etwas vorsichtig bewegen sich hier die Bergstiefel weiter. Nach zwei Meilen sind wir an einer Trailkreuzung, die den Beginn des Rundweges über das Lower und Upper Ice Lake Basin markiert.
Wir folgen dem nun flachen Weg nach links und nach eineinhalb Stunden stehen wir mitten im Lower Basin. Links der erste See, der sich an die südöstliche Ridge anlehnt, die noch im Schatten liegt. Zugefroren und mit vereisten Wellen gezeichnet ruht der See ziemlich stoisch im Becken. Rechts scheint die Sonne auf eine hohe Felsstufe des US Grant Peaks. Zwischen den dunklen Felsen quellen gefrorene Wasserfälle ins Basin. Gelb-weißer Sand füllt die kleinen Spalten der Ridge. Und mit diesen Begleitern geht es flach durch das Lower Basin.
Wir erreichen den Ausstieg. Links hat sich ein fetter Wasserfall in einen gewaltigen Steinbruch gesetzt, - es geht wieder nach oben. Auf halbem Weg wäre der Fuller Lake erreichbar. Aber nicht heute, denn er liegt in einem südöstlichen Einschnitt, der voller Schnee ist. Wir nehmen den trockenen Trail nach rechts und steigen zum Upper Ice Lake Basin auf. Und nach 3 Meilen erreichen wir den namensgebenden Ice Lake.
Es war bis hierher schon grandios, an Farben kaum zu überbieten, jedoch als wir am Ufer des Ice Lake ankommen, verschlägt es uns die Sprache. Ein stechendes Dunkelblau, im Hintergrund weißer Schnee und die rostbraune Ridge, grau unterlegt, vom Golden Horn über den Pilot Knob bis zum US Grant Peak. Alles spiegelt sich im See; unglaublich in den Farben und Kontrasten. Pause auf 3.724 Meter!
Nur ungern trennen wir uns und ziehen noch weiter hinauf. Mit Blick auf das Lower Basin queren wir eine Sandreisse in eine Mulde voller Schnee. Wir sind am Fuße des US Grant. Der Island Lake ist vollständig eingefroren. Weit oben thronen Hoodoos. Der Trail schraubt sich auf über 3.800 Meter und die Aussicht ist einfach nur super.
Der Rückweg zum Beginn des Rundwegs führt in weitem Bogen nach links, es geht nach unten. Nach insgesamt 7,2 Meilen, für die wir 5 Stunden unterwegs waren, erreichen wir unser Auto. Am Trailhead ist angegeben, dass der Höhenunterschied dieser Wanderung zweimal die Höhe es Empire State Building beträgt, nämlich 733 Meter. Egal, - diese Wanderung findet kaum Worte. Sie war auf alle Fälle eines der Highlights unserer USA-Herbstreise.
Wir haben im Primo Steakhose reserviert, sind aber gleich wieder gegangen, denn dieses Lokal war nicht sehr einladend, um es vorsichtig zu formulieren. Wir finden Platz im Mahogamy Grille, dem Restaurant des Strater Hotel. Das Essen war gut!
Sonntag
Um 8.15 Uhr verlassen wir Durango nach Westen. Es ist leicht bewölkt - so etwas kennen wir schon gar nicht mehr. Es geht lange auf der 160 nach Westen. Nach eineinhalb Stunden passieren wir Four Corners und dann sind wir in Arizona. Es tauchen die rot-weißen Felsen auf und damit sind wir erneut in einer ganz anderen Welt. Aus den hohen Bergen zu den roten Felsen. Und es wird wärmer. Als wir Kayenta passieren, hat es 15 Grad. Wir wechseln auf die 98 N und dann auf die 89er bei Page.
Bevor wir ins Hotel fahren natürlich noch eine kleine Wanderung. Auf der 89A geht es nach Lees Ferry, es werden 15 US-Dollar für eine Woche Glen Canyon Recreation Area fällig. In dem Moment, als wir das Geld im Umschlag verstaut hatten, schießt ein Pick-up auf den Parkplatz, der Fahrer springt heraus und schenkt uns sein Ticket. Nett! Danke!
Kurz nach der Fee Station parken wir links an der Straße, Parkplätze sind vorhanden. Gelbe Blumen am Wegrand bilden schöne Kontraste zu den feuerroten Vermilion Cliffs. Wir sind am Trailhead zur Cathedral Wash. Es geht in die Wash, nach links zur Upper, nach rechts zur Lower. Also rechts zur Lower Cathedral Wash und unter der Straße durch einen kurzen Tunnel.
Steine, Kies und Sand begleiten unsere Wanderschuhe in der Wash. Die Felswände werden höher und beginnen rot zu leuchten. Zahllose, durch Wind und Wasser geformte Löcher in der Wand erzeugen eine Käse- oder Schwammstruktur. Kleine Dryfalls sind locker nach rechts zu umgehen. jedoch wird die Wash zunehmend zur kleinen Schlucht. Das Gestein wandelt sich zu dunkler werdender Lava. Die Konsequenz ist, dass unvermittelt ein namhafter Dryfall im Weg steht. Es gibt einen Abstieg, der ist jedoch nur durch Kletterei zu überwinden. Wir lassen das bleiben und kehren nach gut einer Meile zurück. Und trotzdem haben sich die 2,14 Meilen gelohnt, schöne Umgebung, schöne Felsstrukturen und einen Arch haben wir auch noch entdeckt.
Ab nach Page in den Walmart und dann ins Hotel. Als wir am Horseshoe Bend vorbeifahren, waren wir nahezu schockiert über die Menschenmassen. Selbst jetzt Mitte November ist hier die Hölle los. Über drei Kassenhäuschen kommt man zum überfüllten Parkplatz. Am Sandhügel dahinter schreiten die Besucher in "Reih und Glied" wie eine Karawane gen Coloradobiegung. Manchmal ist man froh über einen der wenigen Vorteile einer frühen Geburt.
Das Courtyard ist immer noch ein schönes Hotel. Das Peppers hat zwar die Winterpause bereits begonnen, aber an der Bar und den umgebenden Hochtischen gibt es nach wie vor gutes Futter.
Montag
Das Frühstück kostet 15 Dollar pro Person, das ist absolut ok, denn es ist alles da und gut ist es auch. Als wir kurz nach 8 losfahren hat es schon 7 Grad und die Sonne strahlt am wolkenlosen Himmel. Wir fahren wieder zu Lees Ferry, vorbei am Cathedral Wash Trailhead und 4,5 Meilen weiter. Es geht an den Riesenhoodoos, einem idyllisch gelegenen Campground vorbei über den Paria River, der hier in den Colorado mündet. Am Ende der Lees Ferry Road parken wir ziemlich nah am Wasser. 45 Meilen waren das von Page, - kein Thema.
Leuchtend gelbe Baumblätter rascheln im leichten Wind und begleiten uns vom Parkplatz zum Busparkplatz. Es geht geradeaus weiter flussaufwärts, vorbei an den alten Gebäuden des Spencer Bunk. Ab hier wird aus der alten Dirtroad ein Trail. Nach 0,3 Meilen erreichen wir die Trailkreuzung, der Spencer Trail beginnt nach links und geht sofort in die Höhe.
Der Colorado liegt noch relativ ruhig und zunehmend unter uns, bevor er seine Reise durch den Grand Canyon beginnt. Der steinige Pfad führt über Stufen, teils loses Geröll und überwiegend steil an der Wand hinauf. Der Trail erfordert jederzeit volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Zwar sind sehr wenige und wenn dann nur kurze Stellen ausgesetzt, aber der unebene Tritt muss bei jedem Schritt ausgeglichen werden. Wir legen immer wieder kurze Pausen ein. Nicht, dass es so anstrengend wäre, aber der Blick hinunter ins Tal ist jederzeit nicht nur gegeben, sondern grandios. Der Fluss, farbige Badlands und die rote Wand der Vermilion Cliffs, eine wunderschöne Mischung.
Gegen Ende kommt noch Sand im Trail und das letzte Stück ist bei solchen "Wandüberschreitungen" immer steiler, aber nach 1,92 Meilen sind wir oben am Ende des Trails. Kleine Pause mit Rundsicht - einfach nur gut! Es stört eigentlich nur das Kraftwerk bei Page. Aber man hat sich im Laufe der Jahrzehnte daran gewöhnt.
Wir sind hier nicht nur am Ende des Spencer Trails, sondern am Rand des Ferry Swale Canyons, in dem die Thousand Pockets liegen. Aber das wäre zu weit, wir nehmen die Death Pockets in Angriff. Wir folgen einem kleinen, kaum sichtbaren Pfad entlang der Kante des Paria Canyons. Rechts tut sich die gewaltige Schlucht mit dem Colorado River immer mehr auf. Aber nur kurz, denn der Pfad verliert sich, oder wir ihn, denn das GPS signalisiert zunehmend eine nördlichere Richtung. Links oben stehen Antennen und auf halbem Weg zum Dominguez Pass schwenken wir nach rechts ein. Nach 40 Minuten Wanderung treffen wir auf eine Jeep Road, der wir aber nur kurz folgen. Wir gehen querfeldein weiter hinunter ins Tal.
Nach einer Stunde sind wir im sandigen Tal angekommen. Eine Offroad-Strecke geht nach rechts und das ist unsere Richtung. Wir stampfen am Rande der Jeep Road durch den hier festeren Sand bis zur Death Pocket. Erneut machen wir eine kleine Pause, bevor wir unsere Erkundungstour starten. Wir haben zwar eine GPS-Route, erkunden jedoch das Gebiet nach Gefühl. Dort, wo wir schöne Formationen erwarten, dort treibt es uns hin. Im Inneren der Taschen ist es viel interessanter, als es von oben den Eindruck macht.
Tolle Felsstrukturen, wunderbare Farben und zwei riesige Alkoven. Zwischendurch garniert durch eine kleine Racetrack Playa in Dunkelgrau. Ja, das hat sich gelohnt, auch wenn die "Anreise" etwas lang war. Das Gebiet wäre noch viel größer, aber zum einen läuft die Zeit und zum anderen, so hoffen wir, haben wir das Wesentliche und Schönste gesehen.
Den Rückweg gehen wir nach Gefühl. Das kann zwar immer täuschen, aber wir finden immer ein Weiterkommen in Richtung des Spencer Trail. Wir verlassen die Death Pocket geradeaus in Richtung einer kleinen Scharte. Dann folgen wir nach rechts einer Ridge bis nach links unten ein passierbarer, kleiner Einschnitt sichtbar wird. Es geht hinunter und unten in der Wash angekommen sofort und direkt wieder nach oben. Nachdem wir auch den gegenüberliegenden Einschnitt unseres Abstiegs nach oben passiert haben, halten wir uns links und kommen praktisch immer geradeaus zum Ende des Spencer Trails, unserem Ausgangspunkt. Am Ende muss man etwas aufpassen, dass man dem Glen Canyon nicht zu nahe kommt, denn ansonsten sind einige Scharten wieder zu umgehen. Der Rückweg war um fast eine halbe Meile kürzer, als der Hinweg.
Die Beine sind schon etwas schwer und wir sind sehr vorsichtig beim Abstieg. Die Badlands leuchten jetzt noch mehr als am Morgen. Und nach insgesamt 6 Stunden und 20 Minuten für 7,69 Meilen sind wir wieder am Auto. Heute freuen wir uns das erste Mal auf ein kühles Getränk und auch im Auto schalten wir die Klimaanlage auf kühl. Es hat spät nachmittags noch über 20 Grad.
Das Abendessen an der Bar war wieder gut, und das Bier auch!
Dienstag
Wir verlassen Page auf der US 89 nach Süden, der Vollmond steht immer noch über den Bergen, Richtung Flagstaff. Bei Cameron ist die Kreuzung, auf der es nach rechts zum Grand Canyon geht, inzwischen ausgebaut wie eine Grenze eines totalitären Staates. Hohe, häßliche Laternenmasten vermitteln das Bild, das man von entsprechenden vormaligen DDR-Einrichtungen im Kopf hat. In Flagstaff gönnen wir uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen und unserem Auto eine Wäsche.
Wir wechseln auf die Interstate 17. 50 Meilen vor Phoenix, bei Bumble Bee, tauchen endlich Saguaros auf und es wird wärmer. 26 Grad, wir hatten im Frühjahr schon andere Erlebnisse, als es in Scottsdale fast endlos geregnet hat. Wir sind noch zu früh, also auf in die Scottsdale Fashion Mall. Das BW Sundial ist inzwischen fast zu unserem Stammhotel mutiert. Wir freuen uns, dass wir hier sind.
Im Montauk, einer netten Bar, warten wir auf Christian und gehen dann zu Tommy V's in die Oldtown. Leider war das Essen unter aller Kanone. Mit einem Schlürschluck in der Grapevine Karaoke Bar geht ein netter Abend zu Ende, der uns aber bereits in ein paar Stunden einholt.
Mittwoch
Das wird ein Tag zum vergessen. Wir sind beide krank, uns ist schlecht und das kommt nicht vom Alkohol. Ich habe den ganzen Tag mehr oder weniger geschlafen, Monika war zweimal am Pool und in der Fashion Mall.
Franco's, ein kleiner, netter Italiener, mussten wir leider absagen, denn die Magenschmerzen begleiten uns durch die ganze Nacht. Aber noch viel blöder ist, dass die geplante Wanderung des Superstition Ridgeline Trail erneut ausfallen muss. Im Frühjahr ist der Hike bereits dem Regen zum Opfer gefallen. Und nachdem diese lange Gebirgskettenquerung eine Punkt zu Punkt Wanderung ist, musste auch zusätzlich noch ein Mietauto storniert werden. Aber in unserem Zustand hätten wir diese schwere Wanderung nie geschafft.
Donnerstag
Ich habe nach einem fast durchgängigen 36-Stunden-Schlaf wieder Hunger, Monika geht's noch nicht so gut, aber insgesamt ist die Welt soweit wieder in Ordnung, dass wir uns eine kleine Wanderung zutrauen. Das Frühstück hat gutgetan, aber am Trailhead gibt's noch ein paar kleine Gesundheitsprobleme.
Wir fahren den 101-Loop bis zum Exit 51 und dann auf dem 202-Loop E bis zum Exit 24, McKellips Rd E. Es geht links nach Ellsworth und in die Usery Mountain Recreation Area. An der Usery Park Road zahlen wir 7 Dollar Eintritt und fahren bis zum Wind Cave Drive. Nachdem der Pass Mountain und der etwas nach hinten versetzte Wind Cave Trailhead im Frühjahr von Kopf bis Fuß im Regen ihr Dasein fristeten, strahlt heute die Sonne, es sind morgens bereits 20 Grad. Wir befinden uns mitten in den Goldfield Mountains, in denen wir den nun vor uns liegenden Pass Mountain nicht erklimmen, sondern umrunden werden.
Der Pass Mountain Trail führt uns schnurstracks nach Süden. Nach 0,5 Meilen sind wir bei der Staging mit großem Parkplatz, wo sich ein weiterer Trailhead für den Pass Mountain befindet. Es geht nach Osten. In leichten Wellen und durch Kakteenwälder erreichen wir nach einer Meile die Peaks Trail Junction. Es geht geradeaus weiter.
Ein paar sehr kleine Washes müssen durchquert werden, aber das sind die einzigen Hindernisse. Wir sind ganz froh darum, denn es geht uns nach wir vor nicht so besonders gut und die wärmeren Temperaturen machen uns zudem zu schaffen. Nach 1,3 Meilen wendet sich der Trail am Fuße des Pass Mountain nach Norden. Es ist immer noch flach, aber nach 3 Meilen geht es moderat bergauf, einem Sattel entgegen. Die Gegend und die Aussicht auf die schönen Goldfield Mountains lenken uns ab. Der Blick reicht bis zu den Superstitions. Nach 2 Stunden und 15 Minuten haben wir den Sattel erreicht.
Entlang einer Höhenlinie umrunden wir den nördlichen Teil des Berges. Die Saguaros stehen wie Leuchtfeuer am Wegesrand und der Blick auf den Lone Mountain und in die Ebene ist wunderbar. Als wir auf der Westseite des Berges ankommen, taucht der Red Mountain auf. Unten im Tal knallt es unentwegt. Dort schießt der Mesa Gun Club um die Wette.
Die letzten 1,5 Meilen sind eher ein Spaziergang, es wird touristisch, denn mehrere Bänke laden zur Verschnaufpause ein, wo man keine braucht. Die wunderbaren Saguaros und Chollas begleiteten uns nun 7,3 Meilen; wir sind gut 4 Stunden unterwegs und zurück am Trailhead.
Nachdem unser Magen immer noch nicht in Ordnung ist, versuchen wir es mal im "Farm and Craft" mit leichtem Bio-Futter. Das Radler mit Ginger-Bier, bähhh, richtet Monika auf und auch mein Bier hat irgendwie gutgetan. Mobile-Check-In im Vdara, - Las Vegas wir kommen.
Freitag
Wir lassen uns Zeit und so steht unser Auto erst um 9:30 Uhr auf der AZ 202. Unser ursprünglicher Plan sah vor, dass wir nach Palm Springs fahren. Aber nach fast 270 Kilometer Wanderungen und unserem gesundheitlichen Einbruch, wollen wir nach Las Vegas.
Über die Interstate 10 fahren wir auf der US 93 nach Nordwesten. Die Richtung stimmt, aber die endlosen, mit Ampeln bestückten Kreuzungen bis nach Sun City lassen uns nur mühsam vorwärtskommen. Dann endlich 65 mph und freie Fahrt. Nach 63 Meilen erreichen wir Wickenburg und legen eine Pause ein.
An endlosen Joshuawäldern vorbei, begleitet nur noch von Saguaros, windet sich die US 93, der sogenannte Future Corridor 11, also die künftige Interstate, durch die wunderschönen Landschaften. Wir erreichen die Interstate 40 bei Kingman, Kaffeepause. Die künftige I 11 führt weiter in Richtung der Sin City und am Hoover Dam, kurz vor Las Vegas, gewinnen wir eine Stunde.
Zimmer 50025, das heißt 50. Stock im Vdara und das heißt nicht nur schönes Zimmer, sondern beste Aussicht bis zu den Spring Mountains. Ein kurzer Spaziergang führt uns in die Cabo Wabo Bar und das Abendessen im Mon Ami Gabi war wieder vom Feinsten. Schön, dass wir hier sind!
Samstag
Das Ocean One in den Miracle Miles ist ein sehr gutes und vergleichsweise günstiges Frühstückslokal. So gestärkt spazieren wir den ganzen Tag durch Las Vegas, lassen die Fashion Mall natürlich nicht aus und essen abends wunderbar im Water Grill, der das Spago abgelöst hat.
Sonntag
Wir wechseln heute nach San Diego, aber beim Bezahlvorgang des Frühstücks stockt der Atem. Eine Kreditkarte weg! Anruf im Water Grill, - nix. Karte gesperrt, alles gut. Für Erklärungen ist es zu spät, aber es kann nur gestern Abend im Lokal passiert sein. Alle wieder runterkommen, weiter geht's.
Wir donnern die Interstate 15 nach Süden, am Primm Outlet kommen wir nach Kalifornien. Die erste Tanke verlangt 4.79 Dollar für die Gallone Regular. Weiter nach Barstow und als wir an der Interstate 10 bei San Bernardino aufschlagen hat es bereits 32 Grad.
Nach einer Kaffeepause erreichen wir über die CA 63 Downtown San Diego und hier wird es langsam etwas kühler. Als wir im Hilton Garden Inn eintreffen, geht der Ärger weiter. Wir haben gestern online eingecheckt und ein bestimmtes Zimmer im 6. Stock reserviert. Das Mädl an der Rezeption bietet uns ein Zimmer im 2. Stock, angeblich mit Bay View, an, da unser Zimmer besetzt sein soll. Als wir im Zimmer sind, eröffnet das Fenster unglaubliche Blicke, nämlich auf eine Wand. Es ist nicht zu glauben, also runter und dann Zimmer 330, das war dann schon ok. Für den Ärger gibt es einen Gutschein, aber auch damit gab es an der Bar Probleme, die wir hier nicht weiter ausführen wollen.
Das Abendessen im Herb and Wood war hervorragend, allerdings alles andere als billig.
Montag
Wir spazieren durch San Diego. Kilometerweit führt uns der Weg in viele Teile der Stadt. Es geht vom Balboa Park bis zur Waterfront und dann am Meer entlang zurück bis zum Flughafen. San Diego ist schön, vollführt jedoch nach unserer Beobachtung eine nicht angenehme Entwicklung. Es gibt kaum mehr eine Straße, die nicht von Obdachlosen "bewohnt" wird. Die USA Konjunktur brummt, jedoch nicht für diese Menschen.
Zurück im Zimmer checken wir unseren morgigen Rückflug ein, packen zusammen und pflanzen uns dann an eine Bar mit dem Namen Farmers Table. Ein wunderbares und für den letzten Abend standesgemäßes Abendessen gibt es im Sally's Fish House. Perfekt!
Dienstag - Mittwoch
Nach einem guten Frühstück bringt uns die Interstate 5 nach Norden. Nach einer Kaffeepause in Irvine sind wir nach 3 Stunden am Los Angeles Airport. Auto abgeben und mit dem Shuttle in das Moloch von Flughafen. Am Business-Schalter war nix los und dieses Mal haben wir wieder TSA-Pre auf dem Ticket; wir dürfen mit dem Boardpersonal durch die Sicherheitskontrolle und das geht fix. Dann gab es aber noch einen Drogen - und Sprengstofftest, den wir mit Geduld überstanden haben.
Tom Bradley LH Lounge: Wir beobachten die Szenerie von oben, nehmen uns vor, nicht so viel zu essen und ab und zu genehmige ich mir eine Rauchpause auf der Terrasse. Rein in den Flieger und als wir abdocken beginnt es in L.A. zu regnen. Wir hatten nur einen schlechten Tag, 32 Tage war Sonne, auch wenn es im 1. Drittel des Urlaubs teilweise zapfig kalt war.
Gute Nacht, - wir haben 7 Stunden geschlafen. Leider haben Sie unsere große Reisetasche, in der die Dreckwäsche schlummert, als Sperrgepäck deklariert. 45 Minuten haben wir in MUC darauf gewartet.
Und ja, es war wieder wirklich toll und abwechslungsreich. Vom Schnee in die Wüste, von Wäldern zu den Felsen, vom Meer in die Rocky Mountains – USA pur, wir lieben es!